Staab Architekten GmbH gingen 2021 mit ihrem Projekt «Doppeldecker» als Sieger im Wettbewerb der neuen Bibliothek in St. Gallen hervor.
Ein unscheinbar bis eigenwilliger Charakter beschreibt die Mehrdeutigkeit einer Person, die sich in einem Spannungsfeld unterschiedlicher Eigenschaften bewegt und nicht auf einen Blick zu ergründen ist. Diese Ambivalenz könnte man auch vielen Häusern von Staab Architekten attestieren.
Seit dem ersten Projekt, dem Neuen Museum in Nürnberg 1991, reizen Volker Staab Bauaufgaben, die mit unvereinbaren Anforderungen verbunden zu sein scheinen, auf schwierigen Grundstücken liegen oder sensible denkmalgeschützte Substanz beinhalten. Sie erfordern eine vielschichtige gestalterische Antwort, die allerdings keineswegs kompliziert aussehen muss. Vielmehr vereinen sie meist eine autarke Gestaltungslogik, die als roter Faden das Gebäude charakterisiert, mit einem flexiblen Anteil, der auf den Ort, die gesellschaftlichen Fragen der Zeit und den Wandel der Bedürfnisse reagiert.
Dies ist einer der Gründe, weshalb Gebäude von Staab Architekten keiner wiedererkennbaren Handschrift folgen, sondern je nach Bauaufgabe von unscheinbar bis eigenwillig in Erscheinung treten – bei genauerem Hinsehen meist jedoch beides zugleich.
Einführungsreferat von Volker Staab, anschliessend Podiumsdiskussion mit Lukas Gruntz, moderiert durch Susanne Brauer.
Eintritt CHF 10.– / Mitglieder AFO Eintritt frei
Gratis Studenten-Mitgliedschaft
Volker Staab
studierte an der ETH Zürich und gründete 1991 sein Büro in Berlin. Nach Gastprofessuren an der TU Berlin, der FH Münster und der Kunstakademie in Stuttgart, übernahm er 2012 einen Lehrstuhl für Entwerfen an der TU Braunschweig. Er war Mitglied des Gestaltungsbeirates in Halle und Regensburg, Kuratoriumsmitglied der IBA Heidelberg und ist seit 2014 Mitglied des Landesdenkmalrates von Berlin.
Lukas Gruntz
Sein Studium hat Lukas Gruntz an der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW in Muttenz und Basel, sowie an der Ecole Nationale Supérieure d'Architecture de Paris-Belleville in Paris absolviert und in Architekturbüros in Basel, Zürich und Tokyo gearbeitet. Er ist Redaktor bei Architektur Basel, Mitglied der kantonalen Kommission für Denkmalsubventionen, Mitglied SIA und Bürgergemeinderat in Basel und Teilhaber des Büros Atelier Atlas Architektur GmbH in Basel.