Architektur Forum Ostschweiz

Mo 20. Februar 2017, 17 Uhr

Neubau Fernwärmezentrale Waldau, St. Gallen

vor Ort

Fernwämezentrale Waldau

Baustellenbesichtigung durch Thomas K. Keller Architekten

Bild zum Beitrag

Die Veranstaltung wird unterstützt durch den Kanton St. Gallen.

Die Fernwämezentrale Waldau ist der erste Bau der Sankt Galler Stadtwerke für die Umsetzung des Energiekonzepts 2050. Das Bausystem mit einem allseitig erweiterbaren Grundraster von 6 mal 6 Metern ermöglicht den Stadtwerken in unterschiedlichen städtischen Situationen einen wiedererkennbaren Auftritt. Nachhaltige Energieproduktion und ressourcenschonender Umgang mit dem Baumaterial Beton erhalten ihren Ausdruck in der Stadt. Die Kesselhalle ist bereits in Betrieb.

Für die bauliche Umsetzung des St. Galler Energiekonzepts 2050 streben die St. Galler Stadtwerke nach einer neuen Generation ihrer Betriebsarchitektur. Die Fernwärmezentrale Waldau ist das Gebäude erste in Reihe von Infrastrukturbauten in der Stadt St. Gallen.
Basis für die Bauten ist ein Systemgedanke, der im siegreichen Studienauftrag formuliert wurde. Das System besteht aus einer vorfabrizierten Tragkonstruktion in Beton, welche auf einem Grundraster von 6.0 auf 6.0 Meter aufbaut und im Grundsatz in beide Richtungen beliebig erweiterbar ist. Längs- und Querbalken verbinden die Stützen und bilden das Auflager für eine raumhaltig entwickelte Dachform. Optimal nach Süden geneigte Dachflächen dienen als Montageflächen für Photovoltaikelemente, während im Nordgefälle Shedfenster montiert werden können. Die Ausfachung der Wandflächen erfolgt situations- und funktionsbezogen. Bei geschlossenen Wandflächen wird vor Ort eingegossener Recyclingbeton verwendet.

Es wird eine ökonomische Bautechnik aus dem Gewerbe- und Industriebau für den stadtnahen Gebrauch verfeinert. Eine Gebrauchsarchitektur entwickelt dank ihrer Qualität eine angemessene Repräsentanz in den Quartieren.

Die Tragstruktur ist aus hochfesten vorfabrizierten Betonelementen gefertigt, die Wände sind auch an der Aussenfassade mit Mischabbruch-Recyclingbeton ausbetoniert. Die Nachbehandlung durch Stocken macht den Recyclingbeton sichtbar.

Die vorfabrizierten vorgespannten Pfeiler liegen gelenkig auf der Kellerwand auf und bilden im Knotenpunkt an der Traufe in beide Tragrichtungen biegesteife Verbindungen aus, womit ein Rahmentragwerk resultiert. Vorgespannte Träger überspannen die 18 Meter tiefen Hallen und bilden mit den Rand- und Querträgern einen Trägerrost für das Auflager der Shedelemente.

Drei 15cm dicke Faltwerkselemente überspannen das Rastermass von 6 Metern und prägen damit die Shedarchitektur.

Basierend auf Festigkeitsversuchen wurden gewaschene und fraktionierte Recyclingzuschläge mit einem gesamten RC- Anteil von über 90 Prozent vergossen. Die Körnung zwischen 8 und 16mm besteht zu fast 100% aus Backstein, womit der gewünschte optische Effekt beim Stocken erzielt wird.

Bildnachweis

Katalin Déer

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