Massimo Fontana, Landschaftsarchitekt, Basel / David Jud, Wasserbauingenieur, St. Gallen / Martin Brunner, Landschaftsarchitekt, St. Gallen / Moderation Susanne Brauer, Philosophin, Zürich
Mo 2. Mai 2022, 19.30 Uhr im Forum und im Livestream
Einführungsreferat von Massimo Fontana, anschliessend Podiumsdiskussion mit den weiteren Gästen, moderiert durch Susanne Brauer
Stadtpark oder Flusslandschaft?
Wo die Schüss Biel teilte und die Stadt denBezug zum Wasser verloren hatte, ist 2018 die Schüssinsel mit ihren sieben Brücken aus dem Fluss gewachsen. Die gebaute Flusslandschaft oszilliert verbindend zwischen Gegensätzen: Park oder Landschaft? Hochwasserdamm oder revitalisierte Natur? Funktionale, soziologische, städtebauliche und ökologische Anforderungen wurden zu gestaltgebenden Aspekten, Gestaltung wurde ökologisch und technisch relevant.
Am Anfang stand die Carte blanche: «Einen Park» bestellte die Stadt Biel. Rahmenbedingungen, Nutzerprofil, funktionale Anforderungen blieben offen. Das Fehlen eines klaren Programms beflügelte das Projekt. Die offene Betrachtung brachte den Freiraumbedarf im Umfeld und das Potenzial des Orts für die Stadt an den Tag. Die Vision, eine über 50 000 Quadratmeter grosse Insel zu bauen, trat ungewöhnliche Prozesse los. Die Freiraumgestaltung wurde zum Impuls und zur Leitplanke der Stadtentwicklung, kehrte Planungsgewohnheiten und -prozesse erfolgreich um.
Der Anlass im AFO wird aufgezeichnet und kann auf unserer Website über einen Livestream verfolgt werden. Mit der Teilnahme wird eine eventuelle Abbildung des Publikums in der Aufzeichnung akzeptiert.
Einführung durch Hiromi Hosoya, Architektin, Zürich
Das Moriyama-Haus, 2005 in Tokio nach den Entwürfen des Pritzker-Preisträgers Ryūe Nishizawa (SANAA) errichtet und über die Jahre vielfach publiziert, gehört nicht nur in Fachkreisen zu den bekanntesten Bauten zeitgenössischer japanischer Architektur. Eine Woche lang begleiten Ila Bêka und Louise Lemoine Herrn Moriyama, den Eigentümer und einzigen Bewohner des Hauses, einen Kunst-, Architektur- und Musik-Freigeist und ebenso urbanen Einsiedler. Moriyama lebt in seinem Haus wie auf einer Insel des Friedens und der Ruhe mitten im tobenden Tokio. Der intime Blick in den experimentellen Mikrokosmos des Gebäudes hinterfragt unser allgemeines Selbstverständnis vom Wohnen und arbeitet zugleich die besondere Persönlichkeit des Hausherrn heraus.
Regie: Bêka & Lemoine, Frankreich 2017, OV/e, 63’
Eintritt 16.– / Mitglieder AFO 11.–
Reservation: T 071 245 80 72 oder auf Kinok
Yves Dreier, Architekt, Dreier Frenzel Architekten, Lausanne / Joris Van Wezemael, Geograph und Stadtplaner, Luzern / Claudia Thiesen, Architektin und Spezialistin für gemeinschaftliches Wohnen, Zürich / Moderation Jean-Daniel Strub, Ethiker, Zürich
Mo 4. April 2022, 19.30 Uhr im Forum und im Livestream
Das Prinzip der Koexistenz wurde im Rahmen des Ecoquartier de la Jonction in Genf erprobt und erwies sich sowohl in der Planungsmethode als auch in der Strategie als ideal, um die verschiedenen Akteure und Kräfte miteinander in Einklang zu bringen.
Dieses Projekt berichtet von Hybridisierungen und Begegnungen, die auf den ersten Blick unerwartet erscheinen. Als Ersatz einer Industrie- und Alternativbrache im Zentrum von Genf fügt sich das Projekt in der Kontinuität der Baumasse ein. Die symbolische Bedeutung der Koexistenz liegt vor allem in seiner gemischten und kooperativen Dimension, die eine integrative, partizipative und kollektive Denkweise hervorhebt.
Das Projekt kristallisiert zahlreiche soziale Ambitionen heraus, die sich in grosszügigen Gemeinschafts- und Aussenräumen widerspiegeln. Die Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner seit der Vorprojektphase schlägt sich in einer flexiblen Architektur, ungewöhnlichen Wohnstandards und einzigartigen Ausdrucksformen spontaner Aneignungen nieder. Das Projekt schafft ein Gefühl von Dichte und Intensität, das sowohl dem Aussergewöhnlichen als auch dem Alltäglichen einen Wert verleiht.
Yves Dreier ist Architekt und Architekturkritiker in Lausanne. Er ist Mitinhaber des Büros Dreier Frenzel Architecture + Communication, das mit dem Swiss Art Award 2016 und dem waadtländischen Baukultur-Preis 2020 ausgezeichnet wurde.
Fabienne Hoelzel, Architektin und Stadtplanerin, Zürich, muss sich für die Einführung leider kurzfristig entschuldigen
Wie konstruieren wir heute Häuser an Orten, welche mit den Herausforderungen des Klimawandels, der Globalisierung und Migration konfrontiert sind? Wie kreieren Menschen einen Zufluchtsort, an dem sie sich wohlfühlen? Boris Benjamin Bertrams Film «The human shelter» untersucht die unterschiedlichen Weisen, wie sich Menschen auf der Welt ein Zuhause schaffen. In einem Flüchtlingslager ausserhalb von Mosul, in einer Barackensiedlung an der Lagune von Lagos oder auf sechs Quadratmetern in der Millionenstadt Tokio. Schliesslich besucht der Regisseur auch samische Rentierzüchter am Polarkreis und den futuristischen Marslebensraum der NASA in Hawaii. Eine poetische Expedition auf vier Kontinenten.
Regie: Boris B. Bertram, Dänemark 2018, OV/e, 57’
Weitere Vorführung: Sa 26. März 2022, 12 Uhr
Eintritt 16.– / Mitglieder AFO 11.–
Reservation: T 071 245 80 72 oder auf Kinok
Durchführung des Anlasses gemäss aktuellen Bestimmungen des BAG.
Mo 7. März 2022, 19.30 Uhr im Forum und im Livestream
Anne Holtrop, Architekt, Amsterdam und Zürich, musste den Vortrag «Impulse – Between Architecture and Art», der ursprünglich geplant war, leider absagen. Wir versuchen den Anlass im Herbst nachzuholen. Wir freuen uns, dass wir stattdessen Selina Walder von Nickisch Walder Architekten, Flims, für einen Vortrag und Gespräch mit Jean-Daniel Strub gewinnen konnten.
Einführungsreferat von Selina Walder, anschliessend Gespräch mit Moderator Jean-Daniel Strub
«Architektur ist nie nur ein Objekt – es steht immer in einem Verhältnis zum Erdboden. Von komplett unterirdisch bis über dem Territorium schwebend, gibt es verschiedenste Ansätze, den Bezug zur Erde zu gestalten. Da wir oft in unebenen Berglandschaften entwerfen und arbeiten, scheint es uns essentiell, besonders hier eine klare Haltung zu definieren. Als Konsequenz wird auch das Arbeiten im Schnitt umso wichtiger. Das Material des gebauten Objekts bestimmt dabei massgeblich die Gestaltung des Übergangs von Objekt zu Umgebung. Nur wenn eine kohärente Umsetzung von materialspezifischen Eigenschaften, Struktur, Ausdruck und Erdberührung auf allen Ebenen stattfindet, kann Architektur seine Kraft entfalten.»
Selina Walder schloss 2004 ihr Architekturstudium an der Accademia di architettura di Mendrisio bei Valerio Olgiati ab, bei dem sie von 2004 bis 2006 als Assistentin arbeitete. Sie kuratierte 2009/2010 die Ausstellung «DADO– gebaut und bewohnt von Valerio Olgiati und Rudolf Olgiati» im Gelben Haus Flims. Georg Nickisch diplomierte 2005 in Mendrisio bei Peter Zumthor, arbeitete an der Accademia als Assistent des Lehrstuhls von Jonathan Sergison und war Gastdozent an der Haute école d’art et de design in Genf (HEAD). Im Jahr 2007 gründeten sie gemeinsam die Firma Nickisch Walder mit Sitz im bündnerischen Flims. Nickisch Walders Kreationen sind einzigartig und schwer zu reproduzieren – eben radikale Architektur für extreme Landschaften.
Einführung durch Daniel Meyer, Bauingenieur, Zürich
2011 gewann BIG den Architekturwettbewerb für ein grosses Müllheizkraftwerk mit einer Skipiste auf dem Dach. Wir begleiten den Prozess eines visionären Projekts, welches Abfallwirtschaft und Infrastruktur mit spektakulärer Architektur und städtischem Erholungsraum verbindet. Mit der Zeit tauchen immer mehr Herausforderungen auf: Wie kombiniert man überhaupt ein Müllheizkraftwerk mit einer Skipiste? Wie weit ist ein Bauunternehmer bereit zu gehen? Inwiefern kann sich ein Architekt durchsetzen? In einer filmischen Sinfonie folgen wir unseren Hauptfiguren vom Knallen der Sektkorken über zerbrochene Träume, von Rauchringen und Kunstschneeabschürfungen bis hin zur ersten Fahrt den schwarzen Hang hinunter.
Regie: Rikke Selin Fokdal und Kaspar Astrup Schröder, Dänemark 2020, OV/e, 55’
Weitere Vorführung: Sa 26. Feb 22, 15.30 Uhr
Eintritt 16.– / Mitglieder AFO 11.–
Reservation: T 071 245 80 72 oder auf Kinok
Durchführung des Anlasses gemäss aktuellen Bestimmungen des BAG.
Mo 7. Februar 2022, 19.30 Uhr im Forum und im Livestream
Einführungsreferat von Friederike Kluge, anschliessend Podiumsdiskussion mit den weiteren Gästen, moderiert durch Susanne Brauer
Reduktion bedeutet im Bauen derzeit mehr denn je Ressourcenschonung, Abfall- und CO2-Vermeidung sowie einen verminderten Flächenverbrauch. Das erreicht man am einfachsten, wenn man mit vorhandenen Gebäuden sorgsam
umgeht und dabei so wenig wie möglich neu hinzufügt, indem man Komfort hinterfragt und Suffizienz anstrebt. Was für einen Einfluss hat dies auf unsere architektonischen Konzepte?
Nachhaltigkeit ist Diversität, das Denken in komplexen, oftmals widersprüchlichen Zusammenhängen.
Umbauen steht dafür, sich auf den Bestand einzulassen, Reibung auszuhalten, Imperfektion zu akzeptieren, zu reparieren, Toleranz zu üben. Hat somit die entwerferische Stringenz vom Konzept bis zum Detail ausgedient?
Wie schaffen wir es, flexible, aber robuste Konzepte zu erarbeiten? Es gibt viele Fragen, aber auch Vorbilder und ein jahrhundertealtes Wissen, wie man sorgfältig mit Ressourcen umgehen kann. Der Gedanke drängt sich auf, ob es jetzt nicht vor allem Mut braucht, weniger zu machen. Für den Entwurf bedeutet das, umso qualitätsvollere Massnahmen zu erarbeiten, ein architektonisches wie ökologisches Destillat, einen kleinstmöglichen Eingriff mit einem relevanten, da globalen Effekt.
Friederike Kluge ist Professorin an der Hochschule Konstanz, Fakultät Architektur und Gestaltung, Sabrina Contratto und Othmar Somm sind Lehrbeauftragte an der ArchitekturWerkstatt der Ostschweizer Fachhochschule OST
Durchführung des Anlasses gemäss den aktuellen Bestimmungen des BAG.
Der Anlass im AFO wird aufgezeichnet und kann auf unserer Website über einen Livestream verfolgt werden. Mit der Teilnahme wird eine eventuelle Abbildung des Publikums in der Aufzeichnung akzeptiert.
Über das Jahr hinweg haben wir die Aufzeichnungen des Livestreams der einzelnen Beiträge zum Jahresthema «Werte» genutzt und lassen diese als kompakte Rückblende in bewegten Bildern bearbeiten. Dafür konnte mit Fabienne Steiner eine St. Galler Filmschaffende engagiert werden, die sich zusammen mit Michael Bolliger mit viel Einfühlungsvermögen zum Thema und Herzblut ans Werk gemach haben. Es sind stimmungsvolle Kurzfilme von je ca. 6-8 Minuten Länge entstanden.
Der letzte Clip zum Thema Wertarbeit folgt in Kürze.
Mo 6. Dezember 2021, 19.30 Uhr im Forum und im Livestream
Einführungsreferate von Reto Kradolfer und Regula Harder, anschliessend Podiumsdiskussion mit den weiteren Gästen, moderiert durch Susanne Brauer
Reto Kradolfer hat mit Harder Spreyermann Architekten das «eis zu eis» als Forum und Werkhof für das Gipserhandwerk realisiert. In der Symbiose von architektonischer Konzeption und handwerklicher Innovation ist eine haptisch skulpturale Welt aus Gips, Kalk und Lehm entstanden.
Wie können Architekten und Handwerker trotz den weiteren am Bauprozess Beteiligten so inspirierend zusammenarbeiten? Welche Chancen bieten sich dem Bauhandwerker, wenn das Bauen als industrielle Fertigung wahrgenommen wird?
Gebautes, und wie wir bauen, hält die Gegenwart fest. Wissen und Können war in der Vergangenheit gefragt – und wie sieht es in der Zukunft aus? Es ist an der Zeit, dass wir über das Handwerk reden.
Kradolfer Gipserhandwerk, 1961 gegründet, ist heute in drei Geschäftsfeldern tätig. Gipserarbeiten, Oberflächen ornamental und dekorativ, Restaurierung von Stuck und Verputz.
Sheila Casanova, Hafnerin, Tösstal musste leider kurzfristig absagen.
Eintritt 10.- / Mitglieder AFO frei
Es gilt die 3G-Regelung.
Der Anlass im AFO wird aufgezeichnet und kann auf unserer Website über einen Livestream verfolgt werden. Mit der Teilnahme wird eine eventuelle Abbildung des Publikums in der Aufzeichnung akzeptiert.
Einführung durch Momoyo Kaijima, Atelier Bow-Wow, Tokio und Architectural Behaviorology ETH Zürich
Mit ihrem Film «Koolhaas Houselife» wurden sie berühmt; mittlerweile haben sie mehr als ein Dutzend Architekturfilme vorgelegt: Ila Bêka und Louise Lemoine. Ihre grosse Liebe gilt der Architektur, der sie sich in eigenwilligen Inszenierungen nähern. In «Koolhaas Houselife» begleiten sie eine Putzfrau auf ihrem Rundgang durch ein architektonisches Meisterwerk, und die Zuschauer erleben hautnah mit, wie eine gefeierte Architekturikone mit den Realitäten des Alltags kollidiert. In «Pomerol, Herzog & de Meuron» wird das von Jacques Herzog und Pierre de Meuron entworfene Weingut von feiernden Erntehelfern auf seine Tauglichkeit geprüft, während in «Xmas Meier» Römerinnen und Römer die Auswirkungen von Richard Meiers Kirche auf ihr Viertel diskutieren.
Ihr neuester, in schönstem Schwarz-Weiss gedrehter Film «Tokyo Ride» ist kein Porträt im klassischen Sinne über einen der talentiertesten und gefeiertsten japanischen Architekten der Gegenwart, sondern taucht in Form eines Roadmovies unmittelbar in Tokios urbanen Stadtraum ein. Stadtführer ist Ryue Nishizawa, einer der bedeutendsten Architekten Japans, Mitbegründer des Architekturbüros SANAA, Pritzker-Preisträger – gemeinsam mit der Architektin Kazuyo Sejima – sowie u.a. verantwortlich für das aufsehenerregende Rolex Learning Center der EPFL, das 2010 in Lausanne eröffnet wurde. In seinem schnittigen alten Alfa Romeo Giulia brettert er durch Tokio und philosophiert über die Stadt sowie europäische und asiatische Architektur. Während der Fahrt erzählt Ryue Nishizawa von seiner starken Beziehung zu seiner Heimatstadt anhand einiger Orte, die ihm besonders am Herzen liegen, von Gebäuden, die ihn beeinflusst haben, und von eigenen Architekturprojekten. Der Film fragt nach den Wurzeln unserer Architekturpraxis und danach, wie die gebaute und kulturelle Umgebung unsere Vorstellungskraft nährt und formt. Auf Filmexplorer heisst es: «Ryue führt uns nicht nur durch Tokio, sondern hält uns auch einen Spiegel vor, in dem wir uns als Europäer wahrnehmen.»
WINNER:
* Artistic Vision Award, Depth of Field Competition – Best Prize – Docaviv Film Festival, 2020
* Best Prize, Milano Design Film Festival, MDFF 2020
Regie: Bêka & Lemoine, Frankreich 2020, englisch, 90′
Weitere Vorführung: Di 30. November 2021, 18.30 Uhr
Eintritt 16.– / Mitglieder AFO 11.–
Reservation: T 071 245 80 72 oder auf Kinok
Mo 22. November 2021, 19.30 Uhr im Forum und im Livestream
Der runde Tisch Energie und Bauen und das Architektur Forum Ostschweiz laden zur jährlichen Informationsveranstaltung ein.
Im Westen der Stadt St.Gallen entsteht eine zukunftsorientierte Überbauung mit 110 Mietwohnungen. Die beiden gut 100 Meter langen und bis zu 5 Vollgeschosse hohen Baukörper werden über Terrain komplett im Holzsystembau erstellt. Sie verlaufen parallel zueinander, folgen der Topografie und schaffen so einen gemeinschaftlichen, durchgrünten Binnenraum.
Darauf ausgerichtet stehen sich die beiden Veranda-Erschliessungen gegenüber. Zusammen mit den privaten Aussenräumen und den durchgesteckten Wohnräumen bietet die Überbauung eine hohe Wohnqualität. Die Bauherrin strebt mit dem Projekt den Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS an.
Begrüssung und Moderation
Silvia Gemperle
Energieagentur St.Gallen
Architektonische Qualität und Nachhaltigkeit
Yves Schihin
Oxid Architektur GmbH, Zürich
Holzbau aktuell: Stärken und Perspektiven
Andreas Keller
Renggli AG, Sursee
Martina Voser, Landschaftsarchitektin, Zürich / Jan Stadelmann, Landschaftsarchitekt, Zürich / Sabina Ruff, soziale Stadtentwicklung und Urbanistin, Frauenfeld / Moderation Susanne Brauer, Philosophin, Zürich
Mo 8. November 2021, 19.30 Uhr im Forum und im Livestream
Einführungsreferat von Martina Voser, anschliessend Podiumsdiskussion mit den weiteren Gästen, moderiert durch Susanne Brauer
Weiterschreiben des Palimpsests: Auf der Suche nach der künftigen Identität eines Ortes basieren die Interventionen von mavo Landschaften auf einem sorgfältigen Lesen und Schreiben der sich ständig verändernden natürlichen und kulturellen Schichten eines Ortes. Welche Ebenen sollen erhalten, enthüllt oder gestärkt, womit ergänzt werden? Welche Prozesse können zunutze gemacht, gelenkt oder umgestaltet werden, sodass der Raum dahin transformiert wird, dass er den ständig wachsenden Anforderungen an die Landschaft gerecht werden kann?
Also oszilliert der Entwurfsprozess zwischen territorialen Beziehungen und lokalen Aktionen – zwischen Landschaftsraum und Ort – und balanciert zwischen Veränderung und Beständigkeit. Dies impliziert eine stetige Hinterfragung der eigenen Beziehung zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Immer auf der Spur nach dem Spezifischen und dem Geist des Ortes.
Eintritt 10.– / Mitglieder AFO frei
Bitte beachten Sie, dass für die Anlässe die Zertifikatspflicht besteht. Einlass nur mit Covid-Zertifikat und amtlichem Ausweis.
Der Anlass im AFO wird aufgezeichnet und kann auf unserer Website über einen Livestream verfolgt werden. Mit der Teilnahme wird eine eventuelle Abbildung des Publikums in der Aufzeichnung akzeptiert.
Einführung durch Sophie Lovell, Schriftstellerin und Kuratorin, Berlin
Das Zuhause von Dieter Rams ist das perfekte Schaufenster für die Langlebigkeit seiner Entwürfe. In seinem selbst entworfenen Bungalow – ein modernes Gebäude mit japanisch angehauchtem Garten – sieht alles noch exakt so aus wie beim Hausbesuch eines amerikanischen Filmteams in den Siebzigerjahren. Alles gehorcht funktionalen Prinzipien, viel Weiß, kein Schnickschnack. Nur dass die aktuellen Bilder aus einem neuen Film stammen: «Rams» von Gary Hutswit.
Der Filmemacher besuchte den legendären Produktdesigner immer wieder in seinem Haus im Taunus, um den 86-Jährigen zu interviewen. In Kronberg prägte Rams als Mitglied des Designteams 40 Jahre lang die Produktgestaltung bei Braun und hier wohnt er bis heute. Natürlich stehen die Braun-Designklassiker im Regal. Der Plattenspieler-Radio SK 4 zum Beispiel.
Der erste Design-Versuch des gelernten Architekten (gemeinsam mit Fritz Eichler, dem Leiter der Designabteilung, und Hans Gugelot) war damals so futuristisch, so anders als die schweren Tonmöbel, die bislang in deutschen Wohnzimmern standen, dass die Konkurrenz erst über den «Schneewittchensarg» spottete – und später versuchte, das aufgeräumte, heute würde man sagen «cleane», Design zu kopieren. Oder das Transistorradio T3, das Jahrzehnte später Apple-Gründer Steve Jobs als Vorbild für den iPod dienen sollte.
Einer der wenigen Farbtupfer im gesamten Haus: Eine knallrote «Valentine», die ikonische Schreibmaschine des italienischen Designers Ettore Sottsass, auf der Rams bis heute seine Ideen niedertippt. Mit Schrift hatte auch Hustwits erster Film zu tun: «Helvetica», eine Hommage an die Schriftart Helvetica, hatte ihm 2007 zu einiger Bekanntheit verholfen. Nach Arbeiten über die menschliche Beziehung zum Produkt («Objectified») und Städtebau («Urbanized») legt er nun eine Art Fanfilm vor.
Für «Rams» begleitete er den Namensgeber des Films auch nach London zu Vitsoe, deren Systemmöbel der Produktdesigner gestalterisch überwacht. Eine Ausstellungseröffnung in Weil am Rhein stand ebenfalls auf dem Drehplan. Vor allem zeigt der Film aber, dass Rams´ Entwürfe immer das Ergebnis von Teamwork waren. Hustwit fängt jeden einzelnen Kollegen ein, der am Gestaltungsprozess beteiligt war – von der Ideenfindung bis zur Fertigung der ersten Prototypen.
Zu viel Schnickschnack!
So klinisch, fast ätherisch Rams‘ Produkte auf den ersten Blick wirken, so sehr glaubt er an die Notwendigkeit, Dinge sinnlich erfahren zu können. Die Digitalisierung stimmt Rams erstaunlich pessimistisch: Er kann nicht ganz begreifen, was sich da in den Hirnen verändert, aber dass sich etwas verändert, ist für ihn eindeutig. Seine Erklärung lautet etwa so: Wo die Bilderfluten niemals abreißen, da werden grenzenlose Konsumwünsche verankert, die eine fortwährende Produktion überflüssiger Dinge befeuern.
Kritisch ist auch der Blick auf Kollegen: Die leidenschaftliche Kollegenschelte, die Dieter Rams im Schaudepot des Vitra-Designmuseums vorführt, gehört zu den eindrucksvollsten Szenen: «Das hier», deutet er mit dem Gehstock auf einen Designklassiker, «scheint mir völlig überflüssig.» Zu viel Schnickschnack, Dekor sind für Rams: «Unsinn!» Als er sich wieder beruhigt hat, fügt er hinzu: Man müsse ja auch nicht alles mögen. «Rams» aber, der Mann und der Film, das sind schon tolle Produkte.
Regie: Gary Hustwit, USA 2018, deutsch, 74′
Weitere Vorführung: Mi, 27. Oktober 2021, 18.45 Uhr
Eintritt 16.– / Mitglieder AFO 11.–
Reservation: T 071 245 80 72 oder auf Kinok
Peter Hutter, Architekt, St. Gallen / Ludmila Seifert, Kunsthistorikerin, Chur / Doris Warger, Konservierung und Restaurierung, Frauenfeld / Moderation Jean-Daniel Strub, Ethiker, Zürich
Mo 4. Oktober 2021, 19.30 Uhr im Forum und im Livestream
Einführungsreferat von Peter Hutter, anschliessend Podiumsdiskussion mit den weiteren Gästen, moderiert durch Jean-Daniel Strub
Barão-Hutter verfolgen seit der Gründung 2012 die Absicht, Architektur in sehr verschiedenartigen, vielschichtigen Kontexten zu entwickeln und zu realisieren. Dabei interessieren uns alle möglichen Formen menschlicher Tätigkeit, räumlicher Bedürfnisse und Empfindungen. Oft sind bei dieser Arbeit an ausgewählten Orten – vorwiegend in Portugal und der Schweiz – historische Stadtquartiere, wertvolle Gebäude, Gärten und Landschaftsräume, aber auch Rituale, Konventionen und etablierte Denkmuster mit im Spiel. Wobei wir bestrebt sind, darin unsere Konzepte, imaginierten Nutzungen, Atmosphären, neuartigen Konstruktionen und Materialitäten umzusetzen. Trotzdem – oder gerade deswegen – machen wir uns die charakteristischen Qualitäten des Bestandes und der gebauten Vergangenheit zunutze: In einem verwickelten, offenen Prozess zwischen Verstehen und Verwischen, Bewahren und Umdeuten, Schützen und Überformen können spezifische, radikal zeitgenössische Projekte entstehen.
Ob uns dies gelingt, möchten wir gerne im AFO zur Diskussion stellen: anhand des Einbaus einer öffentlichen Wintersauna in das Frauenbad auf Dreilinden (2020), des Stadtplatzes mit Filmtheater in die historischen Arkaden in Davos (2021) sowie des Mehrspartenhauses für darstellende Künste und sinfonische Musik im Kasernenareal in Aarau (2021).
Eintritt 10.– / Mitglieder gratis
3G-Regel
Bei den Veranstaltungen gilt das Covid-Zertifikat. Das bedeutet, dass jede Person, die den Anlass besuchen möchte, das Covid-Zertifikat sowie eine Identitätskarte vorweisen muss.
Der Anlass im AFO wird aufgezeichnet und kann auf unserer Website über einen Livestream verfolgt werden. Mit der Teilnahme wird eine eventuelle Abbildung des Publikums in der Aufzeichnung akzeptiert.
So mancher kennt die Zentralschweiz lediglich von der Durchfahrt Richtung Süden ans Mittelmeer oder ins Feriendomizil. Dabei hat diese Region so viel zu bieten – nicht nur aufgrund ihrer «Postkartenlandschaft» mit den verschiedenen Seen eingebettet in die Innerschweizer Alpen.
In den letzten Jahren wurden in dieser Region rund um den Vierwaldstättersee höchst innovative Projekte in Angriff genommen. Neben den verschiedenen neuen Bauten in Luzern wurden auch interessante Planungen um das prosperierende, wirtschaftlich internationale Zug ausgeführt, wie das Suurstoffi-Areal in Rotkreuz ZG mit dem Hochschulprojekt und neuen Wohnüberbauungen.
Aber auch in eher ländlichen Gebieten wurden herausragende Projekte verwirklicht. Unter anderem werden wir Bauten von Meili Peter in Ibach, eine Siedlung in Cham von Lölliger Strub und die Bauten für das Ruderzentrum in Rotsee von Fuhrimann Hächler besichtigen.
Auf dem Programm steht zudem die Besichtigung des Bürohauses von Holzbau Küng in Alpnach von Seiler Linhart Architekten. Die Innerschweizer Holzbaufirma setzt seit Längerem auf den Vollholzbau. Das neue Bürogebäude demonstriert, wie man (fast) ohne Verbundwerkstoffe, Leim, Schrauben und Nägel bauen kann.
Auch Gebäude vergangener Epochen möchten wir besuchen, z.B. das Kloster Baldegg von Marcel Breuer. Zum Abschluss führt uns die Reise dann doch noch auf den Gotthard. Die letzte Nacht verbringen wir im Hospiz St. Gotthard von Miller Maranta Architekten aus Basel.
Das Detailprogramm ist in Bearbeitung und wird den Teilnehmern bei der Abreise abgegeben. Teilnehmerzahl mind. 18, max. 24 Personen. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt. Versicherung und ggf. Reiserücktrittsversicherung sind Sache der Teilnehmer. Änderungen bleiben vorbehalten.
Anmeldung
mit vollständigen Angaben an
architektour@nulla-f-o.ch
Kosten
Mitglieder 690.–*
Nichtmitgliederzuschlag 100.–
EZ-Zuschlag 270.–
* Für Mitglieder, inklusive Fahrt im Komfortreisebus, 3 Übernachtungen mit Frühstück im DZ, ÖV, Führungen und Eintritten. Abfahrt Do ca. 8 Uhr, Rückkehr So ca. 17 Uhr Die Durchführung des Anlasses steht aufgrund der Covid-Situation unter Vorbehalt. Wir informieren per E-Mail und über unserere Website www.a-f-o.ch.
Profitieren Sie vom Mitgliederpreis und melden Sie sich jetzt zur Mitgliedschaft im Architektur Forum Ostschweiz an.
Einführung durch Johannes Stoffler, Landschaftsarchitekt, Zürich
Neutra – Survival Through Design is a comprehensive documentary encompassing the 125-year life, work and times of Architect Richard Neutra – the legacy which continues today thru son Dion Neutra. From his upbringing in «Imperial» Vienna in 1892, his 1920’s Berlin/ Bauhaus days, to Los Angeles in 1925 via Chicago working with Frank Lloyd Wright, Rudolph Schindler, and his road to become the preeminent Modernist Architect of our day, Survival Through Design is a personal, passionate, cross-cultural, colorful story.
Regie: PJ Letofsky, USA 2018, englisch, 102′
Weitere Vorführung: Mi 29. Sept. 18.15 Uhr
Eintritt 16.– / Mitglieder AFO 11.–
Reservation: T 071 245 80 72 oder auf Kinok
Nina Keel, Kunsthistorikerin und Kuratorin, St. Gallen / Inge Beckel, Frauenforscherin und Architekturpublizistin, Fürstenaubruck / Kathrin Simmen, Architektin, Zürich / Moderation Susanne Brauer, Ethikerin, Zürich
Mo 6. September 2021, 19.30 Uhr im Forum und im Livestream
Die St. Galler Architektur war jahrhundertelang und bis vor Kurzem in Männerhand. Zwar sind seit den 2000er Jahren einige Bauten von Architektinnen errichtet worden, doch handelt es sich um Einzelfälle. Und noch immer gibt es in St. Gallen – anders als etwa in Zürich – sehr wenige Architekturbüros, die von Frauen geführt werden. Der Vortrag beleuchtet den Zeitraum von den 1930er Jahren bis heute und stellt einige Ostschweizer Architektinnen und ihre Bauten vor, darunter Dorothea David, Vreny Gross und Eva Lanter. Selbstredend werden die Projekte der Architektinnen unabhängig von ihrem biologischen Geschlecht beurteilt. Doch gilt es zu beleuchten, welche Rolle das Frausein bis heute spielt: Welche gesellschaftlichen und persönlichen Faktoren (Vorbilder, Mentor*innen, Quoten, Möglichkeit der externen Kinderbetreuung etc.) müssen gegeben sein, damit sie ein eigenes Büro eröffnen, Einsitz in Fachgremien erhalten oder eine leitende Position in städtischen Ämtern erlangen?
Einführungsreferat von Nina Keel, anschliessend Podiumsdiskussion mit den weiteren Gästen, moderiert durch Susanne Brauer.
Eintritt 10.- / Mitglieder AFO frei
Anmeldung für die Teilnahme vor Ort erforderlich
bis Fr 3. September 2021 an info@nulla-f-o.ch
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt
Der Anlass wird aufgezeichnet und kann auf unserer Website über einen Livestream verfolgt werden. Eine eventuelle Abbildung des Publikums in der Aufzeichnung wird durch die Anmeldung akzeptiert.
Bildnachweis: Architektin Eva Lanter in ihrer Installation ‚Isolation Brute‘, Mai 2021
AFO Edition 2021 – Kurzfilm der Veranstaltung:
FRAUEN BAUEN!
Ausstellung
Sa 10. Juli – Sa 21. August 2021 im Forum
Im Jubiläumsjahr des Frauenstimmrechts richtet das Büro für Baukultur seine Aufmerksamkeit auf das Schaffen von Ostschweizer Architektinnen. Im Architektur Forum Ostschweiz sind fotografische und filmische Porträts von Ostschweizer Architektinnen zu sehen, in zwei Sommer Camps erkunden junge Menschen Bauten vor Ort. Einen erweiterten Blick auf architektonisches Schaffen eröffnen die rauminterventionen im ESPACE NINA KEEL. Schliesslich wird Baukultur an diversen Begleitveranstaltungen von Fachleuten und Publikum erörtert.
Die Ausstellung im Architektur Forum Ostschweiz zeigt fotografische und filmische Porträts von Ostschweizer Architektinnen
Sa 10. Juli – Sa 21. August 2021
Vernissage am Samstag, 10. Juli, 16 – 18 Uhr
Finssage am Samstag, 21. August, 11 – 14
Führung durch die Baustelle
Yves Schihin, Oxid Architektur GmbH, Zürich / Verena Egli, Projektleiterin GU, Renggli AG, Sursee / David Renggli, Leiter Marktstrategie, Renggli International, Winterthur / Konrad Leuenberger, Leiter Geschäftsstelle Ostschweiz, Renggli AG, Winterthur / Bauherrschaft Previs Vorsorge
Nachhaltigkeitskriterien gewinnen zunehmend an Bedeutung, damit langfristige Investitionen auch auf längere Sicht die angestrebten Renditen sichern. Und nachhaltige Bauten generieren einen höheren Nutzen. Davon profitieren die Mieterinnen und Mieter, die Investorin und das Quartier, in das die Überbauung eingebettet ist.
Das additive Holzbausystem reduziert die graue Energie drastisch gegenüber einem Massivbau. Dank dieser Bauweise ohne Feuchtigkeit glänzt das Projekt durch seine kurze Bauzeit im Vergleich zu anderen Bauweisen. Der Bau ist SNBS-zertifiziert.
Die beiden geknickten Baukörper spannen zwischen sich einen durchgängigen Freiraumkorridor auf. Darauf ausgerichtet ist die Verandaschicht beider Körper. Sie bietet die gemeinschaftlichen Zugänge zu den Wohnungen und ihren Aussensitzplätzen. So entsteht ein belebter Binnenraum für Begegnungen und soziale Kontakte. Der Holzsystembau hat ökologisch klare Vorzüge gegenüber anderen Baumaterialien.
In dieser repetitiven Überbauung mit seinen Möglichkeiten zur Vorfertigung kann Holz dem Massivbau auch wirtschaftlich ebenbürtig sein.
Im Anschluss an den Rundgang gibt es die Möglichkeit für Fragen und wir laden herzlich zum Apéro.
Eintritt frei
Anmeldung
bis Fr 13. August 2021, an vor-ort@nulla-f-o.ch
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Zur Einleitung für die Besichtigung empfehlen wir, diesen Film im Webinar anzuschauen: www.youtube.com/watch?v=ETUl7lBaYj0
Es besteht Helmpflicht. Bitte nach Möglichkeit einen Baustellenhelm mitbringen.
Adresse
Ahornstrasse 21, 9000 St. Gallen
Wir empfehlen die Anreise mit dem ÖV, Bushaltestelle «Waldacker», ab dort 3 Minuten Fussweg.
Bei der Anreise mit dem Auto stehen einige Parkplätze in der Tiefgarage zur Verfügung, ansonsten empfehlen wir, den öffentlichen Parkplatz «St. Otmar» an der Zürcherstrasse 121 zu benutzen (gebührenpflichtig).
Massnahmen gegen das Coronavirus
Die Veranstaltung findet unter Einhaltung der geltenden Massnahmen des Bundes statt. Aktuelle Informationen erhalten Sie nach der
Anmeldung.
In Zusammenarbeit mit Lignum Holzkette St. Gallen und Lignum Ost
Bildnachweis: Drohnenaufnahme Renggli AG / Visualisierung B-VR Switzerland GmbH
Do 15. Juli 2021, 19 Uhr, Zeughaus Teufen
Anna Jessen, Leitung ArchitekturWerkstatt St. Gallen, OST Ostschweizer Fachhochschule
Hansruedi Beck, Leitung Denkmalpflege Appenzell Ausserrhoden
Paul Knill, Architekt, Herisau
Moderation Elias Baumgarten
Der ehemalige Bauherren- und Architekturpreis «Gutes Bauen Ostschweiz» wandelte sich in den letzten zehn Jahren zu einer «Plattform für Architekturvermittlung». Um den Diskurs über lokale Baukultur in der Schweiz zu fördern, hat das Architektur Forum Ostschweiz (AFO) eine Artikelserie angeregt, die seit 2011 monatlich in der regionalen Tagespresse erscheint und gesammelt in den Anthologien zur Baukultur «Raum Zeit Kultur» (2016) sowie «Stadt und Landschaft denken» (2021) im Triest Verlag herausgegeben wurde.
Die Debatte um die Baukultur soll jedoch nicht nur in den Medien stattfinden, sondern auch am Ort des Geschehens. Das Architektur Forum Ostschweiz, der Triest Verlag sowie der Herausgeber Elias Baumgarten von swiss-architects.com laden deshalb zu folgenden Veranstaltungen ein, die sich mit den übergreifenden Themen Raumplanung, Städtebau, Architektur und Landschaftsplanung beschäftigen. Im Detail interessiert uns, wie die baukulturelle Identität der Orte gefunden, herausgearbeitet und gestaltet werden kann.
Moderiert werden die Diskussionen von Elias Baumgarten.
Wir laden herzlich zum Apéro nach Veranstaltungsende
Eintritt frei, aber Anmeldung erforderlich
Durchführung der Anlässe aufgrund der Covid-Situation unter Vorbehalt, wir informieren per E-Mail und auf den Websites der Veranstalter.
Anmeldung
bis 12. Juli 2021 unter vor-ort@nulla-f-o.ch
Eine Veranstaltungsreihe von
Architektur Forum Ostschweiz
Swiss Architects
Triest Verlag
Die Hauptversammlung 2020 wurde in diesem Jahr schriftlich durchgeführt
Wir danken unseren Mitgliedern für die rege Teilnahme.
Alle Mitglieder, Fachverbände und Sponsoren erhielten ein Schreiben sowie ein Abstimmungsformular, mit der Bitte, dieses bis zum 11. Juli 2021 per Post oder Email zu retournieren.
Do 8. Juli 2021, 19.30 Uhr, Aula Berufsbildungszentrum Weinfelden
David Keller, Architekt, Mitglied Architekturforum Konstanz-Kreuzlingen, Projektleiter Stadt Weinfelden
Max Vögeli, Stadtpräsident Weinfelden
Peter Kimpel, Vorstandsmitglied Gewerbeverein Weinfelden und Umgebung, Vertreter der Fachgeschäfte (Inhaber Villa Optik)
Moderation Elias Baumgarten
Der ehemalige Bauherren- und Architekturpreis «Gutes Bauen Ostschweiz» wandelte sich in den letzten zehn Jahren zu einer «Plattform für Architekturvermittlung». Um den Diskurs über lokale Baukultur in der Schweiz zu fördern, hat das Architektur Forum Ostschweiz (AFO) eine Artikelserie angeregt, die seit 2011 monatlich in der regionalen Tagespresse erscheint und gesammelt in den Anthologien zur Baukultur «Raum Zeit Kultur» (2016) sowie «Stadt und Landschaft denken» (2021) im Triest Verlag herausgegeben wurde.
Die Debatte um die Baukultur soll jedoch nicht nur in den Medien stattfinden, sondern auch am Ort des Geschehens. Das Architektur Forum Ostschweiz, der Triest Verlag sowie der Herausgeber Elias Baumgarten von swiss-architects.com laden deshalb zu folgenden Veranstaltungen ein, die sich mit den übergreifenden Themen Raumplanung, Städtebau, Architektur und Landschaftsplanung beschäftigen. Im Detail interessiert uns, wie die baukulturelle Identität der Orte gefunden, herausgearbeitet und gestaltet werden kann.
Moderiert werden die Diskussionen von Elias Baumgarten.
Wir laden herzlich zum Apéro nach Veranstaltungsende
Eintritt frei, aber Anmeldung erforderlich
Durchführung der Anlässe aufgrund der Covid-Situation unter Vorbehalt, wir informieren per E-Mail und auf den Websites der Veranstalter.
Anmeldung
bis 5. Juli 2021 unter vor-ort@nulla-f-o.ch
Eine Veranstaltungsreihe von
Architektur Forum Ostschweiz
Swiss Architects
Triest Verlag
Do 24. Juni 2021, 18.30 Uhr, Güterschuppen, Glarus
Einführungsreferat von Nina Cattaneo und Pascal Marx, Ruumfabrigg, anschliessend Podiumsdiskussion mit Verkehrsplaner Marc Schneiter und Raumplanerin Agnes Heller
Moderation Elias Baumgarten
Der ehemalige Bauherren- und Architekturpreis «Gutes Bauen Ostschweiz» wandelte sich in den letzten zehn Jahren zu einer «Plattform für Architekturvermittlung». Um den Diskurs über lokale Baukultur in der Schweiz zu fördern, hat das Architektur Forum Ostschweiz (AFO) eine Artikelserie angeregt, die seit 2011 monatlich in der regionalen Tagespresse erscheint und gesammelt in den Anthologien zur Baukultur «Raum Zeit Kultur» (2016) sowie «Stadt und Landschaft denken» (2021) im Triest Verlag herausgegeben wurde.
Die Debatte um die Baukultur soll jedoch nicht nur in den Medien stattfinden, sondern auch am Ort des Geschehens. Das Architektur Forum Ostschweiz, der Triest Verlag sowie der Herausgeber Elias Baumgarten von swiss-architects.com laden deshalb zu folgenden Veranstaltungen ein, die sich mit den übergreifenden Themen Raumplanung, Städtebau, Architektur und Landschaftsplanung beschäftigen. Im Detail interessiert uns, wie die baukulturelle Identität der Orte gefunden, herausgearbeitet und gestaltet werden kann.
Moderiert werden die Diskussionen von Elias Baumgarten.
Wir laden herzlich zum Apéro nach Veranstaltungsende
Eintritt frei, aber Anmeldung erforderlich
Durchführung der Anlässe aufgrund der Covid-Situation unter Vorbehalt, wir informieren per E-Mail und auf den Websites der Veranstalter.
Anmeldung
bis 21. Juni 2021 unter vor-ort@nulla-f-o.ch
Eine Veranstaltungsreihe von
Architektur Forum Ostschweiz
Swiss Architects
Triest Verlag
Do 17. Juni 2021, 18 Uhr, Kultur- und Kongresshaus Verrucano
Im Anschluss an eine Führung durch das Kultur- und Kongresshaus Verrucano findet um 18.30 Uhr die Podiumsdiskussion statt.
Guido Fischer, Gemeindeammann
Beat Loosli, Architekt, Raumfindung Architekten
Christian Wagner, Architekt, FH Graubünden, Bereich Ortsbildentwicklung und Siedlungsplanung
Moderation Elias Baumgarten
Der ehemalige Bauherren- und Architekturpreis «Gutes Bauen Ostschweiz» wandelte sich in den letzten zehn Jahren zu einer «Plattform für Architekturvermittlung». Um den Diskurs über lokale Baukultur in der Schweiz zu fördern, hat das Architektur Forum Ostschweiz (AFO) eine Artikelserie angeregt, die seit 2011 monatlich in der regionalen Tagespresse erscheint und gesammelt in den Anthologien zur Baukultur «Raum Zeit Kultur» (2016) sowie «Stadt und Landschaft denken» (2021) im Triest Verlag herausgegeben wurde.
Die Debatte um die Baukultur soll jedoch nicht nur in den Medien stattfinden, sondern auch am Ort des Geschehens. Das Architektur Forum Ostschweiz, der Triest Verlag sowie der Herausgeber Elias Baumgarten von swiss-architects.com laden deshalb zu folgenden Veranstaltungen ein, die sich mit den übergreifenden Themen Raumplanung, Städtebau, Architektur und Landschaftsplanung beschäftigen. Im Detail interessiert uns, wie die baukulturelle Identität der Orte gefunden, herausgearbeitet und gestaltet werden kann.
Moderiert werden die Diskussionen von Elias Baumgarten.
Wir laden herzlich zum Apéro nach Veranstaltungsende
Eintritt frei, aber Anmeldung erforderlich
Durchführung der Anlässe aufgrund der Covid-Situation unter Vorbehalt, wir informieren per E-Mail und auf den Websites der Veranstalter.
Anmeldung
bis 14. Juni 2021 unter vor-ort@nulla-f-o.ch
Eine Veranstaltungsreihe von
Architektur Forum Ostschweiz
Swiss Architects
Triest Verlag
Arbon hat in den letzten Jahren eine enorme Umstrukturierung und Wertetransformation erfahren. Das bauliche Erbe des Saurer Traditionsunternehmens hat weitreichende Impulse für die Weiterentwicklung der Stadt geliefert. Passend zum Jahresthema Werte des Architektur Forums Ostschweiz besichtigen wir unterschiedliche Bauten und Freiräume und bewegen uns im Spannungsfeld zwischen dem Wert der Baukultur und der Wertesteigerung durch Weiterentwicklung.
Auf unserer Exkursion besichtigen wir unter kundiger Führung die kürzlich erweiterte Schulanlage Stacherholz. Die Erweiterungsbauten sowie bewusst zurückhaltende Interventionen im Aussenraum konnten die zeittypische Idee der fliessenden Schullandschaft bewahren. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Wohnhochhaus von Georges-Pierre Dubois. Die Ikone plante er im Sinne von Le Corbusiers Unité d`Habitation Ende der 1950er Jahre. Von der Dachterrasse geniessen wir einen fantastischen Blick über Arbon und den Bodensee. Anschliessend spazieren wir entlang der Aach Richtung Saurer WerkZwei, wo wir im transformierten Stadtquartier der ehemaligen Maschinenfabrik den Park von Krebs und Herde Landschaftsarchitekten erkunden. Zum Abschluss besichtigen wir die nahe gelegene Textildruckerei in den alten Saurer Hallen, die als letzte Schweizer Handsiebdruck-Firma hochwertige Textilien herstellt. Bei einem gemeinsamen Apéro lassen wir den Abend ausklingen.
Beteiligte Personen
Sabine Hutter, hutterzoller Architektur St.Gallen / Marcel Specker, PR Landschaftsarchitektur, Arbon
Bettina Hedinger, Denkmalpflege Thurgau
Eva Dorsch, Krebs und Herde Landschaftsarchitekten, Winterthur
Martin Schlegel, TDS Textildruckerei Arbon
Anreise Individuelle Anreise zB. mit Postauto von St.Gallen, Ausstieg Arbon Wildpark
Treffpunkt 13 Uhr Schulanlage Stacherholz, Parkplatz Standstrasse
Anmeldung
mit vollständigen Angaben bis Fr 4. Juni 2021 an landschaftsarchitektour@nulla-f-o.ch.
Mitglieder BSLA und Architektur Forum Ostschweiz gratis, Nichtmitglieder Fr. 30.-
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Eine Veranstaltung des Bundes Schweizer Landschaftsarchitekt*innen BSLA und des Architektur Forums Ostschweiz
Bildnachweis: Eva Maria Bärlocher, TDS Textildruckerei, Arbon
Stadt und Landschaft denken – Buchtaufe Gutes Bauen Ostschweiz 2016–2020
Elias Baumgarten, Chefredaktor Magazin swiss-architects.com, Zürich / Susanna Koeberle, Journalistin, Zürich / Caspar Schärer, Architekt, Zürich
Mo 31. Mai 2021, 19.30 Uhr im Forum und im Livestream
Der ehemalige Bauherren- und Architekturpreis «Gutes Bauen Ostschweiz» wandelte sich in den letzten zehn Jahren zu einer «Plattform für Architekturvermittlung». Um den Diskurs über lokale Baukultur in der Schweiz zu fördern, hat das Architektur Forum Ostschweiz (AFO) eine Artikelserie angeregt, die seit 2011 monatlich in der regionalen Tagespresse erscheint und gesammelt in den «Anthologien zur Baukultur» «Raum Zeit Kultur» (2016) sowie «Stadt und Landschaft denken» (2021) im Triest Verlag herausgegeben wurde. Anlässlich des Erscheinens von Stadt und Landschaft denken findet am 31. Mai die Vernissage der Publikation im Architektur Forum Ostschweiz statt. Zudem begleitet eine Veranstaltungsreihe das Erscheinen des Buches, um die darin thematisierten baukulturellen Fragen vertieft zu diskutieren.
Das Architektur Forum Ostschweiz möchte mit der Artikelserie und diesem Buch die Tür für eine breite Diskussion um gute Architektur in der Ostschweiz und darüber hinaus öffnen; für Regionen, die wie die Ostschweiz einerseits mit Problemen der Abwanderung und des unbeholfenen Wildwuchses an Gewerbegebieten oder Wohnbauten zu kämpfen haben und die andererseits durch regionale Baukulturen und Identitäten sowie wirtschaftliche Besonderheiten prädestiniert sind, für diese Fragen Lösungen zu finden. Denn Baukultur «bröckelt», wie mir der Vorarlberger Architekt Stefan Marte einmal sagte, sobald man sich nicht ständig für sie einsetzt. Architekturvermittlung für alle ist dabei vielleicht der wichtigste Baustein. Elias Baumgarten
Zusammen mit dem Herausgeber Elias Baumgarten, der Autorin Susanna Koeberle und dem Autor Caspar Schärer reflektieren wir den Prozess und diskutieren die Bedeutung der Berichterstattung über Architektur. Die Fotografin Katalin Deér, die zwei umfangreiche Bildessays zum Buch beigetragen hat, rahmt den Anlass mit einer kleinen Ausstellung. Und wir feiern die Taufe des Buches!
Anmeldung erforderlich
bis Fr 28. Mai 2021 unter info@nulla-f-o.ch
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt
Die Bücher Raum Zeit Kultur sowie Stadt und Landschaft denken sind im Buchhandel, auf der Website des Verlags sowie vor Ort erhältlich.
Die Debatte um die Baukultur soll jedoch auch am Ort des Geschehens stattfinden. Das AFO, der Triest Verlag sowie der Herausgeber Elias Baumgarten von swiss-architects. com laden deshalb im Juni und Juli 2021 zu vier Veranstaltungen ein, die sich mit den übergreifenden Themen Raumplanung, Städtebau, Architektur und Landschaftsplanung beschäftigen:
Barbara Buser, Architektin, Basel / Severin Lenel, Architekt, Umweltingenieur und Ökonom, St. Gallen / Moderation Jean-Daniel Strub, Ethiker, Zürich
Mo 3. Mai 2021, 19.30 Uhr im Forum und im Livestream
Die Schweizerische Bauwirtschaft produziert zurzeit 17 Mio Tonnen Abfälle pro Jahr.
Die Deponien füllen sich rasant, und auch die zaghaften Versuche einzelner Abbruchunternehmer, Beton zu recyklieren, ändern nicht viel an der Menge der deponierten Inert Stoffe.
Auf der anderen Seite betreiben wir seit Jahrzehnten Raubbau an den natürlichen Materialvorkommen: So unwahrscheinlich es tönt, wird sogar Sand zur Mangelware.
Wenn wir aus diesen Einbahnstrassen rauskommen wollen, müssen wir die linearen Prozesse in Kreisläufe verwandeln. Und das wird nur gelingen, wenn alle an der Bauwirtschaft beteiligten, von den Bauherrschaften über die Banken, die Architekt:innen, die Unternehmer:innen gemeinsam versuchen, die Kreisläufe zu schliessen.
Und zwar jetzt!
Die schweizerische Bauwirtschaft produziert zurzeit 17 Mio Tonnen Abfälle pro Jahr. Die Deponien füllen sich rasant, und auch die zaghaften Versuche einzelner Abbruchunternehmer, Beton zu recyklieren, ändern nicht viel an der Menge der deponierten Inertstoffe.
Ausserdem betreiben wir seit Jahrzehnten Raubbau an den natürlichen Materialvorkommen: So unwahrscheinlich es tönt, sogar Sand wird zur Mangelware.
Wenn wir aus diesen Einbahnstrassen rauskommen wollen, müssen wir die linearen Prozesse in Kreisläufe verwandeln. Und das wird nur gelingen, wenn alle an der Bauwirtschaft Beteiligten, von den Bauherrschaften über die Banken, die Architekt*innen, bis zu den Unternehmer*innen, gemeinsam versuchen, die Kreisläufe zu schliessen. Und zwar jetzt!
Es reicht nicht, heute in weiser Voraussicht so zu bauen, dass die Gebäude in 50 oder 100 Jahren wiederverwendet werden können.
Es reicht nicht, von jetzt an nur noch sortenreine Materialien zu verwenden und diese so zusammenzufügen, dass man sie wieder zerstörungsfrei voneinander trennen kann.
Es reicht nicht, die verwendeten Materialien in einem Materialkataster zu speichern, damit man in 50 Jahren noch weiss, was in den Gebäuden verbaut worden ist, damit die in 50 oder 100 Jahren abzureissenden Gebäude als «Urban Mine», als Wertstofflager, genutzt werden können. Wir müssen jetzt umdenken. Wir müssen jetzt damit aufhören, bestehende Gebäude durch Neubauten zu ersetzen. Wir müssen uns jetzt um die graue, in den Gebäuden enthaltene Energie kümmern.
Wir müssen jetzt damit aufhören, neue Gebäude vollständig aus neuen Baustoffen zu bauen. Wir müssen jetzt alle Erfindungskraft, alle schöpferische Energie dafür verwenden, dass die gegenwärtige Verschwendung von Rohstoffen einerseits und das rasante Anwachsen der Deponievolumen andererseits aufhören!
Wir haben seit der Einführung des Energiegesetzes 1984 alle Kraft auf die Reduktion der Betriebsenergie neuer Gebäude konzentriert.
Und wir sind dabei so erfolgreich, dass wir Passivhäuser bauen können, die keine zusätzliche Energie benötigen – im Betrieb.
Aber niemand hat bisher nach der Energie gefragt, die zur Erstellung der neuen Gebäude benötigt wird. Nun brauchen wir dieselbe Revolution bei der Erstellung von neuen Bauten, und zwar in der Hälfte der Zeit!
Eintritt 10.- / Mitglieder AFO frei
Anmeldung erforderlich
bis Fr 30. April 2021 unter info@nulla-f-o.ch.
Es gelten die Abstands- und Hygieneregeln, und allfällige Schutzmassnahmen werden eingehalten. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine eventuelle Abbildung des Publikums in der Aufzeichnung wird durch die Anmeldung akzeptiert. Der Anlass wird mit Publikum aufgezeichnet und kann auf unserer Website über einen Livestream verfolgt werden. Der Stream ist bis So 16. Mai 2021 online verfügbar.
Alvar Aalto (1898–1976) zählt zu den wichtigsten und einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Mit wegweisenden Bauten wie dem Sanatorium Paimio (1933) oder der Bibliothek in Viipuri (1935) gilt er in seiner Heimat Finnland als «Vater der Moderne». Seine überaus produktive Schaffensphase reicht von den 1920er-Jahren bis in die 1960er-Jahre und umfasst ein vielschichtiges Gesamtwerk von Architektur, Design und Städtebau. Mit der Verwendung regionaler und natürlicher Materialien gab er wesentliche Impulse für das nachhaltige Bauen, verschloss sich aber auch den neuen Technologien nicht. Das «irrational Organische» lässt sich bei ihm nie vom Funktionalen und Rationalen trennen: So verbessert die wellenförmige Decke in Viipuri die Akustik des Auditoriums. Zusammen mit seiner ersten Frau, der Architektin und Designerin Aino Aalto (1894–1949), entwarf er Möbel, Lampen und Glasobjekte, die zu Klassikern geworden sind, so der Paimio-Sessel oder die Savoy-Vase, deren Wellenform auf den Namen ihrer Schöpfer (Aalto bedeutet Welle) anspielt. Aino Aalto wurde 1935 künstlerische Direktorin der Möbelherstellerfirma Artek, die von den Aaltos mitbegründet wurde. Auch mit seiner zweiten Frau, der Architektin Elissa Mäkiniemi, arbeitete Aalto eng zusammen; nach seinem Tod führte sie die angefangenen Projekte zu Ende. Die finnische Regisseurin und Produzentin Virpi Suutari ist in Rovaniemi aufgewachsen, die dortige Bibliothek von Alvar Aalto war der «Zufluchtsort ihrer Kindheit». Der Dokumentarfilm begibt sich auf Aaltos Spuren in Finnland und zeigt sein grosses internationales Wirkungsfeld sowie Begegnungen und Freundschaften, darunter jene mit Carola und Sigfried Giedion-Welcker, Le Corbusier und László Moholy-Nagy. Aktuelle Aufnahmen werden mit Archivmaterial kombiniert, in Tondokumenten kommen Zeitzeuginnen und Experten zu Wort. Eine sehr persönliche Ebene erhält der Film durch die von einem Schauspieler und einer Schauspielerin eingesprochenen Liebesbriefe von Alvar und Aino Aalto, die die innige Verbundenheit dieses in jeder Hinsicht aussergewöhnlichen Paares dem Publikum nahebringt.
Aufgrund der geringen Anzahl an Publikum, die momentan erlaubt ist, verzichten wir auf eine Vorführung mit Einführung.
FI 2020, 103 min, DCP, O/d-f, ab 16 Jahren
Regie: Virpi Suutari
Mitw.: Alvar Aalto, Aino Aalto, Elissa Aalto u.a.
Eintritt 16.– / Mitglieder AFO 11.–
Reservation: T 071 245 80 72 oder auf Kinok
Die Vorführungen der weiteren Filme, die in der Reihe «Architektur im Film» gezeigt werden sollten, wurden auf Herbst verschoben. Die genauen Daten folgen.
Farbwert
Axel Venn, Farb- und Trendforscher, Berlin / Katrin Trautwein, Chemikerin und Farbspezialistin, Uster / Moderation
Susanne Brauer, Philosophin, Zürich
Mo 29. März 2021, 19.30 Uhr im Livestream
«Ich möchte alle 10 Millionen Farbton-Nuancen, die Menschen in der Lage sind zu erkennen, mindestens einmal gemalt haben.»
«Die spielerischen, betörenden Illusionen, denen wir begegnen, heissen Farben. Jede Farbnuance besitzt eine autarke Wahrheit.»
Axel Venn ist em. Professor für Farbgestaltung, Wahrnehmungswissenschaften und Trendscouting. Seine farbwissenschaftlichen Arbeiten beziehen sich auf den mitteleuropäischen, den nordamerikanischen und den ostasiatischen Raum. Seine Forschungsergebnisse und Kommentare werden in zahlreichen Fachzeitschriften im In-und Ausland und in insgesamt 28 Fachbüchern publiziert. Er berät weltweit Unternehmen zu Fragen der Farbpolitik und Gestaltungsethik. Axel Venn ist Ehrenvorsitzender des Deutschen Farbenzentrums e.V., Wuppertal.
In einem jüngst erschienen Text äussert sich Venn: «Die spielerischen, betörenden Illusionen, denen wir begegnen, heissen Farben. Jede Farbnuance besitzt eine autarke Wahrheit. Farben und Formen haben ihre eigenständigen metasprachlichen, individuellen und kollektiven Inhalte. Darum nutze ich Farben aus phraseologischer Absicht, aber auch zur phonetischen Klangpartizipation.»
Viele der Bilder basieren auf farbforscherischen Erkenntnissen, die auf der Entschlüsselung vorder- und hintergründiger Appelle der Einzeltöne und Kolorits beruhen. «Farben sprechen nicht nur unsere Sprache. Ihre Zugangs-und ihre Versteckenskapazität sind universaler als wir denken.»
Die Kommunikationsfähigkeit der Koloraturen steht verbalen Botschaften ebenbürtig gegenüber. Formale Inhalte sind selten von poetischer Intensität wie reinfarbige Konzepte, die sich, losgelöst von umschliessender Begrenztheit, der Enge entziehen. Die Sehnsucht nach dem Amorphen ist grösser als nach zwei- und dreidimensionalen Flächen und Kuben oder blosser Dynamik. Ab und an jedoch ist das Bedürfnis nach konsequenter Definition und experimentellem Abschreiten ins messbar Begrenzte grösser als die Liebe zum Ahnungsvollen. Die Rückkehr zum Ungefähren, ins nebelhaft Getrübte oder unerkannt Verwobene bleibt notorische Option.
Axel Venn hat sich als Farbmentor national und international bekannt und auch als Künstler einen Namen gemacht. Seit Jahren schreibt und illustriert er seine Fachbücher, die nicht nur wegen ihrer Forschungsinhalte, sondern auch aufgrund ihres kreativen Ausdrucks Fachleute jeder Profession begeistern. Genauso lebhaft oder besinnlich wie sein Gestus sind seine meist grossformatigen künstlerischen Arbeiten. Sie bestechen durch ihre Farbdichte, die mal feinziseliert, mal mit fühlbarer Intensität und kräftigem Duktus erfolgt. Er selbst möchte alle 10 Millionen Farbton-Nuancen, die Menschen in der Lage sind zu erkennen, mindestens einmal gemalt haben. Für Venn ist die dialogische Befähigung seiner Arbeiten von ausschlaggebender Bedeutung. Darum widmet er dem Erwerber eines Bildes ein ihm zugewiesenes Gedicht. Dieses löst die stereotype Frage nach seiner künstlerischen Absicht «Was wollte uns der Künstler damit sagen?» in fünfzehn beflügelnden Zeilen auf. Die Arbeiten von Venn sind u.a. in vielen Privat- und Konzeptsammlungen im In- und Ausland vertreten.
Heinrich Degelo, Architekt, Basel / Moderation Jean-Daniel Strub, Ethiker, Zürich
Mo 1. März 2021, 19.30 Uhr im Livestream
Der Anlass wird ohne Publikum aufgezeichnet und kann auf unserer Website über einen Livestream verfolgt werden.
Annina Frehner, Künstlerin, Teufen und Leipzig, muss sich wegen Krakheit leider entschuldigen.
Handlungen, Gedanken und Gefühle werden durch die ständige Erfahrung baulicher Strukturen reproduziert und wirken auf die Vorstellung von Raum zurück. Wie wird diese Wechselwirkung von Architektur und Gesellschaft zur Form? Was lässt uns glauben, wer wir sind, wohin und wozu wir gehören?
Und andersherum: Birgt eine eigenmächtige Gestaltung des physischen Raums die Chance, soziale Strukturen zu verändern? Inwiefern beeinflussen Besitz und Eigentum unsere Mobilität und was tragen sie zu unserer sozialen Verortung bei? Wie viel Platz beanspruchen unsere Dinge im gebauten Raum? Untersucht werden diese Fragen anhand von drei künstlerischen Raumprojekten: dem Einbau des Innenraums in geschwundener Form zurück in den Ausgangsraum, der Weggabe des gesamten Besitzes im Rahmen der Verschenkaktion Ausräumung sowie der Bauaufnahme in Serbien, bei der ein Werkbeitrag in ein einfaches Wohnhaus für eine junge Familie investiert wurde. Annina Frehner
Nachhaltig und energieeffizient ist heute alles. Architekturlabels gaukeln Innovation vor, sind jedoch bloss Formen normierter Baustandards. Dieses Schönreden des Üblichen langweilt mich. Innovation geht anders. Innovation ist das Gegenteil der Norm. Wir haben uns auf die Suche gemacht nach einem Schritt in die Zukunft. Ein Wohnhaus, das keine Heizung benötigt und doch angenehme Bedingungen bietet. Kostengünstig ist ein weiterer Begriff, der für alles verwendet wird. Wir wollen nicht nur darüber reden, sondern konkrete Ziele erreichen. 10 Franken je Quadratmeter Wohnfläche war das gesetzte Ziel. Ich bin der Meinung, dass wir Architekten uns der Tatsache stellen müssen, dass nicht alle viel Geld für Wohnen ausgeben können und wollen.
Als Drittes haben wir eine Form gesucht, die unsere individuellen Bedürfnisse stillt. Die Zeit der Wohnnormen ist vorbei. Wir haben eine Form gesucht, in der individuelle Lebensentwürfe verwirklicht werden können. Da Ideale sich schnell ändern, sollten darüber hinaus Umgestaltungen jederzeit möglich sein. Heinrich Degelo
33 und mehr Ideen: Wie Architekten gegen die Klimakrise entwerfen können
Mi 17. Februar 2021, 17 – 19 Uhr im Livestream
Der runde Tisch Energie und Bauen und das Architektur Forum Ostschweiz laden zur jährlichen Informationsveranstaltung ein. Aufgrund der aktuellen Situation findet der Anlass nur per Livestream statt.
Bis zum Jahr 2050 muss die Baubranche ihre CO2-Abhängigkeit loswerden. Hochparterre hat dazu 33 Ideen veröffentlicht, wie Architekten gegen die Klimakrise entwerfen können.
Der Name Countdown 2030 versinnbildlicht die dringende Handlungsnotwendigkeit. Das Kollektiv sieht diese Herausforderung als Chance für die Architektur, sich neu zu erfinden. Dazu will es inspirieren.
Begrüssung und Moderation
Silvia Gemperle
Leiterin Energie und Bauen, Energieagentur St.Gallen
Netto-Null-Gebäude – geht das?
Severin Lenel, Geschäftsführer Intep, St.Gallen
12 Irrtümer rund um klimagerechtes Bauen
Andres Herzog, Heftleiter und Redaktor Architektur, Hochparterre
Die Neuerfindung der Moderne
Jakob Schneider, Architekt, Mitglied Geschäftsleitung Salathé Architekten, Basel
Mitglied Architektengruppe countdown2030.ch
Aktuelles aus dem Kanton St. Gallen Silvia Gemperle, Energieagentur St.Gallen
Mit Ihrer Anmeldung erhalten Sie weiterhin aktuelle Informationen rund um den EnergieTreff SG.
Bildnachweis: bürobureau
Wert der Baukultur
Michael Fischer, Kantonsbaumeister St. Gallen / Björn Teichmann, Stadtplaner, Leipzig / Moderation Jean-Daniel Strub, Ethiker, Zürich
Mo 1. Februar 2021, 19.30 Uhr im Livestream
Zur Rettung der Baukultur wurden in den vergangenen Jahren verschiedenste Initiativen gestartet. Mitunter die «Erklärung von Davos», welche 2018 im Vorfeld des WEFs von den europäischen Kulturministern unterzeichnet wurde. Sie zeigt auf, wie eine hohe Baukultur politisch und strategisch verankert werden kann und ruft in Erinnerung, dass Bauen Kultur ist und gleichzeitig auch Raum für Kultur schafft.
Auf der Suche nach einer genaueren Beschreibung der Baukultur, trifft man auf Wikipedia auf folgende Umschreibung: «Baukultur ist die Summe aller menschlichen Leistungen, die die Umwelt verändern. Städtebau, Ortsplanung und Infrastrukturbauten gehören dazu und die Baukultur stützt sich auf die Geschichte und Tradition des Ortes ab.»
Entsprechend liegt es auf der Hand, dass sowohl der Heimatschutz wie auch die Denkmalpflege für den Erhalt der Baukultur eine bedeutende Rolle spielen.
Doch setzen wir Architekten, Planer und Bauherren uns – gemäss dieser Definition – für die richtigen Themen ein, um den Wert der schweizerischen Baukultur zu erhalten?
«Einem Jäger ähnlich hat sich das Architektur Forum Ostschweiz dieses Jahr aufgemacht, das Konzept der Schönheit einzukreisen und sich an dessen Bedeutung heranzupirschen. Mit Architektinnen und Ingenieuren, Journalistinnen und Kunsthistorikern diskutierten wir den grossen Begriff der Schönheit. «Schön» – ein Wort, das jeder kennt und braucht. Eine Alltäglichkeit, über die wir oft keinerlei Gedanken verlieren. Doch wenn wir genauer hinschauen, zeigen sich unendlich viele Facetten von Schönheit, Masken in wechselnden Lichtern. Manch einer hält Schönheit für Eleganz und Proportion, wieder andere würden eben gerade die Dissonanzen als schön bezeichnen. Während den Veranstaltungen zum Jahresthema war es unausweichlich, an bekannte Denker erinnert zu werden: Der Architekt Martin Bühler meinte, die Sehnsucht des Menschen nach Regelhaftigkeit sei ein Ausschnitt von Schönheit, was an Aristoteles und seine Ordnung der Phänomene anknüpft. Jürg Conzetts sehr persönlicher Vortrag zum Thema Schönheit zeigte, dass Protagoras vielleicht recht hatte, dass der Mensch das Mass aller Dinge und die Schönheit folglich subjektiv ist. So wie Platon, der Schönheit als etwas Absolutes und Wahres in seinem Ideenhimmel bezeichnen würde, beschrieb Ludovica Molo: «Schön ist, was Sinn macht und die Wahrheit in sich trägt, was verankert ist in Zeit, Kultur und Ort.» Eine Zuhörerin aus dem Publikum machte auf die Gedanken von Nietzsche zum Apollinischen und dem Dionysischen, zu Ordnung und Chaos, aufmerksam und meinte, beides habe seine Berechtigung.
Die Frage der Schönheit ist eine der ältesten Fragen und zugleich eine Frage, die sich jede und jeder immer wieder neu stellen muss. Die Schönheit kann erhaben sein und über uns schweben, aber ist zugleich eine höchst subjektive Bewertung.
Ich durfte die Veranstaltungen des AFOs als Autorin der Edition besuchen. Jeder Abend war eine Entdeckungsreise in eine Parallelwelt, in der wir die Banalität des Alltags hinter uns liessen. Ich staunte darüber, welch tiefgründige Gedanken hervorkamen und welche Menschen sich für Schönheit in der Architektur interessieren. Da war der Gebäudetechniker, der mir nach der Veranstaltung sein persönliches Interesse an Schönheit schilderte. Da war die Gesangslehrerin und Leiterin des Chors meiner ehemaligen Kantonsschule, die unverhofft vor mir stand und über die Schönheiten in ihrem Alltag erzählte. Erstaunlicherweise hat sie uns damals im Gesangsunterricht als Übung eine indianische Weisheit über Schönheit aufsagen lassen, während wir durch den Raum schritten. Sie lautete folgendermassen:
Ich gehe, und Schönheit ist vor mir. Ich gehe, und Schönheit ist hinter mir. Ich gehe, und Schönheit ist über mir. Ich gehe, und Schönheit ist unter mir. Schönheit umgibt mich, wohin immer ich gehe. Schön sind auch meine Worte.
Diese Weisheit beschreibt die Erfahrung, dass Schönheit in allen Richtungen sowie in der Sprache zu finden ist. Wir erleben sie als Architektinnen und Architekten in übergreifenden Planungen oder in der feinen Detaillösung. Wir empfinden sie in den unterschiedlichsten Schattierungen: als profane oder erhabene Schönheit, als spontane oder zeitlose Schönheit. Ich lade Sie dazu ein, all diese Schönheiten in Ihrem Alltag zu entdecken. Denn wenn nicht in dieser speziellen Zeit, wann dann? Vielleicht erinnern sie sich aber auch noch an die Aussage von Annette Gigon, die meinte: «Der Begriff «schön» ist mir zu einfach.» Auch der Moderator Jean-Daniel Strub fragte die Podiumsgäste: «Meinen wir wirklich schön, oder vielleicht eher beeindruckend?» Ich möchte sie dazu ermutigen, genauer hinzuschauen und sich die Frage zu stellen: Ist «schön» der treffendste Begriff? Oder ist es vielleicht eher «belebend», «atemberaubend» oder «herzerfreuend»? Denn was mir von den Veranstaltungen geblieben ist, ist nicht eine klare Antwort auf die Frage «Was ist schön?», doch vielmehr die Erkenntnis, dass wir Menschen viel tiefgründiger sein können, als man aufgrund all der oberflächlichen Kurznachrichten, Emoticons und Mails vermuten könnte. Für mich hat das AFO in diesem Jahr der Schönheit und von Corona aufgezeigt, wie wichtig es ist, Menschen einander näherzubringen, gemeinsam genauer hinzuschauen, zu diskutieren und seine eigenen Gedanken aufzuräumen. Wir hoffen, das AFO kann diese Stärke im neuen Jahr weiterverfolgen – vielleicht auch im Onlineformat.»
Stéphanie Hegelbach studiert im Master Architektur an der ETH. Sie schreibt als freie Autorin über Architektur und Wissenschaft für Architekturmagazine und Online-Plattformen sowie für die Institutionen der ETH. Als schön empfindet sie die Stille, wenn nach dem Herbst der erste Schnee fällt.
Schönheit ist ein subjektiver Begriff, der sich im Lauf der Zeit stetig wandelt. Dies ist auch im Freiraum so: Vom geometrisch strengen Barock zu den sanften Landschaften nachempfundenen Gärten der Aufklärung, von den heute steif anmutenden Promenaden des 19. Jahrhunderts zu den Spiel- und Bewegungsräumen der Volksparks anfangs des 20. Jahrhunderts, von den architektonischen Freiräumen der späten Moderne zu den wilden Anlagen der Naturgartenbewegung, von der geschichtsschwangeren Postmoderne zur biodiversen Verspieltheit – das, was schön ist, bestimmt der Betrachter. Mit dem Verständnis von Schönheit wandelt sich auch das der Pflege. Was in der einen Epoche Pflicht war, ist in der nächsten verpönt oder «contre les règles de l’art».
Heute befindet sich die Landschaftsarchitektur wieder an einem Wendepunkt. Der rasante Wandel unserer Umwelt, angetrieben durch Klimakrise und Biodiversitätsverlust fordert neue Freiräume und neue gestalterische Konzepte: Grün, vielfältig und durchlässig müssen sie sein, Frei-Raum schaffend im wahrsten Sinne des Wortes, Orte des Aufenthalts und der Erholung für den Menschen, und gleichzeitig Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Die Herausforderung besteht darin, die unterschiedlichsten Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen und dennoch eigenständige Orte entstehen zu lassen.
Anhand einer Reihe von Beispielen aus der Vergangenheit und dem aktuellen landschaftsarchitektonischen Schaffen, wird auf den Wandel von Schönheit und Pflege eingegangen und ein Blick in die Zukunft gewagt.
Um die Schutzmassnahmen bezüglich Covid-19 einhalten zu können, bitten wir um eine Voranmeldung bis Fr 30.Oktober2020 unter info@nulla-f-o.ch. Es gelten die Abstandsregeln, Desinfektionsmittel und Schutzmasken stehen bereit.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt
Podiumsdiskussion mit Hansruedi Beck, Kantonale Denkmalpflege Appenzell Ausserrhoden / Roman Häne, Landschaftsarchitekt St. Gallen / Elisabeth Nembrini, Fachleiterin Bildnerische Gestaltung PHSG / Andrea Vogel, Künstlerin, St. Gallen
REMIXING: Öffentlichkeit, Brunnen, und andere Geschichten
Barbara Brülisauer, Andy Guhl, Marc Norbert Hörler, Frank Keller, Thi My Lien Nguyen, Marion Täschler
22. Oktober bis 15. November 2020
Öffnungszeiten Donnerstag 19 – 22 Uhr, Freitag 11 – 15 Uhr
AUTO ex Nextex, Wassergasse 47, St. Gallen Auto ex Nextex
Das Interesse dieses Projektes liegt darin, die Aufmerksamkeit auf die zahlreichen Kunstwerke im öffentlichen Raum innerhalb des Einzugsgebietes der Visarte Ost (AI, AR, SG, TG) zu lenken. Ausgehend von dieser Idee nahmen wir die Brunnen der Ostschweiz in den Fokus und luden acht Kunstschaffende ein, sich einem Brunnen, als Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Arbeit, zu widmen. Ausgehend von der künstlerischen Praxis der Kunstschaffenden sind Werke entstanden, von Installation über Video bis zu Fotografie und Publikation.
Aufgrund der aktuellen Situation mit Covid-19 hat Sabine von Fischer die persönliche Anwesenheit für die Einführung abgesagt. Marina Schütz vom Kinok übernimmt ihre Einführung.
Die italienisch-brasilianische Architektin Lina Bo Bardi (1914 – 1992) schuf Poesie durch architektonische Präzision. Enttäuscht über den Konservativismus in ihrer Heimat Italien nach dem Ende des faschistischen Regimes, fand sie 1957 in Brasilien eine neue Heimat und etablierte sich dort als die wichtigste Architektin ihrer Zeit. Bo Bardis Kollegen und Freunde erzählen von den soziopolitischen Bedingungen und den persönlichen Ereignissen, die die Zeitlosigkeit ihres Werks bestimmen.
Belinda Rukschios filmische Reise zu Lina Bo Bardis Bauten in São Paulo und Salvador da Bahia versucht die Frage zu beantworten, was von einer Person bleibt in dem Werk, das sie hinterlässt.
Katja Schenker, Künstlerin, Zürich / Josef Felix Müller, Künstler und Verleger, St. Gallen / Gabrielle Schaad, Kunst- und Architekturhistorikerin, Zürich / Moderation Barbara Bleisch, Philosophin, Zürich
Mo 28. September 2020, 19.30 Uhr im Forum
Ein archäologisches Ereignis mit hoher ästhetischer Wirkung
«Im Lichthof des Neubaus der Fachhochschule Nordwestschweiz in Muttenz realisierte ich mein bisher spektakulärstes Kunstprojekt: einen über 100 Tonnen schweren, 11 Meter hohen Monolithen aus Beton, prall gefüllt mit eingegossenen Naturgegenständen, die ich sorgfältig gesammelt und ausgewählt hatte.
Thematisch befasst sich die Arbeit mit der Herausforderung, innere Stabilität und existenzielle Sicherheit zu wahren oder wiederzugewinnen in einer Welt, die zusehends virtueller – d.h. gegenstands- und substanzloser – wird. Eine Herausforderung, der sich auch all jene stellen müssen, die an der FHNW in Architektur, Life Sciences, Pädagogik oder Sozialer Arbeit lehren und studieren.
Der gigantische Monolith enthält in der Natur vorgefundene Materialien, in denen der bewegte Lauf der Zeit bereits kondensiert und zur Ruhe gekommen ist: Holz, Gestein, Metalle.
Die Fundgegenstände wurden auf gut 4 Quadratmetern etappenweise zu einem Turm aufgeschichtet und in Beton eingegossen. Anschliessend war die Diamantseilsäge auf dem Platz, um das eingegossene Material im Längsschnitt wieder freizulegen. Dabei wurde nicht bloss ein Kunstobjekt vollendet, das buchstäblich von der Zeit erzählt. Es handelt sich um ein archäologisches Ereignis mit hoher ästhetischer Wirkung.»
Katja Schenker
Um die Schutzmassnahmen bezüglich Covid-19 einhalten zu können, bitten wir um eine Voranmeldung bis Fr 25.09.2020 unter info@nulla-f-o.ch. Es gelten die Abstandsregeln, Desinfektionsmittel und Schutzmasken stehen bereit.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt
Di 15. September 2020, 20.15 Uhr im «Palace», Zwinglistrasse 3, St. Gallen
Marcel Bächtiger, Architekturhistoriker und Redaktor «Hochparterre», Zürich / Nina Keel, Kunsthistorikerin, St. Gallen
Marcel Bächtiger stellt im Palace, das 1924 von Moritz Hauser als Cinema erbaut wurde, Architekturfilme aus den 1930er Jahren vor: Anlässlich der Basler «WOBA» entstand «Die neue Wohnung» (1930), ein vom experimentellen Filmkünstler und Dadaisten Hans Richter geschaffener Film.
Marcel Bächtiger ist Architekturhistoriker, Hochparterre-Redaktor und Filmemacher und kommentiert den Film aus heutiger Perspektive, ebenso «Bâtir» (1930), ein Kurzfilm von Pierre Chenal in Zusammenarbeit mit Le Corbusier.
Eine Kooperation mit der Ausstellung DIE MODERNE IM KLEINEN und dem Palace.
Alex Herter, Architekt, Erlenbach / Paul Knill, Architekt, Herisau / Martin Bühler, Architekt, Zürich / Moderation Jean-Daniel Strub, Ethiker, Zürich
Mo 7. September 2020, 19.30 Uhr im Forum
Denkt man an Berechnung im Zusammenhang mit Architektur, kommt einem nicht unbedingt zuerst der Begriff Schönheit in den Sinn. Eher denkt man z.B. an Statik, Bauphysik oder Kosten. Der Ingenieur bemisst z.B. die Stärke einer Stütze nach Traglast und Materialfestigkeit und kommt so auf einen notwendigen Querschnitt in Form von Masszahlen. Wenn ich als Architekt aber die Stütze entwerfe, möchte ich sie vielleicht schlanker oder aber auch breiter haben, weil ich sie so als schöner empfinde. Damit beginnt es.
Die Frage ist: Welches Mass wähle ich? Die Begriffe Schönheit und Berechnung sind für den Architekten also über die Masszahl auf das Engste miteinander verbunden. Setzt man mehrere Masse zueinander in Beziehung, spricht man von Proportionen. Es ist vermutlich die älteste Frage in der Geschichte der Architektur: was sind gute, schöne oder harmonische Proportionen?
Der Erste, der sich über diese Frage Gedanken gemacht hat, ist Pythagoras. In der antiken Legende von Pythagoras in der Schmiede entdeckt dieser den Zusammenhang von Tönen und Masszahlen und formuliert daraus die erste Musiktheorie der Wissenschaft. Er begründet die fortan bis in die Gegenwart präsente Theorie der harmonischen Konsonanzen, die sowohl für die Architektur der Antike, des Mittelalters und insbesondere auch der Renaissance von hoher Gültigkeit war.
Eintritt 10.– / Mitglieder gratis
Die Veranstaltung findet unter Einhaltung des aktuellen Schutzkonzeptes für öffentliche Veranstaltungen statt. Deswegen werden die künftigen Anlässe mit Anmeldung durchgeführt. Wir nehmen die Kontaktdaten aller Besuchenden auf und informieren Sie, dass es allenfalls zu einer Quarantäne kommen kann, wenn es während der Veranstaltung enge Kontakte mit COVID-19-Erkrankten gab. Anpassung an Schutzkonzept gemäss Vorgaben BAG vorbehalten.
Anmeldung erforderlich
bis Fr 4. September 2020 unter info@nulla-f-o.ch
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt
Bildnachweis: Kayser, «Harmonikalisches Grunddiagramm, Tafel 2» aus Dr. Hans Kayser, «Akroasis – Die Lehre von der Harmonik der Welt», 4. Auflage, Basel, 1984
Hauptversammlung
2020
Die Hauptversammlung 2020 wurde in diesem Jahr schriftlich durchgeführt
Alle Mitglieder, Fachverbände und Sponsoren erhielten ein Schreiben sowie ein Abstimmungsformular, mit der Bitte, dieses bis zum 21.08. 2020 per Post oder Email zu retournieren.
Hier sind folgende Unterlagen einsehrbar, welche Bestandteil der Beschlussfassung sind:
Lukas Imhof, Architekt, Zürich / Christoph Angehrn, Holzbauingenieur Josef Kolb AG, Romanshorn / Walter Hugentobler, Präsident Verwaltungsrat Ekkharthof
Mo 8. Juni 2020, 17.30 Uhr, Ekkharthof, Rütelistrasse 2, Lengwil
Der Anlass kann am 8. Juni 2020 unter Einhaltung der gesetzlichen Richtlinien durchgeführt werden
Besichtigung mit Referaten und Führung
Am Ekkharthof, südöstlich von Kreuzlingen auf dem Seerücken gelegen, arbeiten seit 1974 Menschen mit Betreuungsbedarf nach anthroposophischen Grundsätzen. Vor 50 Jahren noch als «Wagenburg» konzipiert, lautete der Auftrag an die Architekten, die sozialpädagogische Einrichtung für den Austausch zu öffnen.
Ein wichtiges Element des ganzen Bauprojektes war der Neubau des Gastronomiegebäudes, der sich bewusst von den bestehenden Gebäuden absetzt. Auf dem steinernen Sockel steht eine Konstruktion in Eschenholz, ausgefacht mit Glas. Sie wirkt robust und kräftig. Die starke Wirkung hat mit den Proportionen zu tun, aber auch mit ihrer Ausbildung als selbstaussteifendes Rahmentragwerk.
Zur optimalen Kraftübertragung sind die Knoten leicht konisch ausgebildet. Die gestalterische Umsetzung des statischen Prinzips stellt auf elegante Art eine Nähe zur anthroposophischen Formenwelt her, weisen die Fenster doch zwangsläufig abgeschrägte Ecken auf.
Auch die Möblierung in Eschenholz trägt zur Harmonie bei. Tisch und Stuhl haben die Architekten Lukas Imhof und Carlos Wilkening eigens für den Bau entworfen. Die Fertigung erfolgte in der hauseigenen Schreinerei. Mit der konstruktiven und ortsbaulichen Öffnung des Ekkharthofs geht eine Öffnung in Richtung integratives Menschenbild einher.
Eintritt frei
Anmeldung
bis Mi 3. Juni 2020 an vor-ort@nulla-f-o.ch
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt
Einführung durch Marcel Ferrier, Architekt, Zürich/Locarno
«Am liebsten würde ich mich nur mit Sakralbauten beschäftigen», so Mario Botta in seinem Dokumentarfilm «The Space Beyond». Der Film nimmt das Publikum mit auf eine künstlerische Reise in die Welt Bottas und stellt die Sakralbauten vor, die er in China, Südkorea, Israel, Italien und in der Schweiz ins Leben gerufen hat. Der Film präsentiert Botta dabei als leidenschaftlichen und rastlosen Architekten, der sein Handwerk mit viel Begeisterung und Hingabe ausführt.
Von der initialen Besichtigung des Baugeländes über die Zusammenarbeit mit diversen Künstlern, Designern und Bildhauern bis hin zur Philosophie, die hinter Bottas Werken und seiner Weltanschauung steckt, bietet der Dokumentarfilm spannende Einblicke in das Leben eines hingebungsvollen Architekten, der nie zur Ruhe kommt. Leidenschaftlich, unermüdlich, mit 75 Jahren ist Botta einer der wenigen Architekten, der für die drei wichtigsten monotheistischen Religionen Gebetsstätten gebaut hat.
Sou Fujimoto, Architekt, Tokio / Moderation Jean-Daniel Strub, Ethiker, Zürich
Mo 6. April 2020, 19.30 Uhr im Forum
«Between Architecture and Nature lies a beautiful life», so the japanese architect Sou Fujimoto. In this lecture, Sou Fujimoto will discuss the relationship between nature and architecture and its richness of living as well as that between nature and man-made environment. He believes that our life is already a part of the
architecture and that the architecture is a part of our life.
In 2018, he won the Competitions for the HSG Learning Center in Saint Gallen. Albert Kriemler collaborated for the Akris spring/summer 2016 collection with Japanese architect Sou Fujimoto.They will also discuss his thoughts on the relationship between fashion and architecture.
Der Vortrag und die Diskussion finden auf Englisch statt
Anmeldung
bis Mo 30.03.2020 unter info@nulla-f-o.ch
Bildnachweis: Sou Fujimoto Architects, Forest of Music Credit SFA RENDER
Schönheit und Konstruktion
Jürg Conzett, Bauingenieur, Chur / Clementine Hegner-van Rooden, Fachjournalistin für Ingenieurbaukunst, Oberägeri / Moderation Barbara Bleisch, Philosophin, Zürich
Mo 2. März 2020, 19.30 Uhr im Forum
Angela Deuber, Architektin, Chur, musste sich krankheitshalber leider entschuldigen.
«Es gibt eine gewisse Schule sich wissenschaftlich gebärdender Konstrukteure, für die alles Rationale schön ist. Die hässliche Wirkung von Zugstangen in Dachkonstruktionen reicht aus, diese Annahme zu widerlegen – glücklicherweise – denn wenn sie begründet wäre, müsste man sich von Inspiration und Gefühl auf dem Gebiet der Architektur verabschieden und es bliebe nichts als die kalte wissenschaftliche Formel. In Wirklichkeit führt das Rationale nicht zwangsläufig zum Schönen, auch wenn das bisweilen der Fall sein kann; hingegen ist das Schöne immer auch rational, ähnlich wie Platon sagte: das Schöne ist der Glanz des Wahren. (…) Das Rationale, das nicht schön ist, kann nicht das umfassend Rationale sein – nur das Schöne ist das umfassend Rationale. (…) Die rationalistische Schule ist unfähig, Kunst hervorzubringen, solange sie streng an ihrem Credo festhält – denn unser Verstand ist dafür zu beschränkt – er kann das Schöne allein nicht erlangen, er braucht dazu die machtvolle Hilfe einer höheren Intuition, einen besonderen Sinn, eine unbewusste Wissenschaft, die in uns enthalten ist wie das entfernte Echo jener grossen göttlichen Wissenschaft.»
Arthur Vierendeel. La construction architecturale en fonte, fer et acier. Louvain, 1901, S. 790, S. 799, S. 866 (übersetzt von JC).
«Les mathematiciens attachent une grande importance à l’élegance de leurs méthodes et de leurs résultats; ce n’est pas là du pur dilettantisme. Qu’est-ce qui nous donne en effet dans une solution, dans une déemonstration, le sentiment de l’élégance? C’est l’harmonie des diverses parties, leur symétrie, leur heureux balancement; c’est en un mot tout ce qui y met de l’ordre, tout ce qui leur donne de l’unité, ce qui nous permet par conséquent d’y voir clair et d’en comprendre l’ensemble en même temps que les détails. Mais, précisément, c’est là aussi ce qui lui donne un grand rendement; en effet, plus nou verrons cet ensemble clairement et d’un seul coup d’oeil, mieux nous apercevrons ses analogies avec d’autres objets voisins, plus par conséquent nous aurons de chances de deviner les généralisations possibles.»
Henri Poincaré: Science et Méthode, Erstausgabe 1909, Neudruck éditions Kimé 1999, Seiten 29 ff.
Bildnachweis: William Hogarth: The analysis of beauty: written with a view to fix the fluctuating ideas of taste, printed by J. Reeves, London, 1753, plate 1 / Vierendeel’s draft and sketches for his chapter on perturbing effects of light, dated 11th of October 1890 (Tabularium Catholic University of Leuven, Vierendeel P141/2)
Architektur im Film
Five Seasons – The Gardens of Piet Oudolf
Di 18. Februar 2020, 20 Uhr im Kinok
Einführung durch Matthias Krebs, Landschaftsarchitekt, Krebs und Herde Landschaftsarchitekten, Winterthur
Can a garden be art? Can a gardener be an artist? Through poetic cinematography and intimate conversation, FALL WINTER SPRING SUMMER FALL illuminates how Piet Oudolf, designer of New York’s High Line and other celebrated public spaces, has radically changed ideas about garden and landscape design and elevated himself to the highest echelons of contemporary art. An experiential portrait of a difficult and complex creative mind, Piet leads filmmaker Thomas Piper on a wandering journey across five seasons, visiting his iconic works as well as far-flung sources of inspiration, forever changing the way we see, and think about, beauty.
Während Laien Bauten ganz selbstverständlich als schön (oder hässlich) beurteilen, tun sich Architektinnen und Architekten oft schwer mit dem Begriff der Schönheit. Ein Grund dafür mag sein, dass Schönheit (wie Hässlichkeit) als subjektive Empfindung gilt, während der Anspruch architektonischer Qualität objektiv einlösbar sein soll. Zweitens ist Schönheit höchstens ein Aspekt architektonischer Qualität, der zudem oft als untergeordnet begriffen wird. Funktionalisten betrachteten Schönheit als Nebenprodukt der Zweckmässigkeit. In jüngerer Zeit sind moralische Forderungen wie die der Nachhaltigkeit ins Zentrum gerückt, was bereits im Motto der Architektur-Biennale aus dem
Jahr 2000 prägnant zum Ausdruck kam: «Less aesthetics, more ethics!»
Dem ersten Bedenken ist entgegenzuhalten, dass die Reaktionsabhängigkeit der Schönheit und anderer ästhetischer Eigenschaften keineswegs ausschliesst, dass ästhetische Urteile wahr oder falsch sein können. Ästhetische Vortrefflichkeit ist zwar tatsächlich nur ein Aspekt architektonischer Qualität. Aber das zweite Bedenken geht falsch in der Annahme, dass Aspekte wie Funktionalität und Nachhaltigkeit vorrangig und unabhängig von Schönheit sind. Schönheit kann vielmehr zur Funktionalität und zur Nachhaltigkeit beitragen. Zudem sollte Schönheit in der Architektur als Bedingung der Möglichkeit eines guten Lebens selbst als moralisches Ziel begriffen werden.
Nachhaltiges Bauen am Beispiel Gesamterneuerung Raiffeisen St. Gallen
Mo 20. Januar 2020, 19.30 Uhr, Kundenzone Raiffeisen, Vadianstrasse 17, St. Gallen
Der runde Tisch Energie und Bauen und das Architektur Forum Ostschweiz laden zur jährlichen Informationsveranstaltung ein.
Nachhaltiges Bauen und Planen ist im Leitbild Architektur von Raiffeisen Schweiz festgeschrieben. Die Gesamterneuerung des Bankgebäudes zeigt, dass ein schlecht nutzbares Gebäude in ein modernes Bürohaus transformiert werden kann, das attraktive, moderne und gesunde Arbeitsplätze bietet. Äusserlich kaum verändert, fallen die gebäudehohen Lichthöfe in der Mittelzone auf, die jetzt Tageslicht bis ins Erdgeschoss bringen. Das Gebäude ist nach Minergie-ECO zertifiziert und der Prozess zur Zertifizierung nach dem Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS läuft. Erfahren Sie an diesem Themenabend alles zum SNBS aus erster Hand und machen Sie sich vor Ort ein Bild.
Begrüssung und Moderation
Silvia Gemperle
Energieagentur St.Gallen
SNBS heute
Joe Luthiger
Geschäftsführer
Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz
SIA 112/1 Nachhaltiges Bauen – Hochbau und SNBS
Jörg Lamster
Geschäftsleiter
Durable Planung und Beratung GmbH
Gesamterneuerung Raiffeisen und SNBS
Andreas Hüttenmoser
Gesamtprojektleiter
Raiffeisen Schweiz
Geführter Rundgang durch das Gebäude
Anschliessend Fachgespräche beim Apéro
Eintritt frei. Wir freuen uns über Ihre Anmeldung auf www.energieagentur-sg.ch
Bildnachweis: lucas peters photography
Auf Zeit – Temporär
Victoria Easton, Architektin, Christ & Gantenbein, Basel / Boris Gusic, Architekt, Zürich / Martin Wiedenmann, Architekt, Schmidhuber, München / Sandra Oehy, Kunsthistorikerin und Kuratorin, Zürich / Moderation Jean-Daniel Strub, Ethiker, Zürich
Mo 2. Dezember 2019, 19.30 Uhr im Forum
Grundsätzlich ist alles vergänglich und somit nur für einen spezifischen Zeitraum relevant. Die Architektur wird häufig mit Langlebigkeit und grosser Dauer in Verbindung gebracht. Oft waren es aber die kurzlebigeren Interventionen, welche den Zeitgeist der Architektur infrage stellten. Durch ihre kurze Lebensdauer und Leichtigkeit können temporäre Bauten weiter gehen und entfliehen damit dem Ernst der Ewigkeit. Pavillons, Modelle, Zeichnungen und Skizzen haben oft mehr Gemüter bewegt als die gebaute Umwelt.
Alle sprechen von Nachhaltigkeit, doch werden Gebäude immer weniger dauerhaft gebaut. Es geht nicht nur um Beständigkeit in materieller, sondern auch in immaterieller Hinsicht: Wie kann ein Gebäude möglichst langfristig einen Lebens-, Arbeits- oder Kulturraum schaffen? Wie kann eine Struktur für verschiedene Nutzungen offen sein, die sich im Laufe der Zeit verändern können? Nur sehr wenige Baumaterialen sind heutzutage nachhaltig im Sinne von ökologisch, man könnte also sagen, dass nur die Erhöhung der Lebensdauer ein Gebäude wirklich nachhaltig macht.
Diesen Credos stehen immer mehr temporäre Ereignisse der Kunst- und Architekturwelt gegenüber. Fast keinem Land fehlt es an einer Kunst- oder Architekturbiennale. Diese temporären Ereignisse und Begegnungen sind sehr grosszügig in Bezug auf die «kreative Energie», aber verbrauchen eine enorme Menge an grauer Energie. Dennoch trägt dieses Medium seit dem 19. Jahrhundert massgeblich zum architektonischen Diskurs bei.
Victoria Easton, Associate bei Christ & Gantenbein, wird über temporäre architektonische Interventionen des Büros für verschiedene Biennalen sowie über die Swiss Art Awards sprechen.
Boris Gusic wird über selbstinitiierte temporäre Projekte, die Lehre an der ETH und seinen Turm im Verzascatal sprechen.
Die moderne Metropole Tel Aviv, gegründet als erste «Hebräische Stadt», zeigt uns ihre vielen Fassetten. Von der ersten jüdischen Siedlung Neve Zedek bis zum Rothschild Boulevard, dem Zentrum des modernen Tel Aviv. In Tel Aviv wurden ab den 30er-Jahren rund 4000 Bauwerke im Bauhaus- und Internationalen Stil errichtet, die das Stadtbild bis heute prägen. Durch sie ist Tel Aviv als «Weisse Stadt» bekannt und seit 2003 Unesco-Weltkulturerbe. Wir werden sehen, wie die Stadt mit diesem Weltkulturerbe umgeht, was für Lösungen für die verschiedenen denkmalgeschützten Gebäude gefunden werden und wie der Bauboom und die politische Lage im Land die Gesellschaft, die Wirtschaft und die Stadt beeinflussen.
Besichtigung im Max Liebling Haus (Dov Karmi 1936) sowie im Weizmann Haus (Erich Mendelson 1937) in Rechovot. Die zweite Generation der sogenannten Bauhaus- Architektensöhne haben die Stadt in den 50er-, 60er- und 70er- Jahren mit zahlreichen Bauten im Brutalismus-Stil beeinflusst. Eine Führung durch die Stadt bis zur Universität zeigt uns diese Epoche Tel Avivs. Auch Jaffa mit ihren 4000 Jahren Geschichte erlebt zurzeit eine gewaltige Umnutzung der historischen Gebäude, z. B. beim Hotel The Jaffa (John Pawson / Ramy Gill 2018). Wie tickt diese Stadt, was macht sie so beliebt, aber was steckt auch in den Hinterhöfen? Das werden wir gemeinsam erleben.
In Jerusalem gibt es eine Führung durch die Altstadt. Hier werden wir versuchen, die Geschichte und die Konflikte, über die ständig in den Medien berichtet wird, durch ihre Bauten noch vor der Zeitenwende bis heute zu verstehen. Besuch des Israelmuseums (Al Mansfeld / Dora Gad 1965, James Carpenter / Efrat Kowalsky 2010).
Die Reise wird von Ada Rinderer organisiert. Sie ist in Tel Aviv geboren und studierte am Technion in Haifa. Sie lebt und arbeitet seit 25 Jahren als Architektin in Dornbirn.
Beat Consoni, Architekt, St. Gallen / Lukas Imhof, Architekt, Zürich / Moderation Deborah Fehlmann, Architektin und Autorin, Zürich
Mo 18. November 2019, 19.30 Uhr im Forum
Der sia Thurgau ist zu Gast im AFO. Die beiden Thurgauer Architekten Beat Consoni und Lukas Imhof referieren und diskutieren. Beide sind langjährige Mitglieder und setzten sich auf vielschichtige und konsequente Weise für die Baukultur im Kanton bzw. in der Ostschweiz ein. Sie sprechen nicht primär von ihren Bauten, sondern vielmehr von selbstbewusstem Einfügen in vorhandene Bebauung und vom Ordnen städtebaulicher Strukturen. Consoni wie auch Imhof engagieren sich in den Berufsverbänden, pflegen die Kommunikation und suchen die Auseinandersetzung. So gelingt es ihnen Baukultur zu kultivieren und so gekonnt und gezielt Einfluss zu nehmen. Ihre Beiträge als Berater und Experte fördern nicht nur die Kultur, sondern zeigen auch, dass Baukultur mehr ist als nur Architektur zu gestalten. So z.B. initiierte Consoni vor fünfzehn Jahren den sia Gestaltungsbeirat, welcher die Gemeinden bei ortsbaulichen und architektonischen Fragestellungen berät, dem heute auch Imhof angehört.
Einführung Ueli Wepfer, Architekt und Präsident SIA Sektion Thurgau
Bildnachweis: Edition Panorama Mannheim, Architekt Beat Consoni
Auf Zeit – Recycling
Dirk E. Hebel, Architekt, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) / Barbara Holzer, Holzer Kobler Architekturen, Zürich-Berlin / Markus Freitag, Co-Gründer FREITAG, Zürich / Moderation Barbara Bleisch, Philosophin, Zürich
Mo 4. November 2019, 19.30 Uhr im Forum
Der weitaus grösste Teil unserer Ressourcen wird zur Zeit aus der Erdkruste abgebaut, benutzt und dann entsorgt. Sie werden im wahrsten Sinne des Wortes konsumiert und nicht aus natürlichen oder technischen Kreisläufen ausgeliehen um anschliessend darin wieder aufzugehen. Dieser lineare Ansatz hat tiefgreifende Konsequenzen für unseren Planeten. Ökosysteme werden zerstört, das Klima gefährdet und viele Ressourcen wie Sand, Kupfer, Zink oder Helium werden bald nicht mehr technisch, ökologisch und ökonomisch sinnvoll vertretbar zur Verfügung stehen. Wir gefährden das Wohl künftiger Generationen. Wenn wir wollen, dass unsere gebaute Umwelt wirklich nachhaltig ist, können wir sie nicht länger als Dienstleister und Müllkippe verstehen.
Die gebaute Umwelt sollte dem entgegengesetzt begriffen werden als temporäre Lagerstätte von Rohstoffen in einem endlosen Kreislaufsystem – ein radikaler Paradigmenwechsel wäre nötig. Wir brauchen dringend neue Prinzipien für den Bau, die Demontage und die ständige Umgestaltung unserer gebauten Umwelt. Gleichzeitig müssen wir die Frage beantworten, wie neue Materialien hergestellt werden können, ohne noch mehr Ökosysteme zu zerstören. Wir müssen eine Verlagerung hin zum regenerativen Anbau, Zucht und Kultivierung von Ressourcen und Baumaterialien bewältigen, anstatt uns weiterhin auf endliche Vorkommen zu verlassen.
Barbara Holzer muss sich aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig entschuldigen.
Das Forum wird bekanntlich seit 2014 nicht mehr durch einen Präsidenten sondern durch einen «Leitenden Ausschuss» geführt. Der leitende Ausschuss ist bereits ein erprobtes Team, welches sehr gut Hand in Hand arbeitet mit dem Vorteil, dass die Lasten so auf mehreren Schultern verteilt werden können. Nun sollen die Statuten gemäss diesem System angepasst werden.
Die neuen Statuten inkl. der Änderungen sind hier ersichtlich.
An der HV wird über die Änderung der Statuten abgestimmt.
Willkommen in der AFO-Küche
Im Anschluss an die Hauptversammlung sind alle Mitglieder und ihre Begleitung herzlich zum gemeinsamen Essen und gemütlichen Beisammensein eingeladen.
Anmeldung
Wir bitten um eine kurze E-Mail bis Di 22.Oktober 2019 an info@nulla-f-o.ch, damit wir wissen, wie viele Gäste wir im Anschluss an den offiziellen Teil zum Essen begrüssen dürfen.
Wir begrüssen Forster Stahlküchen – Forster Swiss Home AG als neuen Hauptsponsor. Wir freuen uns auf eine spannende Zusammenarbeit!
Jonathan Sergison, Sergison Bates Architects, London-Zürich / Marco Merz, Clauss Merz Architekten, Basel
Mo 21. Oktober 2019, 18 Uhr Aula Schulhaus St. Leonhard, St. Gallen
Der Architekt als Oberbaumeister (architekton) war einer der ersten am Bau, der das Werk durch andere hat erstellen lassen. Dadurch hat er sich zwar viel Freiraum erschaffen, aber bisweilen auch den Bezug zum bauenden Tun verloren. Die Sehnsucht nach dem Bezug zum Handwerk ist in der Architektur deshalb ein immer wiederkehrender Topos. Die diesjährige Spurensuche des BSA Ostschweiz gilt dem „Stand der Technik“. Der BSA Ostschweiz möchte wissen, wo die Téchne unserer Zeit am prägnantesten lesbar ist. Wo sie uns inspiriert, bedroht, weiterbringt!
Jonathan Sergison, Architekt, London-Zürich: «Brickwork»
Marco Merz, Architekt, Basel: «Rhetorik oder Tektonik»
Daniel Niggli, EM2N Architekten, Zürich / Julia Lütolf, Konservatorin, Werkstoffarchiv, St. Gallen / Cornel Dora, Stiftsbibliothekar, St. Gallen / Moderation Jean-Daniel Strub, Ethiker, Zürich
Mo 30. September 2019, 19.30 Uhr im Forum
André Corboz führt mit dem aus der Welt der Schrift entstammenden Wort des Palimpsests einen konzeptionellen Begriff ein, der das Territorium (und die Stadt oder das Haus) mit einem im Laufe der Zeit mehrfach überschriebenen Manuskript vergleicht. Die Stadt wird dabei zu einem Ort des kollektiven Gedächtnisses, wo sich Ereignisse und Artefakte in Schichten übereinanderlagern. Es existiert ein permanenter Zustand der Gleichzeitigkeit von Vergangenheit und Gegenwart. Wahrscheinlich scheiterten Teile der Moderne nicht zuletzt an ihrer Unfähigkeit, diese Synchronizität zuzulassen. Das moderne Konzept der Tabula rasa führt lediglich zu einem Nacheinander, einem «Entweder-oder». Dem Wesen des Palimpsests und der Stadt dagegen liegt eine inkrementelle Logik zugrunde: ein Neben- und Übereinander oder «Sowohl-als-auch». Die Überformung und Umnutzung bestehender Bausubstanz ist so alt wie das Bauen selber. Mit jedem neuen Bauwerk wird quasi bereits der Grundstein seiner potenziellen späteren Transformation gelegt. Neben der kulturellen Bedeutung von Häusern als Zeugen und Identitätsträger ihrer Zeit stellt ihre Bausubstanz jedoch auch einen ökologischen und ökonomischen Wert an sich dar. Die Auseinandersetzung mit bestehender Bausubstanz geht also weit über denkmalpflegerische Fragen hinaus und berührt vielfältige Fragen des nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen.
Einige der bemerkenswertesten Bauten in der Geschichte der Architektur sind Umbauprojekte. Der Reiz dieser Entwürfe besteht in der gleichzeitigen Präsenz unterschiedlicher Zeitschichten, seien diese nun komplett verschliffen oder dialektisch ausdifferenziert. In jedem Fall stellt sich das Bestehende dem Neuen als Widerstand entgegen, der zu einer produktiven Auseinandersetzung zwingt. Oft ermöglicht erst dieser Widerstand unorthodoxe, unkonventionelle und radikale räumliche Konzepte. Im besten Fall können wir erfolgreiche Umbauten sogar als neue Typologien, also Prototypologien begreifen, die uns als
Denkmodelle für Neubauten dienen können.
Hochparterre Städtebaustammtisch – Die Chancen des Stillstands
Anna Jessen, Architektin und Architekturprofessorin, St. Gallen / Florian Kessler, Stadtplaner, St. Gallen / Klauspeter Nüesch, Entwickler, St. Gallen / Stadtsoziologin Joëlle Zimmerli, Zürich
Mo 16. September 2019, 19.30 Uhr im Forum
Die Einwohnerzahl St. Gallens stagniert. Die Stadt wächst nicht. Ist das ein Problem? Für die einen ja, für die anderen nein. Dank Stillstand sind mehrere Areale an bester Lage bisher frei gebliebenen – auch entlang der im Talboden verlaufenden Bahngleise. Im Gegensatz zu anderen Städten hat sich die SBB hier als Grundeigentümerin verabschiedet und ihre Flächen der Stadt und dem Kanton St.Gallen verkauft.
Von Ost nach West handelt es sich um die Rangiergleise des Vorortsbahnhofs St.Gallen-St.Fiden, um das Areal «Bahnhof Nord» zwischen Fachhochschule und Lokremise und um den zwischengenutzten Güterbahnhof auf dem ein zusätzlicher Autobahnanschluss gebaut werden soll. Am raschesten baureif ist die nahe am Gleis liegende Ruckhalde und schliesslich gibt es Brachen an der Oberstrasse – alles Gebiete im oder neben dem St.Galler «Bahngraben» und damit bestes erschliessbar. Für zwei Areale, für St.Fiden und Bahnhof Nord, existieren bereits Testplanungen. Sie zeigen hohes Nutzungspotenzial und ähneln darin den heute gängigen Grossüberbauungen. Für St.Fiden fordern Wirtschaftsvertreter sogar eine Überdeckung der Gleise.
Doch finden solche «Grand Projets» in einer stagnierenden Stadt überhaupt Investoren? Braucht St.Gallen diesen heute gängigen Städtebau? Wären die bisher frei gebliebenen Areale nicht eine Chance, die Stadt von öffentlichen Nutzungen her anders zu planen und zu entwickeln? Statt Stadtplätze als Restflächen zu gestalten, könnte hier von den Freiräumen her gedacht werden. Fänden nicht Quartierpärke oder Bauten mit öffentlichen Nutzungen leichter ihr Publikum als gängige Wohn- und Gewerbeneubaten? Deshalb die Frage: Welche Chancen bietet der Stillstand?
Eintritt
5.- Mitglied AFO
15.- (5.- mit Legi) für Abonnenten von Hochparterre oder hochparterre.wettbewerbe
25.- (15.- mit Legi) für Nicht-Abonnenten
Herbert Weber seziert die Fotografie: Was kann Fotografie? Was macht sie mit dem Bild? Was passiert mit der Wirklichkeit? Der Künstler setzt die Bildfläche einer Bühne gleich und konstruiert darin Konstellationen von Dingen. Oft tritt er selbst in seinen Bildräumen auf. Auch in seinen aktuellsten Arbeiten ist er anwesend: Sie alle sind auf Herbert Webers Augenhöhe über dem Meeresspiegel bezogen. Der Künstler erforscht den Übergang von Land zu Meer und das Verschwinden der Grenzen. In der Ausstellung projiziert er Aussichten auf verschiedene Meere rund um Europa. Die Wände des Ausstellungsraumes werden zu Fenstern und gewähren den «freien Blick aufs Mittelmeer», der in den 1980er Jahren in Zürich ein geflügeltes Wort wurde und 1998 sogar Thema einer Ausstellung im Kunstmuseum Zürich war. Aber die Sehnsucht nach der See hat ihre düsteren Seiten. Herbert Webers Projektionen simulieren auch das Drama der grossen Überschwemmung. Hier hilft die Poesie nicht weiter. Die Horizontlinien verändern sich, die Realität übersteigt den Meeresspiegel, das Überleben ist wichtiger als die Schönheit. Doch das Architektur Forum Ostschweiz wird zur Arche in der Flut. Hier behalten Sie trockene Füsse.
ab 18 Uhr Barbetrieb
19 Uhr und 20 Uhr
Rumänische Lieder und Improvisationen
mit Irina Ungureanu (Gesang/Geige)
Ticket 20.– für Eintritt in alle beteiligten Museen sowie freie Fahrt mit dem Rundkurs, dem Shuttlebus (Stocken) und in der Ostwind Zone 210 inkl. Nachtzuschlag www.museumsnachtsg.ch
Ausstellung: Fr 30. August bis So 22. September 2019
Öffnungszeiten: Di–So, 14–17 Uhr
Vernissage Do 29. August um 18.30 Uhr. Einführung Kristin Schmidt
Daniel Kerber, Architekt, MORE THAN SHELTERS, Hamburg / Philipp Blom, Schriftsteller und Journalist, Wien / Nik Weidler, Architekt, ad-hab+, Urbach / Moderation Susanne Brauer, Philosophin, Zürich
Mo 2. September 2019, 19.30 Uhr im Forum
MORE THAN SHELTERS (MTS) ist ein Sozialunternehmen mit Standorten in Berlin, Hamburg und Amman (Jordanien). Seit 2012 bringt es Methoden, Werkzeuge und Haltungen aus Architektur, Stadtplanung und Design in Flüchtlingslagern, auf Transitrouten und Ankommensorten von Geflüchteten zum Einsatz. Dabei steht die menschenwürdige Unterbringung von Geflüchteten im Fokus.
Das Team von MTS hat sich vor allem auf partizipative und ermächtigende Ko-Kreation in Krisengebieten spezialisiert, wie z. B.:
• Für ein Flüchtlingslager in Jordanien wurde die weltweit erste permanente Innovationsagentur mit dem UNHCR Camp Management
von 2013 bis 2016 betrieben, um aus dem Flüchtlingslager eine lebendige «Ankommensstadt» zu bauen.
• Für die Senatskanzlei von Berlin wurde 2016 eine integrierte Rahmenplanung für ein Ankunftszentrum im ehemaligen Flughafen Tempelhof entwickelt.
• Zusammen mit dem Bezirksamt Charlottenburg und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen erarbeitet MTS einen Ansatz für die bessere sozialräumliche Integration von Geflüchteten in einem Bezirk von Berlin.
Daniel Kerber, der Gründer und Geschäftsführer von MTS, stellt Fallbeispiele seiner Arbeit vor und berichtet von seinen Erfahrungen, wie kreative Disziplinen für die humanitäre Arbeit wirksam werden können.
Besichtigung mit Führung durch Peter Oestreich, Oestreich + Schmid Architekten, St. Gallen
Das Projekt des Architekturbüros Oestreich + Schmid GmbH, Architekten BSA/SIA, St. Gallen, ging 2014 als Sieger aus einem Projektwettbewerb der GHG Gemeinnützige- und Hilfs- Gesellschaft der Stadt St. Gallen hervor. Auf dem Areal des Josefshauses in der Kreuzackertrasse St. Gallen ensteht an neuer Stelle ein Neubau für das in die Jahre gekommene Marthaheim an der Davidhalde.
In insgesamt vier Bauetappen wird der Um- und Neubau vollzogen. In einer ersten Etappe wurde das bestehende Josefshaus aufgestockt, in einer zweiten Etappe wurde die historische Villa Jacob spektakulär um ca. 25m in Richtung Süden verschoben, in einer dritten Etappe entsteht das neue Marthaheim und in der abschliessenden vierten Etappe wird das Josefshaus saniert.
Die GHG setzt dabei auf die geronto-psychiatrische Pflege und Begleitung von alten Menschen und nutzt hier Synergien beider Betriebe. Im Neubau entstehen insgesamt 80 Zimmer, verteilt auf 2 Hausgemeinschaften.
Der Umzug des Marthaheims ist für 2020 geplant.
In den ersten drei Sockelgeschossen befinden sich Empfangsbereich, Esssaal und Cafeteria. In den vier darüber liegenden Geschossen sind die Wohnbereiche.
Adresse: Kreuzackerstrasse 6, 9000 St. Gallen
Treffpunkt: auf der Baustelle (bei Josefshaus Pflege- und Betagtenheim)
Es sind keine Parkplätze vorhanden. Es wird empfohlen mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.
Anmeldung
mit vollständigen Angaben bis Mi 29. Mai 2019 an vor-ort@nulla-f-o.ch
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt
Eintritt 10.– / Mitglieder AFO gratis
Bildnachweis: Oestreich + Schmid Architekten, St. Gallen
LandschaftsarchitekTour
Uster – Am Aabach
Fr 24. Mai 2019, 13.30 Uhr – ca. 18 Uhr
Achtung: Die LandschaftsarchitekTour wurde aus organisatorischen Gründen von Samstag auf Freitag verschoben!
Mit der Vernetzung von öffentlichen und privaten Entwicklungsarealen entlang des ehemals industriell genutzten Ensembles am Aabach wurde Uster 2014 mit dem Schulthess Gartenpreis ausgezeichnet. Mit einem Spaziergang entlang des Aabaches treffen wir auf Landschaftsarchitektur, Wasserbau, Ökologie, Erholungsansprüche, Architektur und Kunst, welche hier auf vorbildliche Weise verknüpft worden sind. Die Siedlungsentwicklung mit Stadtpark und Zellwegerareal, aber auch die Umnutzung einer Industriebaute, der Arche Nova, stehen im Fokus und zeigen verschiedene Aspekte des Jahresthemas auf Zeit.
Anmeldung
mit vollständigen Angaben bis Fr 18. Mai 2019 an landschaftsarchitektour@nulla-f-o.ch
Eine Veranstaltung des Bundes Schweizer Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen BSLA und des Architektur Forums Ostschweiz
Mitglieder BSLA und Architektur Forum Ostschweiz gratis, Nichtmitglieder Fr. 30.–
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt
Jürgen Baumüller, Stadtklimatologe Universität Stuttgart / Martin Berchtold, Stadtplaner TU Kaiserslautern / Christine Bräm, Leiterin Grün Stadt Zürich / Moderation Jean-Daniel Strub, Ethiker, Zürich
Mo 6. Mai 2019, 19.30 Uhr im Forum
Städte haben ein zum Umland verändertes Klima. Die Städte sind wärmer, trockener, windstiller und schmutziger. Mehr als 50 % aller Menschen leben inzwischen in Städten. In Europa sind es über 80%. Durch veränderte Klimabedingungen in der Zukunft sind die Städte besonders betroffen. Die Gefahren liegen zum einen bei Hochwasserereignissen wie z.B. im Frühjahr 2013 in Deutschland und Nachbarländern, zum zweiten aber auch bei Hitzewellen wie im Sommer 2003, 2015 und 2018 in Europa. Da heute schon im Sommer durch den Wärmeinseleffekt in großen Städten Gesundheitsprobleme auftreten und diese sich in Zukunft verstärken werden, ist es notwendig, neben Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgase, auch Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zu ergreifen.
Jede Bebauung beeinflusst die einzelnen Klimaelemente. Große Baugebiete setzen sich in klimatischer Hinsicht deutlich von der sie umgebenden Landschaft ab. Die wesentlichen Ursachen, die zur Ausbildung eines eigenen Stadtklimas führen, liegen in der weit reichenden Veränderung des Wärmehaushaltes und des örtlichen Windfeldes. Hinzu kommt eine starke Anreicherung der Stadtluft mit Schadstoffen aus den Quellen von Hausbrand, Verkehr, Industrie und Kraftwerken. Die Ausprägung eines typischen Stadtklimas ist in erster Linie abhängig von der Stadtgröße, aber auch von der Geländeform, den Bebauungsstrukturen und dem Freiflächenanteil.
Architektur im Film – Didi Contractor – Leben im Lehmhaus
Einführung durch Roger Boltshauser, Architekt, Zürich
Di 16. April 2019, 20 Uhr im Kinok
Architektin Didi Contractor arbeitet seit vielen Jahrzehnten an einem neuen Denkmodell der Architektur, welches Landschaft und Haus miteinander vereint. Mit dokumentarischen Mitteln und poetischer Sprache nähert sich der Film einer Künstlerin und Architektin. Die von ihr gestalteten Häuser und deren Bewohner, die natürlichen Materialien – Lehm, Bambus, Schiefer und Flusstein, sowie die Landschaft Nordindiens sensibilisieren uns für Ihre Vision und die globalen Fragen über den Umgang mit Mutter Erde.
stadtprojektionen III – Podiumsdiskussion über städtische Lichtphänomene
Anna Vetsch und Nina Keel, Künstlerinnen, St. Gallen / Edgar Heilig, Kunsthistoriker, St. Gallen / Bernadette Fülscher, Architekturhistorikerin, Biel
Mo 8. April 2019, 19.30 Uhr im Forum
Anna Vetsch und Nina Keel diskutieren mit dem Kunsthistoriker Edgar Heilig, der das städtische Lichtkonzept 2008 mitgestaltet hat, sowie mit der Architekturhistorikerin Bernadette Fülscher, die sich mit Lichtinstallationen in verschiedenen Städten befasst hat.
Shishabars, schrille Festkleider, Babaganoush, Rosenwasser und pasteis de nata -wer in St. Gallen danach sucht, muss in die Lachen. Das multikulturelle Quartier nordwestlich des Bahnhofs ist- zusammen mit dem angrenzenden St. Otmar – der Austragungsort von ,stadtprojektionen 111′. stadtprojektionen‘ ist ein Projekt von Anna Vetsch und Nina Keel. Es befasst sich mit der Wahrnehmung des Stadtraums und regt zu neuen Blicken auf verschiedene Stadtteile von St. Gallen an: Foto- und stumme Filmarbeiten regionaler, nationaler und internationaler Kunstschaffender werden nachts auf Wände im öffentlichen Raum projiziert und führen so zu temporären visuellen Veränderungen im Stadtraum.
Zu sehen sind Arbeiten von:
Felix Bächli, Beni Bischof, Jake Elwes, Conradin Frei, Cecile Hummel, Simone Kappeler, Daniela Keiser, Jirf Makovec, Uriel Orlow, Laurence Rasti, Maya Rochat, Shirana Shahbazi, Hannah Weinbergerund ,Frauen auf Bäumen‘ (Sammlung Jochen Raiss)
VERNISSAGE
Do 18. April 2019, 19 Uhr
Restaurant Gampi, Gerbestrasse 5
RUNDGANG 1
Fr 19. April 2019, 20 Uhr
Treffpunkt vor Restaurant Gampi
RUNDGANG 2
So 21. April 2019, 20 Uhr
Treffpunkt bei Projektion Nr. 9
VORSCHAU
8.-21. April 2019, jeweils ab 18 Uhr, Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40, von aussen sichtbar: Beni Bischof zeigt seinen Blick aufs Quartier Lachen
Fotoausstellung Martin Benz, Kunstschaffender, Teufen Geöffnet 1. April und 8. April 2019 während der Veranstaltungen.
Es gibt für einen Bauherrn zwei wichtige Gefühlszustände, wenn er sein Haus einer umfassenden Renovation unterzieht, in deren Verlauf die gesamte Haustechnik erneuert wird und einschneidende Umbauten erfolgen.
Der erste stellt sich kurz nach Baubeginn ein. Das Zerstören von Vertrautem erfolgt rasant. Dass aber die Zerstörungen gezielt und nicht zufällig sind, kann der Laie schwerlich erkennen, er muss sich auf die Richtigkeit des Zerstörens verlassen. Der Architekt wird zum Chirurgen, Haus und Bauherr sind wie paralysiert. Zweifel entstehen am irreversiblen Entscheid über die Transformation und diese Zweifel gilt es eine Zeit lang auszuhalten.
Sind die technischen Anlagen eingebaut und schliessen sich die offenen Wände und Decken allmählich, kommt der Moment der Wende und der Bauherr erfährt Entspannung. Mit zunehmendem Aufbau und neuen Raumerfahrungen verschwinden die Zweifel und die konstruktive Verwandlung der Physis beginnt sich positiv auszuwirken. Nun vermengt sich das Neue mit der zunehmend verblassenden Erinnerung, die Unterschiede werden verschwommener und lösen sich mit dem Baufortschritt langsam auf.
Der Zustand des Hauses vor Baubeginn gerät in Vergessenheit, man weiss zwar, dass es anders war, aber nicht mehr genau, wie es wirklich war. So hinterlässt der Umbauprozess das sonderbare Gefühl, dass er nicht stattgefunden hat.
Mittlerweile sind es nicht mehr nur Industrie-, Gewerbe-, Bahn- und Militärareale, die brachliegen, sondern auch Büros, Kirchen, Schulhäuser und andere Gebäudetypen. Allein in der Schweiz gibt es rund 2000 kleine und grosse solcher Areale und Objekte. Bei der Revitalisierung solcher Objekte spielt Zwischennutzung eine wichtige Rolle und substituiert erfolgreich die klassische Tabula-rasa-Strategie.
Die Erfahrungen der letzten 20 Jahre zeigen, dass Zwischennutzung längst nicht mehr das Etikett von Unordnung, Hinterhofstimmung und schwieriger Mieterschaft trägt, sondern dass sie vielseitige gesellschaftliche und ökonomische Werte generieren kann. Dazu gehören Belebung, Standortaufwertung, Adress- und Imagebildung, Pflegefunktion, zusätzliche Wertschöpfung, Testanlage und Inspiration für die Planung, Schaffen von Öffentlichkeit, Aufwertung der Nachbarschaft, Identitätsbildung, Nährboden für lokale Ökonomie und Start-ups, Förderung des kulturellen Lebens u.v.a.m.
Matthias Bürgin ist Geograf ETH und Raumplaner, halb freiberuflich, halb an der Hochschule Luzern. Er kennt Zwischennutzung seit 25 Jahren aktiv als Journalist, Mieter, Verwalter, Projektinitiant, Forscher und Berater. Er ist Autor des ursprünglich vom Bund herausgegebenen Leitfadens Zwischennutzung (www.zwischennutzung.ch) und bearbeitet das Thema aktuell auch für www.densipedia.ch, die Plattform für Innenentwicklung von EspaceSuisse.
Bildnachweis: Matthias Bürgin, metis, büro für praktische klugheit
Architektur im Film – City for Sale
Einführung durch Andreas Wilcke, Filmemacher, Berlin
Di 19. März 2019, 20 Uhr im Kinok
Berlin gilt als neuer «Hot Spot» der westlichen Welt. Sogar aus den Megametropolen London und New York zieht es die Menschen an die Spree. Das Problem ist, dass immer mehr Menschen hier leben wollen, zumal Wohnungen im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen in Berlin (noch) unschlagbar günstig sind. Die Konsequenz daraus: ehemals staatliche Immobilien und Wohnungen werden privatisiert; Mietwohnungen werden zu Eigentumswohnungen, die sich nur die Reichen leisten können. Doch bevor die Immobilien veräussert werden können, müssen erst einmal die Mieter raus. Ein in den letzten Jahren stetig zunehmender Kreislauf kommt in Gang. Der Kampf um den attraktivsten Wohnungsmarkt Europas geht weiter. Die Dokumentation «City for Sale («Die Stadt als Beute») ist ein Langzeitprojekt von Regisseur Andreas Wilcke. Rund vier Jahre lang begleitete er alle beteiligten Akteure bei ihrem Bewerben, Bieten und Buhlen um den begehrten Wohnraum: Makler, Kaufinteressenten, Investoren, Mieter und Eigentümer. Er begab sich in die verschiedenen Bezirke der Stadt, um den Wandel auf dem Berliner Immobilienmarkt mit der Kamera einzufangen und präsentiert die jüngsten Entwicklungen sachlich und objektiv, zumeist nur als stiller Beobachter. Einen grossen Reiz des Films machen die unverstellten, persönlichen Gespräche und Abläufe von Besichtigungen und Unterredungen aus. Es ist ein intimer Blick hinter die Kulissen des heiss umkämpften Marktes, in dem schnell klar wird: Geld spielt für die Interessenten keine Rolle – zum Leidwesen der langjährigen Mieter und sozial schwachen Bewohner, denen nicht mehr viel bleibt, als sich langfristig an die Ränder der Stadt drängen zu lassen. Dies wird in einer Szene deutlich, die einen Kaufinteressenten an einer Immobilienmesse zeigt. Dieser geht von Stand zu Stand, benennt klar seine Wünsche («Altbau oder Loft») und äussert im Vorbeigehen ganz beiläufig: «Geld spielt keine Rolle.» «City for Sale» feierte 2016 am Filmfestival Max Ophüls Preis seine Premiere und ist aktueller denn je.
Architektur im Film – Architektur der Unendlichkeit
Einführung durch Christoph Schaub, Filmemacher, Zürich
Di 5. Februar 2019, 20 Uhr im Kinok
Es gibt Räume, die ein Gefühl von Transzendenz auslösen. Schaub will dieses Gefühl erforschen und führt durch die Jahrhunderte abendländischer sakraler Bauwerke, zu Architekturkünstlern am Schnittpunkt zwischen Natur und Licht, Proportion und Mass und immer auch zum Menschen und seinem Verhältnis zur Natur, zur Existenz, zur Transzendenz. Eine persönliche Reise durch die Zeit, hin zur eigenen (Un-)Endlichkeit.
Marc Wittmann, Zeitpsychologe, Freiburg im Breisgau / Christoph Schläppi, Architekturhistoriker, Bern / Moderation Jean-Daniel Strub, Ethiker, Zürich
Mo 4. Februar 2019, 19.30 Uhr im Forum
Zeit im Raum: Wie Architektur auf das Zeitgefühl wirkt.
Das Phänomen der Veränderlichkeit der subjektiven Zeit ist eng an unsere momentane Befindlichkeit und Aufmerksamkeit gekoppelt. Jüngste Forschungsarbeiten aus Psychologie und Hirnforschung zeigen, wie eng Zeiterleben und Körpererleben zusammenhängen. Das Körpererleben, als Basis unseres Selbstbefindens, erschafft das unmittelbare Zeiterleben im jeweiligen Moment. Aus dem Verständnis um Ich-gefühl und Körpererleben lässt sich ableiten, wie subjektive Zeit entsteht. Auch das unmittelbare Raumerleben wirkt über das Icherleben auf das Zeitgefühl. Der gefühlte Raum, unser Befinden und die Zeit wirken in wechselseitiger Verschränkung.
Alle drei Jahre und bereits zum vierten Mal zeichnet der Prix Lignum den innovativen, hochwertigen und zukunftsweisenden Einsatz von Holz in Bauwerken, im Innenausbau, bei Möbeln und künstlerischen Arbeiten mit Holz aus.
Unter 15 Rängen aus fünf Grossregionen vergibt die Jury drei nationale Preise: Gold, Silber und Bronze. Die Ostschweiz belegt 2018 mit der Bergstation Chäserrugg national den ersten Platz. Der Spitzenplatz in der Region Ost geht an die Wohnhausaufstockung in St. Gallen.
Das Architektur Forum Ostschweiz lädt in Zusammenarbeit mit der Lignum Holzkette St. Gallen und der Lignum Ost zu zwei Anlässen über Erfolgsobjekte des Prix Lignum 2018 ein. Insgesamt werden sieben Objekte aus den Kantonen TG, SG, AR aus ganz verschiedenen Sparten von den verantwortlichen Architekten oder Bauherrschaften persönlich vorgestellt.
Während des anschliessenden Apéros können bilaterale Gespräche geführt werden.
«Struktureller Holzbau im urbanen Raum» / Aufstockung Wohnhaus Röschstrasse St. Gallen / Jürg Stieger, Forrer Stieger Architekten, St. Gallen
«Holz im öffentlichen Bau» / Wildenstein III, Schulhausanlage Rorschacherberg / Patrik Jaeger, Jaeger Koechlin Architekten, Basel
«Struktur als Sprache» / Haus am Hang, Urnäsch / Christoph Giger, Giger Nett Architekten, Zürich
Marcel Jaeger, Jaeger Maffeo Architekten GmbH, Winkel / Serdar Eyiz,
Adank & Partner AG, Amriswil / Stefan Keller, Forma Architekten AG, St. Gallen
Mi 16. Januar 2019, 12 – 13.30 Uhr «VIVA», Evang. Kirchgemeinde, Rheinstrasse 46, Frauenfeld
Alle drei Jahre und bereits zum vierten Mal zeichnet der Prix Lignum den innovativen, hochwertigen und zukunftsweisenden Einsatz von Holz in Bauwerken, im Innenausbau, bei Möbeln und künstlerischen Arbeiten mit Holz aus.
Unter 15 Rängen aus fünf Grossregionen vergibt die Jury drei nationale Preise: Gold, Silber und Bronze. Die Ostschweiz belegt 2018 mit der Bergstation Chäserrugg national den ersten Platz. Der Spitzenplatz in der Region Ost geht an die Wohnhausaufstockung in St. Gallen.
Das Architektur Forum Ostschweiz lädt in Zusammenarbeit mit der Lignum Holzkette St. Gallen und der Lignum Ost zu zwei Anlässen über Erfolgsobjekte des Prix Lignum 2018 ein. Insgesamt werden sieben Objekte aus den Kantonen TG, SG, AR aus ganz verschiedenen Sparten von den verantwortlichen Architekten oder Bauherrschaften persönlich vorgestellt.
Während des anschliessenden Imbisses können bilaterale Gespräche geführt werden.
Was hat die beständige Architektur mit der flüchtigen Zeit zu tun? Architekten wähnen sich oft als Künstler, die in der Zeitlosigkeit arbeiten. Die auftretenden Stilepochen werden als rhythmisch vorantreibende Wellen in diesem Kontinuum angesehen. Mit der Zeit lassen sich die historischen Dimensionen bemessen. Eine weitere unweigerliche Folge des Zeitenflusses stellt der kontinuierliche Zerfall der Materie dar, dieser wird im positiven Sinne und bis zu einen gewissen Grad als Patina bezeichnet. Aus dem Zerfall lassen sich aber auch Strategien des Wiederverwendens oder auf Neudeutsch des Recyclings ableiten.
Wie gehen wir mit dem Zerfall und der Zeitlichkeit um? Meistens wird restauriert und saniert. Aber was machen wir, wenn die Substanz noch intakt ist, sich jedoch die Bedürfnisse geändert haben? Zerstören wir dann etwas, das materiell noch gut ist, oder gelingt es, dieses so umzugestalten, dass es gewandelten Bedürfnissen
genügt?
Guter Architektur mit ihren der Zeit enthobenen Ansprüchen fällt es beim Aushandeln guter Lösungen oft schwer, dem marktwirtschaftlichen Druck standzuhalten. Da bedarf es meistens der Unterstützung mit politischen Ideen und um diese zu erhalten und zu stärken, braucht es überzeugende architektonische Argumente. Und da sind die Fachleute gefragt, welche um Begründungen für ihre Haltungen ringen. Im AFO wird dies öffentlich und somit nachvollziehbar praktiziert.
Am mittlerweile etablierten Montagabend soll, wie bereits 2018, im Anschluss an ein themengebundenes Fachreferat eine Diskussion mit Gästen aus den Bereichen Soziologie, Philosophie, Kunst, Politik oder Wirtschaft geführt werden. In diesem Jahr widmen wir uns dem Umgang mit der Zeit, der Auseinandersetzung mit Vergänglichkeit und Veränderungen, auf materieller Ebene und in Bezug zur Gestaltung von öffentlichen und privaten Räumen und Landschaften.
Wieder moderiert durch Dr. phil. Barbara Bleisch und Herr Dr. phil. Jean-Daniel Strub, erhalten die Abende Dichte und Gehalt.
Moderationen
Barbara Bleisch, Philosophin, Zürich
Barbara Bleisch hat in Zürich, Basel und Tübingen Philosophie, Germanistik und Religionswissenschaften studiert und zu Fragen der globalen Gerechtigkeit am Ethik-Zentrum der Universität Zürich promoviert. Sie moderiert die «Sternstunde Philosophie» bei Schweizer Radio und Fernsehen SRF und ist Kolumnistin beim «Philosophie Magazin» in Berlin. Bleisch ist ausserdem Dozentin für Ethik in den «Advanced Studies of Applied Ethics» am Ethik-Zentrum der Universität Zürich sowie im Studiengang «Philosophie und Management» an der Universität Luzern. Zu ihren jüngsten Publikationen gehören «Familiäre Pflichten» (Frankfurt a. M. 2015) und «Ethische Entscheidungsfindung» (Zürich 2014).
Jean-Daniel Strub, Ethiker, Zürich
Jean-Daniel Strub ist Projektleiter im Bereich Wissenschaftspolitik beim Rat der Eidgenössischen Technischen Hochschulen und führt als Gesellschafter sein eigenes Büro Brauer & Strub | Medizin Ethik Politik. In dieser Funktion ist er regelmässig als Moderator im Einsatz. Ausserdem moderiert er regelmässig Podien im Rahmen von politischen Anlässen im Grossraum Zürich, wozu wiederholt auch Veranstaltungen zu städtebaulichen und raumplanerischen Fragen gehören.
Wohnen – Innovation und Strategie
Florian Lünstedt und Gianni Chini, Architekten, Atelier 5, Bern / Elli Mosayebi, Architektin, Zürich / Martin Hofer, Immobilienexperte, Zürich / Moderation Barbara Bleisch, Philosophin, Zürich
Mo 3. Dezember 2018, 19.30 Uhr im Forum
Bildnachweis: Siedlung Halen, Architektur Atelier 5, im Oktober 2007. (Yoshiko Kusano) / Atelier 5
Als die von Atelier 5 geplante Siedlung Halen bei Bern 1962 fertiggestellt und ihren Käufern übergeben wurde, war sie eine weithin anerkannte Innovation auf dem Sektor des Wohnungsbaus. Sie war eine am grünen Tisch entworfene Idee, ein Vorschlag für das Zusammenleben ihrer Bewohnenden, jedoch keine zwingend notwendige Antwort auf drängende gesellschaftliche Themen.
In der komfortablen Situation, den Menschen solche Angebote zu machen, ohne unmittelbaren gesellschaftlichen Nachdruck, sind wir heute und erst recht in Zukunft vermutlich immer weniger. Denn die Welt ist im Umbruch. Erneuerungen und Veränderungen schreiten immer schneller voran, sind miteinander verflochten und nicht selten einschneidend für die verschiedenen Akteure. Auch vor dem für uns alle bedeutsamen Lebensbereich des Wohnens macht diese Entwicklung keinen Halt.
In der Form eines Essays setzt sich der Vortrag mit den sechs Fragestellungen auseinander – wer baut wo, wie und für wen, wann und warum werden Wohnungen erstellt, bezogen nur auf unseren Kulturkreis.
Mit diesem Fokus wird ein Blick in die Glaskugel der Zukunft geworfen und mögliche Antworten, Strategien sowie Innovationen werden zur Diskussion gestellt. Dies jedoch nicht im Sinne einer streng wissenschaftlichen Auseinandersetzung, sondern gesehen durch die subjektive Brille eines Architekturbüros, das sich seit mehr als 60 Jahren unter anderem intensiv mit dem Wohnungsbau auseinandersetzt.
Energieagentur@AFO – Nachhaltiges Bauen am Beispiel Hunziker Areal
Claudia Thiesen, Baugenossenschaft mehr als wohnen, Zürich/ Dan Schürch, Duplex Architekten, Zürich
Mo 19. November 2018, 19.30 Uhr im Forum
Bildnachweis: 2016-2000-Watt-Areal-EnergieSchweiz
Der runde Tisch Energie und Bauen und das Architektur Forum Ostschweiz laden zur jährlichen Informationsveranstaltung ein.
Die Baugenossenschaft mehr als wohnen verbindet das Altbewährte der erfolgreichen Genossenschaftsgeschichte mit neuen Impulsen. Geplant und realisiert wurde ein Leuchtturmprojekt einer ganzheitlich verstandenen Nachhaltigkeit: das Hunziker Areal, ein urbaner Quartierteil mitten im Entwicklungsgebiet Zürich Nord. Hochwertige gemeinschaftsfördernde Architektur und Qualität in der Bauausführung ermöglichen sowohl ein lebendiges Quartier als auch einen nachhaltigen Unterhalt der Gebäude. Von sich reden machte insbesondere das Haus A von Duplex Architekten mit den Clusterwohnungen.
Begrüssung und Moderation
Silvia Gemperle | Energieagentur St.Gallen
Von der Brache zum Stadtquartier
Claudia Thiesen
Baugenossenschaft mehr als wohnen
Dipl. -Ing. Architektin SIA
Cluster – die andere Wohnform im Haus A
Dan Schürch
Duplex Architekten
Architekt FH SIA
Bildnachweis: Käferstein & Meister, Zürich / Jürgen Beck, Zürich / Goswin Schwendinger, London
Formalismus als Ausgangsbasis ist ausgeschlossen! Wohnen ist in ständigem Umbruch und muss fortwährend neu untersucht und interpretiert werden. Dies gilt im Besonderen für das Bauen im Bestand. Robert Venturi hat in „Komplexität und Widerspruch“ das Zerlegen der Architektur in ihre Einzelteile als eine notwendige Vorgehensweise in der Tätigkeit des Architekten beschrieben. Zergliederung ist ein Prozess, um das Verständnis für das Bestehende erst erhalten zu können. Wir müssen die Dinge auseinandernehmen, in Einzelteile zerlegen, um sie in einer Übersetzung oder Neuinterpretation wieder zusammenzufügen. Aus der Logik in der Vermittlung zwischen den Teilen und dem Ganzem entsteht letztlich die neue Identität des Raumgefüges. Reyner Banhams Vorstellung einer «Erinnerbarkeit als Bild» ist uns ein Schlüssel zur Unberechenbarkeit und Schönheit des Wohnens.
Wegen Krankheit von Barbara Bleisch wird die Diskussionsrunde von Jean-Daniel Strub moderiert.
Partnerstadt St.Gallen – Ein Projekt der HSR Hochschule für Technik Rapperswil und der Stadtplanung St.Gallen.
Öffentliche Schlussveranstaltung und Ausstellung auserwähler Projekt- und Bachelorarbeiten aus dem Studienjahr 2017/18.
Die Stadt St.Gallen, vertreten durch die Stadtplanung und die HSR Hochschule für Technik Rapperswil, vertreten durch den Studiengang Stadt-, Verkehrs- und Raumplanung haben im Jahr 2017 eine Vereinbarung über eine Zusammenarbeit abgeschlossen. Die Zusammenarbeit sah vor, dass praktisch sämtliche Projekt-, Studien- und Bachelorarbeiten der Studierenden des Studiengangs Stadt-, Verkehrs- und Raumplanung für das Studienjahr 2017/18 mit Bezug zur Stadt St.Gallen erarbeitet wurden.
Diese Zusammenarbeit ermöglichte es den Studierenden, ihre Arbeiten und Projekte mit einem unmittelbaren Bezug zu konkreten und aktuellen raumplanerischen Fragestellungen und Herausforderungen auszuarbeiten. Sie setzen sich unter realistischen Bedingungen des Berufslebens mit aktuell anstehenden Planungsaufgaben in der Stadt St.Gallen auseinander und standen dabei in direktem Kontakt mit den Beteiligten eines Planungsprozesses.
Das Projekt Partnerstadt St.Gallen ist auch für die Stadt von Nutzen, so gibt es einige interessante Planungsansätze die in der Realität aufgegriffen werden könnten.
Die öffentliche Schlussveranstaltung und Präsentation ausgewählter Projekte wird am Dienstag, 30. Oktober 2018 um 18.30 Uhr im Architektur Forum Ostschweiz, Davidstrasse 40, St.Gallen stattfinden. Medienschaffende sind herzlich eingeladen.
Die Ausstellung ausgewählter Arbeiten kann anschliessend von Fr. 2. November – Fr. 9. November 2018 während der Büroöffnungszeiten im 3. OG im Amtshaus, Neugasse 1 und 3, besichtigt werden.
Mo 22. Oktober 2018, 18.30 Uhr Studiobühne Theater St. Gallen
Bildnachweis: Bauen + Wohnen, Band 22 (1968)
Der BSA beteiligt sich am Europäischen Kulturerbejahr 2018 mit einer Ausstellung zu jungen Denkmälern. Diese wandert durch alle Regionen des Landes und macht vom 22. Oktober bis zum 1. November 2018 vor dem Theater St. Gallen halt. An der Vernissage in der Studiobühne berichten unsere älteren BSA-Mitglieder aus der Zeit des St. Galler Theaterbaus. Von ihren Vorbildern, von ihren Idealen, von ihrer eigenen Weise des Entwerfens. Junge Denkmäler und ihre Zeit werden lebendig!
18.30 Einführung in die Ausstellung
Caspar Schärer, Architekt und Journalist, Generalsekretär BSA
Das Stadttheater St. Gallen von 1970 bis 2010: Vom Umgang mit dem Denkmal
Meinrad Hirt, Architekt, Mitglied BSA Ostschweiz
Die späten Sechzigerjahre: ein strukturalistischer Entwurf
Robert Bamert, Architekt, Mitglied BSA Ostschweiz
Statements: Zeitzeugen berichten
Moderation: Thomas Keller, Obmann BSA
Ab 19.45 Apéro riche
Offeriert vom Architektur Forum Ostschweiz
Gus Wüstemann, Architekt, Zürich / Nicola Hilti, wissenschaftliche Mitarbeiterin FHS St. Gallen, ehemalige Mitarbeiterin ETH Wohnforum – ETH CASE / Jørg Himmelreich, Architekt, Chefredaktor archithese, Zürich / Moderation Jean-Daniel Strub, Ethiker, Zürich
Mo 1. Oktober 2018, 19.30 Uhr im Forum
Bildnachweis: gus wüstemann architects
Nachhaltigkeit und beschränkte Ressourcen sind wichtige Faktoren in der heutigen Planung: Mehr für alle und weniger für einige – wie lösen wir diese Parameter im zeitgenössischen Wohnungsbau?
Es braucht ein Umdenken, d.h. kleinere Wohnfläche pro Person, weniger Assoziation der Wohnbauten und Räume mit Konnotation von sozialem Status, weniger Wertigkeit. Identität schaffen mit einer Rückbesinnung auf das Wesentliche: die Beziehung von Mensch und Raum, Leere und Masse, dies im privaten wie im öffentlichen Raum.
Multikulturelle Inspiration steht für uns hier für die Offenheit, kulturelle oder private Konnotationen nicht als das einzig Richtige zu zementieren sondern Vorurteile abzubauen, um so neue Lösungen und Identitäten finden zu können.
Alle Menschen sind gleichwertig und verdienen die gleiche Würde und den gleichen Respekt. Wir sehen unsere Architektur als TOTAL RECALL: als Referenz, zu spüren, was wirklich ist, eine plötzliche Klarheit, unabhängig vom Programm, ohne Hierarchie oder Status, nur ein Hauch von kulturellem Kontext, wie eine Ruine in der Landschaft.
Fundstücke, Magazinseiten, kleine Beobachtungen – Peter Dews künstlerische Materialien sind alltäglich, einfach und unaufdringlich. Unter den Händen des Künstlers verwandeln sie sich in Bildserien und Plastiken voller Poesie, Humor und Doppeldeutigkeiten. Der gebürtige Brite ist ein stiller Künstler mit einem grossen Gespür für die Aussagekraft kleiner Dinge.
ab 18 Uhr Barbetrieb
19.30 und 21.30 Uhr
Sven Bösiger, sound performance
Ticket 20.– für Eintritt in alle beteiligten Museen sowie freie Fahrt mit dem Rundkurs, dem Shuttlebus (Stocken) und in der Ostwind Zone 210 inkl. Nachtzuschlag www.museumsnachtsg.ch
Ausstellung: Fr 31. August bis So 23. September 2018
Öffnungszeiten: Di–So, 14–17 Uhr
Vernissage Do 30. August um 18.30 Uhr. Einführung Kristin Schmidt
Jürg Grunder, Architekt, Schweiz-Indien / Mathias Lindenau, Leiter Zentrum für Ethik und Nachhaltigkeit FHS, St. Gallen / Mulan Sun, Architektin, Präsidentin SCAA, Zürich / Moderation Barbara Bleisch, Philosophin, Zürich
Mo 3. September 2018, 19.30 Uhr im Forum
Indien zählt zu den am stärksten expandierenden Volkswirtschaften weltweit. Die wachsende Einwohnerzahl wurde 2018 auf 1,334 Milliarden geschätzt. 65% der Bevölkerung sind unter 35 Jahre alt. 226 Millionen die heute zwischen 10- und 19-jährig sind, beginnen nächstens eine Ausbildung. 84 Millionen wollen in den Bausektor. Doch dort gibt es kaum Berufsschulen.
Im Jahr 1991 hat sich Indien zum Weltmarkt geöffnet. Der Aufschwung im indischen Markt zeigt die Folgen in Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. In den grossen Städten kommen täglich je 2000 Menschen an und bleiben. Da müssen rasch Strategien zur Stadt- und Infrastrukturplanung entwickelt werden. Neue Gesetze bestimmen die Art des Mit- und Nebeneinanders, das klar anders ist als früher
im Dorf.
Auch im Wohnungsbau folgt der Markt der Nachfrage. Neue Typologien sind zu schaffen. Da können Beispiele aus Osten oder Westen beigezogen werden oder man stützt sich auf die Tradition ab und verändert diese, passt sie an. Beeindruckend, mit welcher Flexibilität und Intensität die zahlreichen Herausforderungen bewältigt werden. Und das in jedem Massstab. Die getroffenen Massnahmen und Aktivitäten betreffen jede einzelne Person und die gesamte demokratische Gemeinschaft.
Die beiden Mentalitäten, das Drängende / Flexible und das Überlegte / Planende ergänzen sich vorzüglich. Es wird zur dritten Kultur. Wir nennen das IN:CH.
Mailand, die pulsierende und schicke Metropole Norditaliens, erlebt eine Stadterneuerungsphase, die das Gesicht der Stadt im Zuge der EXPO 2015 neugestaltet hat. In den letzten zehn Jahren wurden die grössten Industrieanlagen in neue Stadtquartiere umgewandelt. Statt ehemaligen Industriehallen entstanden neue Wohngebäude, Büroflächen, Universitäten und öffentliche Grünanlagen. Die wichtigsten italienischen und internationalen Architekten haben in den letzten Jahren innovative Projekte entworfen, die das gesamte Bild der Stadt verändert haben. So hat Mailand eine Transformation erlebt, die ihr weltweit die Rolle einer Hauptstadt im Bereich Mode, Design und Kultur verliehen haben.
Schwerpunkt der Reise wird aber das Augenmerk auf die zahlreichen bekannten und unbekannten Bauten sein, die vom Aufbruch der Nachkriegszeit zeugen: «italomoderne Bauten» der Jahre 1940 bis 1970 von Luigi Caccia Dominioni, Giò Ponti, Pier Luigi Nervi etc., ergänzt durch aktuelle Bauten wie die Feltrinelli Foundation von Herzog & de Meuron und die Fondazione Prada von OMA.
Wir haben die Möglichkeit, einen Einblick in das international führende italienische Unternehmen B&B Italia zu erhalten, welches Designmöbel sowohl für den Wohnbereich als auch für öffentliche Bereiche herstellt.
Das Detailprogramm ist in Bearbeitung und wird den Teilnehmern bei der Abreise abgegeben. Teilnehmerzahl mind. 18, max. 24 Personen. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt.
Versicherung und ggf. Reiserücktrittsversicherung sind Sache des Teilnehmers.
Änderungen bleiben vorbehalten.
Kosten Mitglieder 890.–* / Nichtmitglieder 990.–*
* Inklusive Fahrt im Komfortreisebus, 3 Übernachtungen mit Frühstück im DZ (EZ-Zuschlag: 200.–), ÖV, Führungen und Eintritte. Abfahrt Do ca. 6.30 Uhr, Rückkehr So ca. 19 Uhr
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Besichtigung mit Referaten und Führung Werner Binotto, Kantonsbaumeister, St.Gallen / Andy Senn, Architekt, St.Gallen / Konrad Merz, Bauingenieur, Altenrhein / Richard Widmer, Haustechnikplaner, Wil
Das Projekt des Architekturbüros Andy Senn, Architekt BSA SIA, St. Gallen, ging 2011 als Sieger aus dem Projektwettbewerb hervor. Es umfasst den Neubau des gesamten Schulbereichs, des Internatsbereichs und der Hauswartwohnung. Der zweiflügelige, abgewinkelte Ersatzneubau ist klar unterteilt in einen Flügel für den Schulbereich und einen Flügel für den Internatsbereich.
Aufgrund des schlechten Baugrunds ist das Gebäude auf Pfählen fundiert. Das Untergechoss und die Bodenplatte des Erdgeschosses sind in Stahlbeton ausgeführt. Die Tragstruktur der Obergeschosse dagegen ist – mit Ausnahme der Holz-Beton-Verbund-Decken – eine reine Holzkonstruktion, die auch zukünftige Anpassungen an sich verändernde
Raumanforderungen ermöglicht. Die Holzbaustruktur ist auch im Innern des Gebäudes direkt wahrnehmbar.
Die Wärmeerzeugung für die Gesamtanlage erfolgt über eine Holzschnitzelanlage. Auf dem südlich ausgerichteten Flachdach ist zudem eine Photovoltaikanlage geplant. Zur Schaffung eines gesunden Raumklimas wird auf optimale Tageslichtverhältnisse, schadstoffarme Werkstoffe und Baumaterialien sowie auf einen ausreichenden Schallschutz grossen Wert gelegt. Gesamthaft erfüllt die Bauvorlage im energetischen Bereich die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft.
Bildnachweis: Andy Senn Architekt BSA SIA
Landwirtschaftliches Zentrum SG
Rheinhofstrasse 11, 9465 Salez
In Zusammenarbeit und Unterstützung mit der Lignum Holzkette St.Gallen
Eintritt frei
Anmeldungen bis Fr 25. Mai 2018 an
vor-ort@nulla-f-o.ch oder info@nulllignumsg.ch
Teilnehmerzahl beschränkt.
Zeitgemässe Wohnformen heisst auch attraktive Freiräume. Mit neuen Wohnungstypologien sowie unterschiedlichen städtebaulichen Antworten wie Grossformen oder der Maxime der Verdichtung steigt der Anspruch auf qualitativ hochwertige Freiräume im Wohnumfeld. Dazu braucht es nebst privaten Rückzugsorten auch Möglichkeiten zu sozialen Interaktionen unter den BewohnerInnen wie auch Möglichkeiten der Aneignungen des Freiraumes. Passend zum Jahresthema erkunden wir auf der diesjährigen Tour unterschiedliche Wohnumfelder anhand aktueller Wohnüberbauungen in der Stadt Zürich.
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Die Teilnehmerzahl ist begrenzt
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Treffpunkt
Sa 26. Mai 2018, 10.30 Zürich HB Ausgang Europaallee
Wohnen – Wohnen und Freiraum
Stefan Rotzler, Landschaftsarchitekt, Zürich/ Ulf Jacob, Soziologe der Landschaft, Berlin / Paul Bauer, Leiter Planung und Beratung Grün Stadt Zürich / Moderation Jean-Daniel Strub, Ethiker, Zürich
Mo 7. Mai 2018, 19.30 Uhr im Forum
„If the edge fails the space does not work“
Christopher Alexander
Im Wohnumfeld reiben sich private, gemeinschaftliche und öffentliche Interessen. Ihre unterschiedlichen Spielregeln und Anspruchsprofile führen häufig zu Konflikten. Damit die Koexistenz der Sphären möglich ist, sind klare Spielregeln und eine sorgfältige Gestaltung unumgänglich.
Aldo van Eyck hat von Schwellen und Übergängen mehr als von Grenzen zwischen privat gemeinschaftlich und öffentlich gesprochen und ein gestalterisches Vokabular für sie entwickelt: Stufen, Terrassen, Höhenversätze, Pflanzungen, Hecken, grüne Filter, Palisaden etc. Um als Schwellen zu funktionieren, müssen sie erkennbar und erlebbar sein. Aber auch durchlässig und osmotisch.
Im Zuge der Digitalisierung verändert sich unser Raumempfinden derzeit grundlegend: Realer Raum rückt weg, verkommt zur Oberfläche, verliert vielleicht an Bedeutung. Oder ist das Gegenteil der Fall? Auch das vehemente Vordringen von Privatem in den öffentlichen Bereich -wie es z.B. durch soziale Medien permanent erfolgt – verändert wahrscheinlich unser Raumempfinden: Privat kommt ja von lateinisch privare, was übersetzt rauben bedeutet…
Müssen die Karten im Verteilkampf um den enger werdenden Raum neu gemischt werden?
Willkommen im AFO-Wohnzimmer!
Im Anschluss an die Hauptversammlung sind alle Mitglieder und ihre Begleitung herzlich zum gemeinsamen Essen und gemütlichen Beisammensein eingeladen.
Wir begrüssen ausserdem «Improgress», die unser Wohnzimmer zum Leben erwecken werden.
Architektur im Film – Eero Saarinen: The Architect Who Saw the Future
Einführung durch Kornel Ringli, Architekt und Autor, Zürich
Di 17. April 2018, 20 Uhr im Kinok
Die künstlerische Begabung wurde dem amerikanisch-finnischen Architekten Eero Saarinen (1910–1961) in die Wiege gelegt. Sein Vater Eliel Saarinen (1873–1950) war ein bekannter Architekt und baute u.a. den Hauptbahnhof in Helsinki, seine Mutter Loja Gesellius Saarinen war Textildesignerin. 1923 emigrierte die Familie Saarinen in die USA und lebte dort im wohlhabenden Bloomfield Hills (Michigan) auf dem Campus der Cranbrook Educational Community, den der Vater gebaut hatte. Eero Saarinen war einer der visionärsten Architekten und Formgeber des 20. Jahrhunderts. Zu seinen spektakulärsten Bauten gehören der Trans World Airlines Terminal am New Yorker John F. Kennedy International Airport und der Gateway Arch des Jefferson National Memorial in St. Louis (Missouri), ein kühner, 192 Meter hoher parabolischer Bogen. Für die Firma Knoll International entwarf er Möbelklassiker, die noch heute produziert werden, darunter den berühmten einbeinigen Tulip Chair (1956). Die Fertigstellung einiger seiner berühmtesten Bauwerke hat Eero Saarinen nicht mehr erlebt; er starb im September 1961 an den Folgen einer Gehirntumor-Operation. Im Programm des Filmmuseums München ist zu lesen: «Der Architekt Eero Saarinen, das ist finnische Lässigkeit, die mit amerikanischer Unternehmungslust zur Exaltation kommt. Seine Flughafenbauten sollen erlebbar machen – so Saarinen – was Fliegen, Schweben, Schwerelosigkeit ist, dass Fliegen mehr als ein Transport- und Verkehrsmittel ist: ein American Dream. Der Dokumentarfilm ‹Eero Saarinen – The Architect Who Saw the Future› erzählt vom Werden dieses Traums, dieses Werks. Es ist ein Architekturfilm, aber auch ein Liebesfilm – eine Liebe von Mann und Frau, Sohn und Vater, Architektur und Kino. Eric Saarinen, der Sohn des Architekten, hat die Bauten seines Vaters als Kameramann gefilmt, im Off hören wir Dialoge von Eero und Aline Saarinen. Es ist diese Liebe, die diesen Bauten ihre bescheidene Dynamik gibt, ihre Menschenfreundlichkeit.»
Regie: Peter Rosen, US 2016, englisch ohne Untertitel, 68′
Daniel Germann, Direktor KSSG / Marko Sauer, Architekt und Fachjournalist /
Christoph Wieser, Architekturtheoretiker / Werner Binotto, Kantonsbaumeister /
Fawad Kazi, Architekt / Clementine Hegner-van Rooden, Bauingenieurin
Mo 16. April 2018, 19.30 Uhr im Pavillon KSSG
Einladung zur Buchvernissage
Daniel Germann: Begrüssung im Namen des KSSG
Marko Sauer: Begrüssung im Namen des AFO
Christoph Wieser: Buch und Buchreihe
Werner Binotto: Bedeutung des Projektes für die Stadt
Fawad Kazi: Die Prinzipien der Gesamtplanung
Clementine Hegner-van Rooden: Zum Pavillon
Fawad Kazi KSSG–OKS
Band I, Projekteinführung und Pavillon
Herausgegeben von Marko Sauer und Christoph Wieser
30 × 22.5 cm, 64 Seiten, Park Books AG
ISBN 978-3-03860-071-8
Mit Beiträgen von Georg Aerni, Werner Binotto, Clementine Hegner-van Rooden, Fawad Kazi, Marko Sauer, Rolf Steinegger, Christoph Wieser
Matthias Kohler, Professur für Architektur und Digitale Fabrikation an der ETH Zürich / Harald Deinsberger – Deinsweger, Architekturpsychologe, Graz / Senem Wicki, Zukunftsforscherin, Zürich / Moderation Jean-Daniel Strub, Ethiker, Zürich
Mo 9. April 2018, 19.30 Uhr im Forum
Die Architektur befindet sich im Wandel. Das Aufkommen digitaler Entwurfsmethoden, die Fortschritte in der Robotik und Sensorik, die Möglichkeit das Wissen zahlreicher Disziplinen in einem digitalen Prozess zu bündeln, bedeuten neue Möglichkeiten für die Architektur. Dabei ist der Industrieroboter eines der wichtigsten Werkzeuge in dieser Entwicklung, er überführt die rasanten Fortschritte in der Digitalisierung in die physische Welt, die uns umgibt.
Gramazio Kohler Research an der ETH Zürich ist eine Gruppe von Pionieren in der Erforschung von robotischen Prozessen in der Architektur. Dabei geht es Ihnen nicht allein um den technischen Fortschritt, sondern um die Frage, wie sich eine umfassende digitale Baukultur etablieren lässt. Um eine solche Baukultur zu skizzieren, präsentiert der Vortrag von Matthias Kohler eine Auswahl der wichtigsten Projekte wie die Programmierte Wand, erläutert Schlüsselkonzepte wie die Digitale Materialität und überrascht mit faszinierenden Ausstellungsprojekten wie Rock Print an der Architekturbiennale Chicago 2015. Gebaute Projekte wie das Dach für das Arch_Tec_Lab an der ETH Zürich oder das gegenwärtig sich in Bau befindliche DFABHOUSE verdeutlichen die Ankunft neuer digitaler Methoden im der Gegenwart und unserer gewohnten Umgebung.
Bildnachweis: Gramazio Kohler Research, ETH Zürich, Fotografin: Alessandra Bello
Wanderausstellung animata.ch – der Bau des Stadtraumes
Vernissage und Diskussion über den Stadtraum von St. Gallen Ost / Philipp Funke, Fotograf, Zürich / Simon Kretz, Architekt und Städtebau-Forscher, Zürich / Thomas K. Keller, Architekt, St. Gallen / Florian Kessler, Stadtplaner Stadt St. Gallen / Moderation Giulio Bettini, animata.ch
Mo 26. März 2018, 19.30 Uhr im Forum
Ausstellung Mo 26. März 2018 bis Mo 9. April 2018
Öffnungszeiten: während der Veranstaltungen und werktags 9-17 Uhr
animata.ch – der architektonische Bau des Stadtraumes
Wanderausstellung und interaktive Homepage zum Bau des Stadtraumes in der Schweiz
2014 gewann der Tessiner Architekt Giulio Bettini das vierte Forschungsstipendium des BSA. Nach der Publikation des Buches Die città animata – Mailand und die Architektur von Asnago Vender folgt jetzt eine Wanderausstellung, die durch die ganze Schweiz zieht.
Die Stadt endet nicht mit dem Überbauungsplan. Die Architektur hört nicht an der Fassade auf. Beide Grenzen werden oft als Schlusspunkte zweier Disziplinen betrachtet. animata.ch forscht im Feld zwischen diesen zwei Grenzen – dort, wo sich Architektur und Stadt am dichtesten und am längsten ausdrücken.
St. Gallen Ost: Mehr als die Summe von Einzelnen
Ort für Transit, Produktion, Einkauf oder Wohnen: St. Gallen Ost hat viele Seelen, je nach Nutzer. Die einst mal getrennten Dörfer von St. Fiden, Heiligkreuz und Krontal sind immer näher gewachsen, die Grenzen wurden verwischt. Das neu entstandene Stadtgebiet hat noch keinen Namen und die Aufzählung seiner Ortschaften reicht nicht mehr, um die aktuelle Situation zu definieren. Liegt hier eine neue Stadtidentität vor oder ist eine im Entstehen? animata.ch geht zusammen mit ihren Gästen auf einer Stadtrallye mit dem Fotografen Philipp Funke, der tagelang das Gebiet bewandert hat.
Bildnachweis: Philipp Funke
Eintritt 10.– / Mitglieder gratis
Architektur im Film – Having a Cigarette with Álvaro Siza
Einführung durch Iain Dilthey, Regisseur, Berlin
Di 20. März 2018, 20 Uhr im Kinok
«Architects don’t invent anything, they just transform reality.» — Álvaro Siza
One of the 20th century’s most iconic architects, Álvaro Siza is a Prizker Prize winner, socialist and passionate smoker.
The director does what possibly all of us would like to do with a person whom we esteem and are intrigued by. He listens and observes. With caution and respect. For an indefinite amount of time. One or more days with a great contemporary architect. Time dilates through the film following his thoughts. His pauses. His lucid, poetic rigor. It’s the life running through his works. It’s the answers to the questions posed by a profession that has so much to do with the lives of people. With history. With the evolution of the community. One speaks about social housing, of needs, of the differences between places, and of mutual influences. And it seems like there is nothing left to add.
«Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen. Wer die Gegenwart nicht versteht, kann die Zukunft nicht gestalten.» Hans-Friedrich Bergmann (*1934)
Die Ostschweiz liegt nicht im Zentrum der boomenden Regionen. Die Leerwohnungsziffer ist weit über dem Schweizer Durchschnitt und hat damit den schlechtesten Wert vergleichbarer Schweizer Städte. Das war nicht immer so! Was ist heute anders? Was machen wir «falsch»? Was können wir als Architekten, als Politiker und als Behörden daraus lernen und zur Verbesserung beitragen?
Mit einem Überblick zur aktuellen Immobilienentwicklung in der Ostschweiz, wird der Frage nachgegangen, welches die Treiber einer Entwicklung der Region sind, und wie im globalen Umfeld eine prosperierende Zukunft möglich ist.
Mit dem Rückblick auf die Geschichte und raumplanerische Studien, werden wichtige Ansätze zur Entwicklung hergeleitet. Es werden Aspekte aufgezeigt, wie sich die Stadt und Region mit ihren bestehenden Qualitäten und Unterschiede weiter entwickeln kann.
Architektur im Film – Franz Füeg. Neugier und Widerstand. Ein filmisches Zeitdokument zum 95. Geburtstag von Franz Füeg, Architekt
Gespräch mit Regisseur und Architekt Patrick Thurston, Bern / Jürg Graser, Regisseur und Architekt, Zürich / Franz Füeg, Architekt, Solothurn
Di 20. Februar 2018, 20 Uhr im Kinok
Jürg Graser und Patrick Thurston nähern sich dem Menschen Füeg in seiner vertrauten Umgebung. Sie lassen ihn ohne starres Konzept zu Wort kommen. Sie fragen nach, schaffen einen vertrauensvollen Raum, in dem Erinnerungen auftauchen, und folgen seinen Lebenslinien. Die langen, unvorbereiteten Gespräche zeigen einen Menschen, der Architektur als ein weitläufiges kulturelles Ganzes versteht. Franz Füeg legt nicht fest. Er ist wach, neugierig, suchend und voller Widerstandswillen, noch heute im hohen Alter.
Die Auswahl aus dem Material der Gespräche wird ergänzt durch fotografische Spaziergänge durch die Bauten von Franz Füeg. Als Beispiele werden das Musikerhaus an der Blumensteinstrasse in Solothurn, die Universitätsinstitute in Fribourg und die Kirche Meggen besucht.
Patrick Thurston und Jürg Graser führen ein Gespräch über Architektur und den Film. Franz Füeg ist aus gesundheitlichen Gründen leider verhindert.
Regie: Patrick Thurston, Jürg Graser CH 2016, D, 45‘
Weitere Vorführung: Mi 28. Feb 18.45 Uhr
Eintritt 16.– / Mitglieder AFO 11.–
Reservation: T 071 245 80 72, www.kinok.ch
Ákos Moravánszky, Architekturtheoretiker, Zürich / Anna Jessen, Architektin, Basel / Christoph Baumberger, Architekturphilosoph, Zürich / Moderation Barbara Bleisch, Philosophin, Zürich
Mo 5. Februar 2018, 19.30 Uhr im Forum
Wir betrachten unsere Wohnung als Zufluchtsort, in den wir uns aus der Welt aussen zurückziehen können – zugleich aber als einen eigenen Mikrokosmos, als Bild einer Weltanschauung. Der individuelle, intime Charakter des Wohnens ist mit der Vorstellung einer bemerkenswerten Stabilität gegenüber sozialen Veränderungen in der Gesellschaft verbunden. Die Inszenierung des Intimen wird mit ständig neuen Waren bedient, um den privaten Raum als Ort des Eintauchens in eine persönliche Traumwelt einzurichten.
Andererseits ist Wohnen seit den Anfängen der Moderne zu einem Experimentierfeld geworden, wo neue architektonische Konzepte getestet werden können. Die verschiedenen Modelle des Wohnens werden demonstrativ zur Schau gestellt, durch die Medien vermittelt und die in ihnen verkörperten Wertsysteme kontrovers diskutiert. Änderungen dieser Wertsysteme führen zu radikal neuen architektonischen Vorschlägen.
Die Vorlesung zeichnet die Transformation des privaten Hauses unter dem Einfluss sich ändernder Auffassungen von der Familie nach. Die demografischen Veränderungen, die Rolle der neuen technischen Möglichkeiten und des neuen Verhältnisses von Arbeit und Freizeit spielen dabei eine wichtige Rolle: Der «bergende Raum» der Wohnung ist heute durch Medienströme durchlöchert, und die Idealisierung der Privatheit wird zunehmend infrage gestellt.
Bildnachweis: Superstudio, Vita (Supersuperficie), 1971. Quelle: Gabriele Mastrigli (Hg.), Superstudio. Opere 1966–1978. Macerata: Quodlibet, 2016. S. 391
Das Wohnen berührt den innersten Kern des Bauens: Es beginnt mit dem ersten Fell, das sich unsere Vorfahren um die Schultern geworfen hatten und führt bis zu den drängenden Fragen der heutigen Zeit. Das Wohnen ist Ausdruck einer Identität – nicht nur im Sinne einer Zugehörigkeit zu einer Region, sondern auch der Ausdruck einer gesellschaftlichen Vision. Und diese Visionen sind vielfältig: Wie leben Patchworkfamilien? Wie lässt sich ein Generationen-Wohnprojekt verwirklichen? Welche Wohnformen brauchen Menschen in der dritten Lebensphase? Die Business-Nomaden, die als Berater ihren Aufträgen um die ganze Welt folgen? Eine Vielfalt von Lebensentwürfen, die sich aber kaum in der Wohnung ausdrückt: Auf dem Markt dominieren Familienwohnungen mit konventionell geschnittenen Grundrissen.
Auf Ebene der Raumplanung ist das Wohnen ebenfalls ein heiss diskutiertes Thema. Mit zunehmender Verdichtung – und dem wachsenden Dichtestress – fällt dem Aussenraum eine zentrale Rolle zu. In ihm treffen Fragen der Verdichtung, der funktionalen Trennung und des Landschaftsraums aufeinander. Die Entwicklung der Siedlungen und ihrer Ränder bringt zentrale Aspekte im Verhältnis zwischen bebautem und unbebautem Raum auf den Punkt und auch für den Städtebau birgt das Wohnen zentrale Anhaltspunkte.
Im Wohnen äussert sich vieles, das sowohl uns Baufachleute als auch die Gesellschaft betrifft: Im eigenen Heim zeigen sich Geschmack und Individualität, es bietet Geborgenheit und Identität. Diesen grundsätzlichen Fragen geht das Architektur Forum 2018 nach.
Der mittlerweile etablierte Montagabend wird in einem neuen Format erscheinen. Das Thema «Wohnen» wird in seine Teile zerlegt und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Im Anschluss zu einem themengebundenen Fachreferat wird jeweils eine Diskussion mit Gästen aus den Bereichen Soziologie, Philosophie, Kunst, Politik oder Wirtschaft geführt. Für die Moderation konnten wir Frau Dr. Barbara Bleisch und Herrn Dr. Jean-Daniel Strub gewinnen.
Die einzelnen Slots werden über das Jahr hinweg durch einen Autor dokumentiert, mit Essays der Moderatoren ergänzt und in der Edition «AFO 2018» als Broschüre gebunden.
Moderationen
Barbara Bleisch, Philosophin, Zürich
Barbara Bleisch hat in Zürich, Basel und Tübingen Philosophie, Germanistik und Religionswissenschaften studiert und zu Fragen der globalen Gerechtigkeit am Ethik-Zentrum der Universität Zürich promoviert. Sie moderiert die «Sternstunde Philosophie» bei Schweizer Radio und Fernsehen SRF und ist Kolumnistin beim «Philosophie Magazin» in Berlin. Bleisch ist ausserdem Dozentin für Ethik in den «Advanced Studies of Applied Ethics» am Ethik-Zentrum der Universität Zürich sowie im Studiengang «Philosophie und Management» an der Universität Luzern. Zu ihren jüngsten Publikationen gehören «Familiäre Pflichten» (Frankfurt a. M. 2015) und «Ethische Entscheidungsfindung» (Zürich 2014).
Jean-Daniel Strub, Ethiker, Zürich
Jean-Daniel Strub ist Projektleiter im Bereich Wissenschaftspolitik beim Rat der Eidgenössischen Technischen Hochschulen und führt als Gesellschafter sein eigenes Büro Brauer & Strub | Medizin Ethik Politik. In dieser Funktion ist er regelmässig als Moderator im Einsatz. Ausserdem moderiert er regelmässig Podien im Rahmen von politischen Anlässen im Grossraum Zürich, wozu wiederholt auch Veranstaltungen zu städtebaulichen und raumplanerischen Fragen gehören.
In der schweizerischen Architekturberichterstattung spielt das St. Galler Rheintal kaum eine Rolle, obwohl auch hier mit Bedacht und architektonischem Anspruch gebaut wird. Man findet Bauten, die teils von jungen, teils von arrivierten Architekten mit viel Können und Ambitionen geplant und gebaut worden sind. Sie in einem Führer zu vereinen und so einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen – das war die Hauptmotivation für diesen Architekturführer. Mit dieser Publikation wird der von Erfindungsgeist und Pragmatismus geprägten Architektur des St. Galler Rheintals erstmals ein Gesicht gegeben. Der Architekturführer dokumentiert mit vierzig Bauten das Baugeschehen der letzten zwanzig Jahre mit speziell dafür angefertigten Architekturbildern.
Im Anschluss an die Buchpräsentation sind alle Besucher herzlich eingeladen, bei einem feinen Kündig-Käsefondue und einem Glas Weisswein das Forumsjahr ausklingen zu lassen. Musikalische Umrahmung durch die Formation «Jazzworkshop».
Energieagentur@AFO – Nachhaltiges Bauen für die Zukunft
Martin Hitz, Präsident NNBS / Roger Boltshauser, Architekt, Zürich / Martin Rauch, Lehm Ton Erde Baukunst, Schlins
Mo 27. November 2017, 19.30 Uhr im Forum
Der runde Tisch Energie und Bauen und das Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz laden zur Informationsveranstaltung ein.
Vor rund einem Jahr ist der Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) der Öffentlichkeit vorgestellt und die Zertifizierung für den Standard lanciert worden. Ziel des SNBS ist es, die Bereiche Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt gleichwertig und deren Wechselwirkungen umfassend in Planung, Bau und Betrieb eines Objekts einzubeziehen.
Die Veranstaltung bietet neben aktuellen Informationen zum SNBS Einblicke in Arbeiten mit Stampflehm und Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch mit Akteuren im nachhaltigen Bauen.
Begrüssung und Moderation
Silvia Gemperle | Energieagentur St.Gallen
Bewährtes und Neues zum SNBS
Martin Hitz | Präsident NNBS
Pisé – Tradition und Potential
Roger Boltshauser | Boltshauser Architekten
Martin Rauch | Lehm Ton Erde Baukunst
Grenzen – Die Wand – Grenze der Architektur – Architektur der Grenze / «Recht auf Illegalität»
Uwe Schröder, Architekt, Bonn / Santiago Cirugeda, Architekt, Sevilla
Mo 6. November 2017, 19.30 Uhr im Forum
Bildnachweis: Uwe Schröder / Santiago Cirugeda
Die Wand | Grenze der Architektur – Architektur der Grenze
Das Anordnen und Errichten von Räumen an Orten ist Aufgabe der Architektur. Mittels Wand und Wänden lässt Architektur die gebrauchten Räume erscheinen. Räume, architektonische Räume, sind stets Innenräume, die von Wänden begrenzt werden. An diesen Wänden hören die Räume aber nicht etwa auf, vielmehr fangen sie recht eigentlich dort erst an. Eine Grenze sei dasjenige, wie der Philosoph meint, von woher etwas sein Wesen beginne. Auch ein architektonischer Raum ist etwas, das von den begrenzenden Wänden her wesentlich bestimmt wird und an diese fest gebunden ist. Insoweit sich also der Raum phänomenal der Wand entlehnt, wird die Wand als Grenze zur Wesensbestimmerin des Raumes. Nicht allein wegen der ihr zugehörigen transdisziplinären Anlage ist die Architektur Grenzwissenschaft, vielmehr ist sie eine solche – wenn auch im übertragenen Sinn – weil sie gleichsam ihr ganzes Wissen mit Entwurf, Bau und Gestaltung von Wänden entfaltet. Die Wand als Grenze weist in der Gestaltung auf die sich ihr entlehnenden Räume hin, mit der Öffnung als Übergang sind sie räumlich aneinander gebunden. Metrik, Tektonik und Materialität der Wand sind komplementär an Räume und Räumlichkeit der Wand gebunden…
Santiago Cirugeda develops subversive projects with distinct ambitions in urban realities, from the systematic occupation of public spaces in containers to the construction of prostheses in facades, patios, roofs and lots. Cirugeda negotiates legal and illegal zones as a reminder of the pervasive control to which we are all subject. He is now working together with local governments to implement new housing models for the socially disadvantaged. After 7 years of solo work to address issues like ephemeral architecture, recycling, reuse of materials, strategies of occupation and urban intervention, the incorporation of prosthesis constructed buildings or participation citizens in the decision-making process, he set up in 2003 the architecture office Recetas Urbanas (Urban Recipes). In 2007, Cirugeda presented the book Urban Situations, which shows legal strategies and social demands through architectural projects. In 2008 he presented the documentary Dr€am Spanish, along with Guillermo Cruz, which reveals the causes and effects of the housing bubble in Spain. In 2011, Collective Architectures book portrayed mobilize the initiative consisting of dozens of groups to recycle containers from a temporary settlement dismantled, turning them into a multitude of self-constructed and self-managed spaces distributed throughout the Spanish territory resulting the network www.arquitecturascolectivas.net
Die Wohnbaukultur einer Gesellschaft ist der Spiegel der wirtschaftlichen, politischen und technischen Bedingungen ihrer Zeit. Sie ist einem steten Wandel unterworfen, was bei einer historischen Rückschau klare Einblicke in die jeweiligen Lebensverhältnisse ergibt. Auch unsere aktuelle Wohnbauproduktion trägt die Zeichen unserer Zeit. Wie aber lesen wir sie, wie steuern wir sie?
Der Wohnungsbau in seinem Alltagsgeschäft basiert auf Konvention. Der Zeitgeist fordert ein Programm, das Bauträger und Planende zusammenführt und handlungsfähig macht. Dabei schleicht sich – gerade in Zeiten der Hochkonjunktur – eine Routine ein, die schnell zur leeren Floskel werden kann. Wir zeichnen die Typologien unserer Zeit nach, verpassen dabei aber vielleicht die Chancen unserer Epoche? Wir bauen viel Wohnraum, und es entsteht Stadt. Welche Stadt aber soll entstehen?
Das Symposium «Wohnbaukultur ist Bauträgerkultur» lädt ein zu einem Erfahrungsaustausch mit Akteuren der Wohnbaukultur von heute und morgen. Es ist Zeit, den Stand der Dinge im Ostschweizer Wohnungsbau zu reflektieren. Die Wohnbaukultur von heute ist die Chance der Städte von morgen.
Regio Appenzell-St.Gallen-Bodensee: Wo wir wohnen werden
Rolf Geiger, Geschäftsleiter Regio Appenzell – St.Gallen – Bodensee
Wohnraumentwicklung in der Stadt St. Gallen: Grundzüge der Wohnbaustrategie 2017-2020
Brigitte Traber, Projektleiterin Stadtplanungsamt St. Gallen
Gemeinnütziger Wohnungsbau in der Ostschweiz: Aufbau neuer Wirkungsradien mit der GdG
Jacques-Michel Conrad: Geschäftsführer Regionalverband Ostschweiz der Wohnbaugenossenschaften Schweiz
Diskussion
Moderation: Thomas Keller, BSA Ostschweiz
Bildnachweis: Danzeisen + Voser: Siedlung Lehnstrasse für den Verein für Wohnungshilfe (1952-54), «billige Wohnungen für kinderreiche Familien»
Bildnachweis: Danzeisen + Voser: Siedlung Moosweiher für die Freisinnige Wohnbaugenossenschaft (1968-70)
Grenzen – «Toleranzgrenze des Wachstums» – Stadtgespräch in Frauenfeld
Christof Helbling, Stadtbaumeister Frauenfeld / Erol Doguoglu, Kantonsbaumeister Kanton Thurgau
Mo 23. Oktober 2017, 18 Uhr, Stadtgarten, Stadtgartenweg 1, Frauenfeld
Das Stadtgespräch ist ein Fixpunkt im Jahresprogramm der sia Sektion Thurgau. Im Frühjahr und im Herbst besucht der Verein Städte im Thurgau und lädt seine Mitglieder zu anschliessenden Gesprächsrunden ein. Nach Kreuzlingen ist nun Frauenfeld an der Reihe.
Christof Helbling beleuchtet die Artenvielfalt an Toleranzgrenzen im Stadtgefüge von Frauenfeld. Im Zentrum seines Referates steht der geordnete Städtebau, welcher stets auf die unterschiedlichen Vorstellungen von Grenzen einzugehen hat. Erol Doguoglu schildert seine Nah- und ehemals Fernsicht auf die Kantonshauptstadt, sei dies als ehemaliger Stadtbaumeister von St. Gallen oder aktuell als Kantonsbaumeister des Kantons Thurgau.
Als Anreicherung zum anschliessenden Austausch und Apéro kann das Alters- und Pflegeheim Stadtgarten, geführt durch die Architekten des Büros Allemann Bauer Eigenmann, besichtigt werden.
Grenzen – Ausstellung Parallel Sprawl: die vorstädtischen Landschaften in der Schweiz und im Kosovo
Vernissage – Einführungsfilm und Podiumsdiskussion
Mo 2. Oktober 2017, 19.30 Uhr im Forum
Filmbeitrag mit anschliessender Podiumsdiskussion mit dem Aussteller-Team und den Architekten Rosafa Basha, Pristina / Ibai Rigby, Austin / Guillaume de Morsier und Valentin Kunik, Lausanne, sowie den Gästen Charlotte Malterre-Barthes, Architektin + Stadtplanerin / Christian Schmid, Soziologe / Milica Topalovic Stadtplanerin
Trotz wirtschaftlicher und kultureller Differenzen werden sowohl die Schweiz, als auch der Kosovo stark durch Zersiedelung geprägt. Die daraus resultierenden Landschaften sind sich dabei überraschenderweise sehr ähnlich. Eine Gruppe aus Architekten beider Länder hat die vergangenen fünf Jahre gebaute Orte untersucht und diese mit Spezialisten der jeweiligen Disziplin diskutiert. Untersuchungsgegenstand bildeten dabei weder städtische, historische oder touristische Zentren, noch ländliche Gegenden. Viel mehr lag das Interesse im Verständnis der Zwischenräume als leistungsstarke Unbekannte – weder Stadt, noch Land. Durch die parallele Beobachtung und Dokumentation suburbaner Gebiete und deren Funktionsweisen, zeigen sich die jeweiligen Probleme. Es werden Organisationsprinzipien, Gemeinsamkeiten und Unterschiede offengelegt und gleichzeitig gegensätzliche Ideen zur Gestaltung neuer Interpretationen und Visionen einander gegenübergestellt. Die Ausstellung zeigt eine Momentaufnahme der fünfjährigen parallelen Forschungsarbeit, welche in den folgenden Jahren weitergeführt und weiterentwickelt wird.
Grenzen – Ausstellung Parallel Sprawl: die vorstädtischen Landschaften in der Schweiz und im Kosovo
Mo 2. Oktober 2017 bis Mo 6. November 2017
Öffnungszeiten: während der Veranstaltungen und jeweils Sa + So 14–17 Uhr im Forum, Filmvorführung jeweils um 15 Uhr
Trotz wirtschaftlicher und kultureller Differenzen werden sowohl die Schweiz, als auch der Kosovo stark durch Zersiedelung geprägt. Die daraus resultierenden Landschaften sind sich dabei überraschenderweise sehr ähnlich. Eine Gruppe aus Architekten beider Länder hat die vergangenen fünf Jahre gebaute Orte untersucht und diese mit Spezialisten der jeweiligen Disziplin diskutiert. Untersuchungsgegenstand bildeten dabei weder städtische, historische oder touristische Zentren, noch ländliche Gegenden. Viel mehr lag das Interesse im Verständnis der Zwischenräume als leistungsstarke Unbekannte – weder Stadt, noch Land. Durch die parallele Beobachtung und Dokumentation suburbaner Gebiete und deren Funktionsweisen, zeigen sich die jeweiligen Probleme. Es werden Organisationsprinzipien, Gemeinsamkeiten und Unterschiede offengelegt und gleichzeitig gegensätzliche Ideen zur Gestaltung neuer Interpretationen und Visionen einander gegenübergestellt. Die Ausstellung zeigt eine Momentaufnahme der fünfjährigen parallelen Forschungsarbeit, welche in den folgenden Jahren weitergeführt und weiterentwickelt wird.
Verena Konrad, Direktorin vai Vorarlberger Architektur Institut, Dornbirn
Mo 4. September 2017, 19.30 Uhr im Forum
Auf beiden Seiten der Grenze sind Themen wie der Verbrauch von Landschaft, das Phänomen der Ziersiedlung oder die Zunahme von Verkehr Herausforderungen für die Raumplanung und damit auch relevant für alle, die sich in ihrer jeweiligen Profession mit Baukultur beschäftigen. Der Vortrag schlägt eine Brücke anhand von aktuellen Reflexionsfeldern.
Die Westschweiz liegt so nah – und doch bleibt sie uns oft unbekannt. Das Jahr hat im AFO mit dem Vortrag von Matthieu Jaccard begonnen. Der Lausanner Architekturvermittler hat an diesem fulminanten Abend ein äusserst lebendiges Bild der Romandie gezeichnet mit Bauwerken, Menschen und Mentalitäten – und unsere Neugierde genug geweckt.
Auf dem Hinweg ein kurzer Halt in Fribourg, danach führt uns die Reise im Bogen entlang des Lac Lémans: Montreux und Vevey, Lausanne und Genf.
Als kundiger Führer wird Matthieu Jaccard die Reise begleiten. Er führt uns an die historischen «Musts», die bekannten Highlights und auch an wenig bekannte Orte: eine Entdeckungsreise im eigenen Land.
Das Detailprogramm ist in Bearbeitung und wird den Teilnehmern bei der Abreise abgegeben. Teilnehmerzahl min. 18, max. 24 Personen. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt. Versicherung und ggf. Reiser5cktrittsversicherung sind Sache des Teilnehmers. Änderungen bleiben vorbehalten.
Kosten Mitglieder 850.–* / Nichtmitglieder 950.–*
* Inklusive Fahrt im Komfortreisebus, 3 Übernachtungen mit Frühstück im DZ (EZ-Zuschlag: 200.–), ÖV, Führungen und Eintritte. Gemeinsames 4-Gang-Menu Samstag Abend im Preis inbegriffen.
Abfahrt Do ca. 8 Uhr, Rückkehr So ca. 20 Uhr
Mitgliedschaft Architektur Forum Ostschweiz
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Mo 21. August 2017, 19 Uhr, «Das Trösch», Hauptstrasse 42, Kreuzlingen
Seit Jahren stellen sich Thurgauer und Konstanzer Bürger diese Frage. Sie hoffen auf eine Antwort der Politik. Aber sie kommt nicht. Kein Wunder, denn Politiker sind die falschen Ansprechpartner – Historiker sind gefragt! Historiker? Ja, natürlich, denn schuld an allem ist der Wiener Kongress. 1814/1815 wurde festgelegt, dass Konstanz nicht zum Thurgau gehört und umgekehrt. Ähnlich wie der Verkehr bewegte sich der Kongress zwar, aber er kam nicht vorwärts. Mit fatalen Folgen bis heute.
Das Referat von Dominik Gügel widmet sich dem Wiener Kongress am Beispiel von Konstanz und dem Thurgau. Dabei spielen natürlich auch die Vorgeschichte und die Auswirkungen des Wiener Kongresses eine Rolle. Mit der Grenzziehung, die bis heute Bestand hat, wurden die Bewohner auch einer vernünftigen Verkehrslösung beraubt. Zwar spielte der Verkehr bis zum Ersten Weltkrieg kaum eine Rolle, da die vorhandene Infrastruktur damals ausreichte. Seither sind aber wieder 100 Jahre vergangen…
Anschliessend zum Referat informiert der Vorstand des Architektur Forum beim Apéro über die Geschichte und die Tätigkeit des Forums an der Grenze zwischen Kreuzlingen und Konstanz und öffnet die Türen zu einer Besichtigung des Hauses Trösch (Architekt Beat Consoni).
Bildnachweis: Die Landgrafschaft Thurgau, Privatbesitz Dominik Gügel
Vor Ort – Erweiterung Helvetia-Hauptsitz, St. Gallen
Besichtigung mit Führung durch Bauherrschaft und Bauleitung
Mo 26. Juni 2017, 17.30 Uhr vor Ort
Mit dem neuen Westflügel schafft Helvetia an ihrem Hauptsitz am Girtannersberg etwa 130 zusätzliche Arbeitsplätze. Zugleich wird der Gastrobereich erneuert und erweitert. Der Erweiterungsbau basiert auf dem Projekt von Herzog & de Meuron, das 1989 erfolgreich aus einem Projektwettbewerb hervorgegangen ist. 2002 und 2004 wurden die Süd-, die Nord- und die Ostseite des bestehenden Gebäudes mit markanten Neubauten fertiggestellt. Nun folgt mit der Westerweiterung der vierte und abschliessende Teil. Pierre de Meuron erklärt: «Der vierte und letzte Erweiterungsbau schafft einen markanten Eingang mit Café, Sitzungsräumen und Büros. In den letzten Jahren sind damit vier neue, in Form, Grösse und Querschnitt unterschiedliche Baukörper an den kreuzförmigen Altbau mit zentraler offener Treppenanlage angedockt worden. Dadurch entstanden vier hofartige Gärten, die die Natur in den Büroalltag integrieren. Die einheitliche Fassadengestaltung aller Erweiterungsbauten
gibt dem gesamten Gebäudekomplex seine Identität.»
Die Veranstaltung ist ausgebucht – keine Anmeldung mehr möglich
Teilnehmerzahl beschränkt
Eintritt 10.– / Mitglieder gratis
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Grenzen – Schnittstelle Erdgeschoss – Wechselwirkung zwischen Öffentlich und Privat
Doris Zoller, Architektin und Stadtplanerin, München und Ingemar Vollenweider, Architekt, Basel
Mo 12. Juni 2017, 19.30 Uhr im Forum
Dr. Doris Zoller, Architektin und Stadtplanerin aus München, zeigt über eine rein architektonische Betrachtungsweise hinaus die enorme soziokulturelle Bedeutung der Erdgeschosszone im verdichteten europäischen Wohnungsbau auf. Diese herausragende Rolle begruündet sich zunächst aus ihrer Position: Sie wird auf Augenhöhe wahrgenommen. Sie ist Gebäudesockel und Interaktionsraum zugleich. Hier treffen Architektur und Stadtleben, Individuum und Gemeinschaft, Privatheit und Öffentlichkeit aufeinander und formen sich aus einem Gemenge von architektonischen, sozialen und ökonomischen Schwellen und Übergangsräumen zu Räumen des Dazwischen aus. Diese Transfer- und Übergangszonen stehen in enger Wechselwirkung zwischen der Typologie von Wohngebäuden und dem Charakter der angrenzenden öffentlichen Räume. Die Erdgeschosszone ist also weit mehr als eine Reihung funktional notwendiger Räume, sie birgt Bereiche der Nutzbarkeit und Aneignung für die Stadtbewohner und trägt somit wesentlich zur Identität eines Quartiers und damit letztlich der gesamten Stadt bei.
Raimund Rodewald, Geschäftsführer Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, Bern und Köbi Gantenbein, Chefredaktor und Verleger Hochparterre, Zürich
Mo 29. Mai 2017, 19.30 Uhr im Forum
Die Vorstellung von Arkadien als utopische, poetische Landschaft der Hirten entstand im antiken Griechenland und wurde um 1500 in Italien als mythologisches wie reales Sehsuchtsland wiederentdeckt und kultiviert. Das Interesse daran ist in neuester Zeit wieder gross geworden, und wir nehmen das Erscheinen des Buches «Arkadien. Landschaften poetisch gestalten» (Rodewald, Gantenbein 2016) zum Anlass, um der Bedeutung des Begriffs in unserer Gegenwart auf die Spur zu kommen. Was hat Arkadien als Wunschlandschaft oder gar Seelenzustand mit unserer Landschaft zu tun? Lässt sich eine poetische Landschaft überhaupt herstellen?
Gespräch mit Raimund Rodewald Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, Bern, und Köbi Gantenbein, Chefredaktor und Verleger Hochparterre, Moderation Marina Hämmerle, Architektin, Lustenau
«Lazy Gardener», «Gärtnern nach Noten» oder «botanische Raritäten» sind nur einige Aspekte der diesjährigen LandschaftsarchitekTour, welche uns in private Gärten führt.
Gärten, welche sich über Jahre durch individuelle Pflege entwickelt haben. Das diesjährige Jahresthema «Grenzen» des Architektur Forums Ostschweiz, widerspiegelt sich in der grenzenlosen Leidenschaft der Gartenbesitzer und -besitzerinnen. Sie gewähren uns Einlass in ihre über lange Zeit gewachsenen Oasen.
Die jeweiligen Besitzer führen uns durch ihren Garten und ermöglichen einen ganz persönlichen Eindruck ihrer Arbeit und ihres Schaffens.
Programm
Abfahrt Forum mit Reisebus 9.30 Uhr Garten Steiner, St.Gallen / Garten Vetter (Vogel), Teufen / Garten Steiner, Bühler / Garten Jakob Rohner, Rebstein / Garten Stieger, Berneck Rückkehr Forum ca. 17 Uhr
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Mitglieder BSLA oder AFO gratis, Nichtmitglieder Reisekosten Fr. 30.–
Keine Anmeldung mehr möglich – ausgebucht
Eine Veranstaltung des Bundes Schweizer Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen BSLA und des Architektur Forums Ostschweiz
Grenzen – Grenzen der Landschaft:
die Grau-Grün-Zone
Christophe Girot, Landschaftsarchitekt und Architekt, Zürich
Mo 8. Mai 2017, 19.30 Uhr im Forum
Wir leben heute in einer Welt, in der Grenzen – sichtbar oder nicht – unser Alltagsleben im tiefsten Sinn prägen. Es sind Grenzen der Natur, die einen Waldrand zum hohen Berg oder eine Klippe zur Meeresküste klar definieren. Aber es sind auch Grenzen der Natur, die von den Menschen überschritten worden sind. Grenzen, die uns mit Brücken und Tunnels hemmungslos vom einen Ufer zum anderen, vom einen Tal zum nächsten zu springen erlauben. Es gibt die künstlichen Grenzen der Menschen, die Tag und Nacht geschlossen bleiben und die Freiheit der menschlichen Bewegung verhindern.
Es gibt blutige Grenzen, die von den Menschen national und ideologisch bekämpft und mit Stolz verteidigt werden. Es sind Grenzen unserer Zeit, die wir seit der letzten Eiszeit geerbt haben, die schnell am Schmelzen sind und dadurch viele Städte und ihre Umgebung ans Limit der steigenden Meerespegel bringen und bedrohen. Unsere Landschaft ist genau der Ort, wo all diese Grenzen auftauchen und unsere beschleunigte Epoche bestimmen und stark verändern. Dies bedeutet ein völlig anderes Verständnis der Natur und dessen Ästhetik.
Forumsfest
Im Anschluss an die Hauptversammlung findet um ca. 20 Uhr das Forumsfest statt.
Alle Mitglieder und ihre Begleitung sind herzlich zum gemeinsamen Essen eingeladen.
Grenzen
Ein Quiz rund um unser Jahresthema bestimmt in diesem Jahr den Gewinner oder die Gewinnerin.
Mit etwas Glück, Kalkül und Augenmass erwartet sie als wunderschöner Hauptpreis ein Stuhl von Ray + Charles Eames. Der Hauptpreis ist ein Sponsoring der Domus AG.
Mit Einführung durch Köbi Gantenbein, Chefredaktor Hochparterre
Di 18. April 2017, 20 Uhr im Kinok
Alpi ist das Resultat eines siebenjährigen Forschungsprojekts zur aktuellen Wahrnehmung des Alpenraums. Orte und Situationen aus allen acht Anrainerstaaten werden einander gegenüberstellt; dabei werden vier Sprachräume umspannt. Die Alpen werden wie eine Insel betrachtet, die mit verschiedenen globalen Transformationsprozessen in Zusammenhang steht. Wir haben viele Reisen in die Alpenregion unternommen und sind dabei ironischerweise bis nach Dubai gekommen. Der Film zeigt die Alpen aufgrund ihrer Komplexität und ihrer Bedeutung für die Umwelt als Schlüsselort, wo die Vielschichtigkeit sozialer, ökonomischer und politischer Beziehungen sichtbar wird. Im Europa von heute sind die Alpen ein Saatbeet der Moderne und ihrer Illusionen.
Grenzen – Ausstellung After Schengen, European Borders
Einführung von Ignacio Evangelista, Fotograf, Madrid, Kurzreferate von Mathias Lindenau, Leiter Zentrum für Ethik & Nachhaltigkeit ZEN-FHS St. Gallen, und Johannes Engewald, Vermessungsingenieur, Landquart
Mo 3. April 2017, 19.30 Uhr im Forum
Die Ausstellung dauert von Mo 3. April 2017 bis So 30. April 2017
Öffnungszeiten: während der Veranstaltungen und jeweils Sa + So 13–16 Uhr
Vor 20 Jahren herrschte an den Grenzen der europäischen Staaten noch reger Betrieb. Seit das Schengen-Abkommen den Weg hin zur Reisefreiheit innerhalb Europas geebnet hat, verfallen die einstigen Grenzübergänge. Die Ausstellung After Schengen von Ignacio Evangelista zeigt die alten, verlassenen Grenzposten der Europäischen Union. In den Fotos wird der Betrachter eindrücklich mit Rudimenten
aus einer anderen Zeit konfrontiert, in der nationalstaatliche Grenzen in Europa noch
stark, die heutige Einheit und Freiheit nur Ideen waren.
Der in Valencia geborene Ignacio Evangelista ist ein mehrfach ausgezeichneter Fotograf. Er lebt und arbeitet in Madrid und konzentriert sich in seinen Serien auf Natur, Architektur und Porträts. Er war an verschiedenen nationalen und internationale Gruppen- und Einzelschauen beteiligt. Seine Serie «After Schengen»
wurde u.a. bereits in New York und Washington gezeigt und mehrfach ausgezeichnet.
The „After Schengen“ series shows old border crossing points between different states in the European Union. After the Schengen agreement, most of these old checkpoints remain abandoned and out of service, allowing us to gaze into the past from the present. It causes many reflections, especially in a moment that EU project it is severely discussed.
These places that prior the Schengen treaty, delimited territories and in which the traveler had to stop and show his documents, currently appear as abandoned places, located in a space-time limbo, out of use and out of the time for which they were designed, as these states have opened their borders to the free movement of people.
Border crossings have a function of geographical boundaries, but also a coercive role, since they prevent the free passage of people between one and another state. So, they are places that, along with a cartographic dimension, are provided with historical, economic and political reminiscences.
These old border crossing points are slowly disappearing; some are renovated and reconverted to new uses, some are destroyed for vandals, and some other just fall down due to the passing of time. So, after some few years there will be no possibility to look at this strong signs and symbols of the recent European history.
Inputreferat durch Pascal Angehrn, Geschäftsleitung NRS in situ AG / Bauen für Asylsuchende in der Schweiz, Zürich
Di 21. März 2017, 20 Uhr im Kinok
Als der Regisseur dieses Films noch ein Kind war, stand er vor dem „Flotel Europa“ – und war begeistert, dass dieses riesige Schiff im Hafen von Kopenhagen fortan für ihn, seinen älteren Bruder und seine Mutter das neue Zuhause sein würde. Zusammen mit etwa eintausend anderen Flüchtlingen aus Ex-Jugoslawien begann für sie auf dem Schiff ein neuer Lebensabschnitt. Dem Vater schickte die Familie, wie es viele Anfang der 90er Jahre machten, „Videobriefe“ in die alte Heimat. Bilder aus der Gemeinschaftsküche, von der fensterlosen Kabine, dem Fernsehsaal, von den Ausflügen mit den coolen Kumpels und einer Tanzdarbietung der unnahbaren Melisa. Durch die Montage des Materials, vor allem aber durch seine Erinnerungen an jene Zeit gelingt es Vladimir Tomic, aus Privatdokumenten, die auch für die Bebilderung von Flüchtlingselend und eine gestohlene Kindheit herhalten könnten, etwas Neues, Eigenes, Anderes zu machen. Die Perspektivverschiebung von innen nach außen macht Flotel Europa zu einem autobiografischen Film über ein Schicksal, das einen sonderbar berührt, weil es den Flüchtling aus der Opferrolle befreit – und einen schüchternen Jungen in einen sympathischen Filmstar verwandelt.
Grenzen – Über die Gleichzeitigkeit von Ansichten und Aussichten
Marco Merz, Architekt, Basel
Mo 6. März 2017, 19.30 Uhr im Forum
Der Umgang mit Grenzen ist wohl eines der elementarsten Themen der Architektur, damit wir als Architekten im eigentlichen Sinn überhaupt einer Handlung befähigt werden.
Eine Wand oder eine Mauer umschliessen als primäres Element einen Raum und machen ihn zu einem bewohnbaren Innen oder einem funktionierenden Aussen, etwas Exklusivem oder Gemeinschaftlichem, etwas Abgrenzendes oder Verbindendes, dem Selbst oder dem Anderen. Die moderne Architektur löste die Geschlossenheit der Architektur auf und ermöglichte eine kontinuierliche Wahrnehmung der beiden Gegensätze, in den 70ern propagierte Rem Koolhaas dann wieder für scharfe Grenzen, um möglichst unterschiedliche Funktionen und Programme nebeneinander realisieren zu können. Mit der Gleichzeitigkeit als Ausgangspunkt versuchen wir stetig die Perspektive zu wechseln, um den Begrenzungen im Gebauten, der Bedeutung von Elementen wie Wänden und Böden, Türen und Fenstern, Ansichten und Aussichten für Haus und Stadt auf die Spur zu kommen.
Einführung durch Tino Glimmann und Jan Gollob, Regisseure und Produzenten, Zürich
Di 21. Februar 2017, 20 Uhr im Kinok
In Pristina kennt jeder das Haus von Kadri Batusha, ein Schloss aus Stahl und Beton, das ohne Bauplan, Architekt oder Baugenehmigung aus der Erde wuchs und in den Hügeln über der Hauptstadt des Kosovo 300 Menschen beherbergt. Der Mann, der hier zum Bauherrn wurde, kennt jeden Winkel. Im Rhythmus ständig neuer Ideen wird das Bauwerk seit fünfzehn Jahren täglich ein Stück grösser. Die kaum fassbare Architektur des Gebäudes spiegelt in gewisser Weise den Lebenslauf seines Erbauers wider, der Anfang der 1980er-Jahre aufgrund seiner Beteiligung an den Demonstrationen für die Unabhängigkeit des Landes von den Serben, die damals im Kosovo das Sagen hatten, als politischer Aktivist eingestuft wurde, später ins Gefängnis kam, als Asylbewerber zehn Jahre in der Schweiz verbrachte und den 1998 ausgebrochenen Krieg erlebte… Die Bewohner von Batusha’s House bringen noch weitere Facetten dieser Persönlichkeit ans Licht. Jan Gollob und Tino Glimmann führen uns zu einer Begegnung mit jenen, die das Leben in diesem verrückten Labyrinth gewählt haben, das dem Xanadu aus Citizen Kane abgeschaut sein könnte und hier zu einer Metapher einer jungen anarchistischen Nation wird.
Matthieu Jaccard, Architekt und Kunsthistoriker, Lausanne
Mo 6. Februar 2017, 19.30 Uhr im Forum
Der Vortrag findet in französischer Sprache statt und wird simultan übersetzt.
Die Architekturszene der Schweiz ist reich und vielfältig: Basel und Zürich stechen als Hochburgen heraus; das Bündnerland erstaunt immer wieder mit neuen Interpretationen seiner Traditionen; das Tessin zehrt von einer Generation von Pionieren, die den Umgang mit der Landschaft radikal hinterfragt haben.
Doch was wissen wir über die Romandie? Etwa über Städte wie Lausanne – das mit dem Ouest lausannois 2011 den Wackerpreis für die Innovative Entwicklung der Suburbia erhalten hat – oder über Genf, das sich aufmacht, mit dem „projet Praille Acacias Vernets“ (PAV) ein neues Kapitel in seiner Stadtgeschichte aufzuschlagen.
Neben den Bauten und Planungen erneuert sich auch die Vermittlung der Baukultur in der Westschweiz: In Lausanne entsteht mit dem „Culture du bâti“ (CUB) ein Architekturhaus, das von 17 Organisationen getragen wird. In Genf erneuert sich gleichzeitig die „Maison d’architecture“.
Cedric van der Poel nimmt uns mit auf eine Tour d’horizon jenseits des Röstigrabens. Der stellvertretende Chefredaktor der Zeitschrift Tracés, dem Schwesterblatt von TEC21 aus Lausanne, kennt sich wie kaum ein zweiter in der aktuellen Szene der Romandie aus. Als Urbanist, Anthropologe, Historiker und politischer Ökonom präsentiert Cedric van der Poel auf einem Streifzug durch die Romandie nicht nur Bauten und Projekte, sondern ebenso die gesellschaftlichen Hintergründe, die die jüngsten Entwicklungen ermöglichen.
Cedric van der Poel ist leider verhindert. Wir freuen uns, Architekt und Kunsthistoriker Matthieu Jaccard an seiner Stelle begrüssen zu dürfen.
Die Veranstaltung wird unterstützt durch den Kanton St. Gallen.
Die Fernwämezentrale Waldau ist der erste Bau der Sankt Galler Stadtwerke für die Umsetzung des Energiekonzepts 2050. Das Bausystem mit einem allseitig erweiterbaren Grundraster von 6 mal 6 Metern ermöglicht den Stadtwerken in unterschiedlichen städtischen Situationen einen wiedererkennbaren Auftritt. Nachhaltige Energieproduktion und ressourcenschonender Umgang mit dem Baumaterial Beton erhalten ihren Ausdruck in der Stadt. Die Kesselhalle ist bereits in Betrieb.
Für die bauliche Umsetzung des St. Galler Energiekonzepts 2050 streben die St. Galler Stadtwerke nach einer neuen Generation ihrer Betriebsarchitektur. Die Fernwärmezentrale Waldau ist das Gebäude erste in Reihe von Infrastrukturbauten in der Stadt St. Gallen.
Basis für die Bauten ist ein Systemgedanke, der im siegreichen Studienauftrag formuliert wurde. Das System besteht aus einer vorfabrizierten Tragkonstruktion in Beton, welche auf einem Grundraster von 6.0 auf 6.0 Meter aufbaut und im Grundsatz in beide Richtungen beliebig erweiterbar ist. Längs- und Querbalken verbinden die Stützen und bilden das Auflager für eine raumhaltig entwickelte Dachform. Optimal nach Süden geneigte Dachflächen dienen als Montageflächen für Photovoltaikelemente, während im Nordgefälle Shedfenster montiert werden können. Die Ausfachung der Wandflächen erfolgt situations- und funktionsbezogen. Bei geschlossenen Wandflächen wird vor Ort eingegossener Recyclingbeton verwendet.
Es wird eine ökonomische Bautechnik aus dem Gewerbe- und Industriebau für den stadtnahen Gebrauch verfeinert. Eine Gebrauchsarchitektur entwickelt dank ihrer Qualität eine angemessene Repräsentanz in den Quartieren.
Die Tragstruktur ist aus hochfesten vorfabrizierten Betonelementen gefertigt, die Wände sind auch an der Aussenfassade mit Mischabbruch-Recyclingbeton ausbetoniert. Die Nachbehandlung durch Stocken macht den Recyclingbeton sichtbar.
Die vorfabrizierten vorgespannten Pfeiler liegen gelenkig auf der Kellerwand auf und bilden im Knotenpunkt an der Traufe in beide Tragrichtungen biegesteife Verbindungen aus, womit ein Rahmentragwerk resultiert. Vorgespannte Träger überspannen die 18 Meter tiefen Hallen und bilden mit den Rand- und Querträgern einen Trägerrost für das Auflager der Shedelemente.
Drei 15cm dicke Faltwerkselemente überspannen das Rastermass von 6 Metern und prägen damit die Shedarchitektur.
Basierend auf Festigkeitsversuchen wurden gewaschene und fraktionierte Recyclingzuschläge mit einem gesamten RC- Anteil von über 90 Prozent vergossen. Die Körnung zwischen 8 und 16mm besteht zu fast 100% aus Backstein, womit der gewünschte optische Effekt beim Stocken erzielt wird.
Eintritt 10.– / Mitglieder gratis
Bildnachweis: Katalin Déer
Jahresthema 2017
Grenzen
Grenzen durchdringen unser Leben und gliedern es: geografisch, hoheitlich, persönlich. Und selbst wenn wir uns gerne im Zentrum befinden, dringen wir immer wieder an die Ränder vor. Manchmal suchen wir sie geradezu, um die Komfort-Zone zu verlassen. Denn der Reiz, die Grenzen auszuloten, ist dem Menschen ebenso gegeben wie der Drang, sie zu überschreiten.
Was geschieht an den Grenzen, wo Unterschiedliches zusammenprallt und fein säuberlich auseinandergehalten wird, wo ein Gebiet endet und ein neues beginnt? Wie sieht es jenseits der Grenzen aus? Und was bewirken die Grenzen in unserem Kopf?
Diesen Fragen geht das Architektur Forum nach und überschreitet die Grenzen der Disziplinen. Es untersucht, wie sich das Bollwerk der Festung Europa – und anderswo – auswirkt, und springt über den Röstigraben, die berühmteste Sprachgrenze der Schweiz. Der Blick richtet sich daneben auf ganz alltägliche Phänomene wie die Türschwelle oder die Wand.
Ein Jahr über den Zaun, der uns umgibt – und die zahllosen Möglichkeiten, ihn zu überwinden.
Im Wandel – Entwicklung und Aufwertung Bahnhof Nord St. Gallen
Meinrad Morger, Architekt, Basel, und Florian Kessler, Stadtplaner, St. Gallen
Mo 5. Dezember 2016, 19.30 Uhr, Rathaus 1.OG
Das grosse öffentliche Interesse und der hohe städtebauliche und politische Stellenwert rechtfertigen eine umfassende Planung des Gebiets Bahnhof Nord. Dabei geht es über das Füllen von vorhandenen Baulücken hinaus, um die fragmentarische Wirkung der heutigen Situation zu verbessern, mit der Absicht einen lebendigen, vielfältigen, sozialen und zukunftsfähigen Ort zu schaffen. Folgende Ziele werden dabei verfolgt:
– Ausloten der nutzungsmässigen und städtebaulichen Entwicklungsmöglichkeiten zur Stärkung der Zentrumsfunktion in der Innenstadt
– Präzisierung der städtebaulichen und verkehrlichen Rahmenbedingungen mit Nutzungshinweisen für die Entwicklung des stadteigenen Areals Lagerstrasse sowie der weiteren Areale
– Aufwertung des öffentlichen Raumes innerhalb des gesamten Betrachtungsperimeters
– Partizipatives Vorgehen unter Einbezug betroffener und interessierter Kreise
Unter Einbezug verschiedener Anspruchsgruppen und der Öffentlichkeit wurden die Rahmenbedingungen für die Testplanung erarbeitet. Die Lösungsvorschläge der eingeladenen vier Teams werden wiederum mit den Anspruchsgruppen und der Öffentlichkeit diskutiert und die Erkenntnisse fliessen ein in die Empfehlung an den Stadtrat.
Architekt Meinrad Morger, Fachexperte Beurteilungsgremium, und Stadtplaner Florian Kessler informieren über die Erkenntnisse.
Der Leitfaden SNBS: Werner Binotto, Kantonsbaumeister, St. Gallen
SNBS in der Praxis: Barbara Beckmann, EK Energiekonzepte AG
Nachhaltiges Bauen – anders gedacht: Mathias Binswanger, Professor für Volkswirtschaftslehre, Publizist
Diskussion und Fragen / Moderation: Silvia Gemperle, Energieagentur St. Gallen
Vor Kurzem wurde in Bern der Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) der Öffentlichkeit vorgestellt und die Zertifizierung für den Standard lanciert. Ziel des SNBS ist es, die Bereiche Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt und deren Wechselwirkungen umfassend in Planung, Bau und Betrieb eines Objekts mit einzubeziehen. Das Netzwerk Runder Tisch Energie und Bauen, St. Gallen, hat dazu einen Leitfaden ausgearbeitet, der Bauherrschaften und Planende darin unterstützt, ein Bewusstsein für die Thematik zu entwickeln.
Martin Tschanz, Architekt und Kritiker, Zürich / Lukas Imhof, Architekt, Zürich / Johannes Brunner, Architekt, Balzers
Mo 7. November 2016, 19.30 Uhr im Architektur Forum Ostschweiz
Der Begriff «Baukultur» taucht vermehrt im architektonischen Diskurs der letzten Jahre auf. Er ist jedoch so umstritten wie ungenau definiert. Letztlich meint er die Gesamtheit jener Dinge, mit denen der Mensch seine Umwelt prägt – vom Einzelobjekt über den Städtebau bis zur Gestaltung der Kulturlandschaft. Die Veranstaltung versucht, innerhalb dieses weiten Feldes einen einzelnen Aspekt von Baukultur zu beleuchten: den Beitrag der Architektur. Architektur wird dabei auf die elementarste, kleinste Form heruntergebrochen: das einzelne Objekt als gebauten, also konkreten Beitrag zur Baukultur. Wir reden über die Kunst, gut zu bauen, und meinen damit das Zusammenspiel all jener Kräfte, die einen Bau prägen – von der Region über den Kontext bis zur Raumabfolge, von der Ökonomie bis zur Handwerkstechnik. Und wir thematisieren Strategien und Probleme beim Umgang mit diesen zuweilen gegensätzlich wirkenden Kräften.
Lukas Imhof, Architekt, und Martin Tschanz, Architekt und Kritiker, halten je ein Einführungsreferat. Im Anschluss diskutieren die Referierenden mit Johannes Brunner, Architekt, unter Einbezug des Publikums.
BSA @ AFO – Wie kommt die Kunst zum Bau?
Di 25. Oktober 2016, 18.30 Uhr, Werkhof des Gartenbauamtes, Stephanshornstrasse 6, St. Gallen
«Kunst am Bau» ist ein kultureller Anspruch, einen gewissen Anteil der Baukosten für Kunst zu verwenden. Im neuen Werkhof des Gartenbauamtes der Stadt St. Gallen geht diese Kunst eine geradezu symbiotische Verbindung mit dem Gebäude ein. Ursprünglich waren die Architekten allerdings der Ansicht, dass es keine Kunst braucht. Der Entwicklungsprozess mit dem Künstler hat sie geläutert und
zu eigentlichen Verfechtern gemacht. Das Beispiel zeigt gut, dass «Kunst am Bau» nicht immer einen leichten Stand hat. Der Abend mit dem BSA geht deshalb der Frage nach, wie man «Kunst am Bau» fördert, wie man gute Projekte evaluiert und welche Beiträge Architektinnen und Architekten, Künstlerinnen und Künstler sowie die Bauherrschaft leisten können und sollen.
Karin Frei Rappenecker, Kunsthistorikerin, Tanja Scartazzini, Fachstelle «Kunst am Bau» Kanton Zürich, und Patric Allemann, Architekt, halten je ein Einführungsreferat. Im Anschluss diskutieren die Referierenden mit den Kunstschaffenden Katja Schenker und Josef Felix Müller, seit 2014 auch Präsident der visarte Schweiz. Das Podium wird geleitet von Erol Doguoglu, Kantonsbaumeister
Thurgau.
Eine Führung durch den Werkhof und ein Apéro riche bilden den Abschluss des Abends.
Anmeldungen bis Di 18. Oktober 2016 unter Gartenbauamt@nulla-f-o.ch
Teilnehmerzahl beschränkt, Parkplätze vor Ort
Eintritt 10.– / Mitglieder gratis
Im Wandel – Buchtaufe «Gutes Bauen Ostschweiz»
Andrea Wiegelmann, Verlegerin; Caspaer Schärer, Autor und Erol Doguoglu, Kantonsbaumeister Thurgau
Mo 3. Oktober 2016, 19.30 Uhr im Forum
Buchtaufe im AFO! Die Auszeichnung Gutes Bauen Ostschweiz wurde abgelöst durch eine Serie von Artikel in der Tagespresse: 31 Artikel sind in der Periode 2011 – 2015 im St.Galler Tagblatt und im Liechtensteiner Vaterland erschienen. Die Berichte sind nun in Buchform zusammengestellt, ergänzt um zwei Fotostrecken und drei Essays zu den Themen Raum, Zeit, Kultur. Das Buch ist der erste Band zu einer Reihe, die alle fünf Jahre um einen weiteres Volumen anwächst. Die Bücher dokumentieren, welche planerische Themen in der Ostschweiz relevant waren und über diese Gesamtschau wird greifbar, was die Region bewegt.
Zusammen mit der Verlegerin Andrea Wiegelmann, dem Autor Caspar Schärer und dem Thurgauer Kantonsbaumeister Erol Doguoglu reflektieren wir den Prozess und diskutieren die Bedeutung der Berichterstattung über Architektur. Und wir feiern die Taufe des Buches!
Andreas Ruby, Direktor schweizerisches Architekturmuseum, Basel
Mo 5. September 2016, 19.30 Uhr im Oberen Graben 42
Seit dem 1. Mai 2016 leitet Andreas Ruby das Schweizerische Architekturmuseum S AM. Seit Beginn des Jahres ist er in der ganzen Schweiz unterwegs, um sich mit den verschiedensten Akteuren auszutauschen und wichtige Impulse für seine Aufgabe im S AM zu sammeln. Ein wichtiger Teil seiner Arbeit ist die schweizweite Vernetzung und die intensivere Nutzung von akademischen und professionellen Ressourcen für die Etablierung des S AM als Institution für die ganze Schweiz.
Mit seiner Vortragsreise möchte sich Andreas Ruby dem breiten architekturinteressierten Publikum schweizweit vorstellen und zeigen, was ihn antreibt, inspiriert und wie er arbeitet: «Architekturausstellungen werden oft vorwiegend für Eingeweihte gemacht. Das würde ich gerne überwinden durch leichter zugängliche Darstellungsformen, die ihren Gegenstand sinnlich und vielschichtig vermitteln. Ich bin an einer Kunst der Ausstellung interessiert, die keine Angst hat vor dem Populären, dem Spielerischen und dem Humor. Architektur darf auch unterhalten, wie man an Jacques Tati und Ken Adam sehen kann, und dasselbe gilt auch für Ausstellungen über Architektur.»
Lange Zeit stand Bordeaux im Schatten der Grand Crus, galt als schmutzig und unsicher, bis sich Alain Juppé als Bürgermeister der Stadt annahm: Das Tram kehrte zurück, Fassaden wurden dank Subventionen gereinigt, die Ufer der Garonne saniert, es entstand der «Miroir d’eau» und auch die Cité des Civilisations du Vin ist im Werden. Bordeaux hat eines der schönsten und einheitlichsten Stadtbilder des . Jahrhunderts und wurde deshalb in die Liste der UNESCO Weltkulturgüter aufgenommen.
Uns erwartet ein abwechslungsreiches Programm. Neben der ersten Siedlung von Le Corbusier, der «Cité Frugès», werden wir das bekannte Privathaus von Rem Kohlhaas besichtigen. Ebenso werden wir eine Reihe unlängst fertiggestellter Projekte besuchen, wie z.B. das Hotel Saint-James von Jean Nouvel, den Umbau von drei sozialen Wohnungsbauhochhäusern von Lacaton & Vassal, den eröffneten Konzertsaal Le Rocher de Palmer von Bernhard Tschumi und das eröffnete neue Stadion von Bordeaux von Herzog & de Meuron.
Das Detailprogramm ist in Bearbeitung und wird den Teilnehmern bei der Abreise abgegeben. Teilnehmerzahl min. 18, max. 24 Personen.
Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt. Versicherung und ggf. Reiserücktrittsversicherung sind Sache des Teilnehmers. Änderungen bleiben vorbehalten.
Kosten Mitglieder 890.–* / Nichtmitglieder 990.–*
* Inklusive Flug mit easyjet ab Basel, Hinflug: Do 1. September, 19.10 – 20.40 Uhr, Rückflug: Mo 5. September, 12.30 – 13.55 Uhr, Handgepäck, 4 Übernachtungen mit Frühstück im DZ (EZ-Zuschlag: 200.–), ÖV, Bus, Führungen und Eintritte.
Mittagessen Fr–So im Preis inbegriffen. Mitgliederpreis ohne Halbtax: 950.–, mit GA: 830.–, Aufpreis Aufgabegepäck: 50.–
Mitgliedschaft Architektur Forum Ostschweiz
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Bundesbauten – Die Architektur der offiziellen Schweiz – Vernissage
Mit Beiträgen von Astrid Staufer, Architektin, Frauenfeld, Barbara Suter, Leiterin Bauten Inland III, Lorenz Bettler, Ausstellungsleitung
Vernissage zur Ausstellung Mo 22. August 2016, 19.30 Uhr im Forum
Die Immobilien im Eigentum des Bundes – ob Bürogebäude, Zollanlagen oder die Botschaften im Ausland – bilden die Architektur der offiziellen Schweiz. Die Wanderausstellung «Bundesbauten » gewährt auf ihrer Tour durch das ganze Land Einblicke in die vielfältige Bautätigkeit des Bundes von 1848 bis heute.
Wenn von Bauten des Bundes die Rede ist, denkt man ans Bundeshaus und an moderne Verwaltungszentren. Zum Portfolio des Bundes gehören aber nicht nur Büro-, Parlaments-, Regierungs- und Gerichtsgebäude, sondern auch verschiedene Sportanlagen, Kunst- und Kulturbauten, Bildungs- und Forschungsanlagen, Zollgebäude und natürlich sämtliche Botschaften der Schweiz im Ausland. Als gebaute Zeitzeugen sind sie alle Spiegel der politischen, wirtschaftlichen und historischen Prozesse in der Schweiz.
Das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) verwaltet und unterhält diesen Baubestand, passt ihn veränderten Bedürfnissen an und erweitert ihn wenn nötig. Die Werkschau erzählt die Geschichten der Bauwerke und lädt anhand ausgewählter Bauten ein, auf Spurensuche nach dem baulichen Erbe des Bundes zu gehen. Die Ausstellung wird in acht Schweizer Städten gastieren. Erste Station war Lausanne, den Abschluss bildet Bern.
Die Ausstellung dauert von Mo 22. August 2016 bis Sa 10. September 2016
Öffnungszeiten: während der Vernissage, Museumsnacht und jeweils Mo bis Fr 8–18.30 Uhr.
Eintritt frei.
Besichtigung des Bundesverwaltungsgericht mit Architekt Rico Lauper, Staufer & Hasler Architekten, Frauenfeld
Sa 10. Sept 2016, 14 Uhr und 15.30 Uhr, Haupteingang Bundesverwaltungsgericht, Kreuzackerstrasse 12, 9000 St.Gallen
Die Besichtigungen sind kostenlos und dauern ca. 1 h. Bitte mit vollständigem Namen und gewünschter Uhrzeit anmelden unter: anmeldung.bundesbauten@nullbbl.admin.ch
Besichtigung und Führung durch Büro Andy Senn, St. Gallen
Mo 20. Juni 2016, 12 – 13.30 Uhr Friedhof Feldli, St. Gallen
Neubau Krematorium St. Gallen
Situation, Ausgangslage
Das Grundstück liegt nordwestlich der bestehenden Anlage. Die Topographie mit ihren teilweise steilen Böschungen prägt das Grundstück stark. Es wird auf drei Seiten von der Hätterenstrasse eingefasst und im Osten durch eine friedhofsinterne Strasse begrenzt. Das Baufeld liegt auf einem Plateau zwischen der bestehenden Urnenhalle im Norden und der Hätterenstrasse im Süden. Der Neubau fügt sich entlang dem Verlauf der nördlichen Böschungskante in das Gelände ein und wird dadurch leicht aus der Geometrie der bestehenden Urnenanlage gedreht. Als Rückgrat des Bauvolumens führt der offene Kolonnadengang zum Eingang und verbindet die Zugangsstrasse mit dem Friedhof. Im Wechsel von Tageslicht und Schatten markiert er symbolisch den Übergang vom Aussen zum Innen. Im angrenzenden Volumen wird das Raumprogramm auf L-förmigem Grundriss organisiert. Zusammen mit der Kolonnade umschliesst es einen Innenhof.
Architektur, Konzept
Über diesen offenen Kolonnadengang wird der Trauernde geschützt zum Eingang geleitet. Zwischen den Säulen öffnet sich der Raum jeweils zur Landschaft und bieten die Möglichkeit den Blick schweifen zu lassen, sich zu sammeln und langsam und in Ruhe anzukommen. Die Wandscheibe aus Lochmauerwerk lenkt den Blick und die Bewegung Richtung Eingang. In der klaren Begrenzung des hellen Empfangsraumes wirkt die Natur des begrünten Innenhofs durch die dünne Trennlinie der raumhohen Fenster sehr präsent nach. Diese Thematik des Übergangs und der Trennung wird nun durch den Wechsel von Innen und Aussen, geschlossen und offen, Tageslicht und Schatten in den für die Besucher zugänglichen Räumen, ihrer jeweiligen Bedeutung entsprechend weitergeführt. Die Aufbahrungsräume bleiben rundum geschlossen und erhalten nur durch das Oberlicht ein Streiflicht auf die Wandfläche. Der Andachts- und der Kultraum sind an der Ostseite zum Friedhof hin orientiert. Durch die thermische Trennung der raumhohen Fensterfront, filtert das vorgelagerte Lochmauerwerk den Lichteinfall und die Ausblicke. So entsteht im Innern durch die Motive der Lichtzeichnungen die erforderliche sakrale Stimmung jenseits einer vorgefassten Ikonographie. Es ist ein Raum, der die verschiedenen Religionen vereint.
Materialkonzept
Die skulpturale Gebäudeform tritt im Grünraum der Friedhofsanlage mit einer Haut aus dunkelbraunen Klinkersteinen in Erscheinung. Die Wände sind im flämischen Verband gemauert und partiell als Lochmauerwerk ausgebildet. In der Kombination von Perforation, Ornament und Textur entsteht eine Ziegeloberfläche mit interessanten Licht- und Schattenspielen. Im Innenraum wird dasselbe Sichtmauerwerk in den öffentlich zugänglichen Räumen verwendet. So bilden die umgrenzenden Mauern einen einheitlichen, monolithischen Raum mit einer fassbaren und ablesbaren Oberfläche. (Zusammen mit den Naturbelassenen Materialien des Terrazzobelages, der Lehmverputzten Decke und der Holzfenster wirkt der Raum als ein Ort der Ruhe und Geborgenheit.)
Name/ Büro Anzahl Mitglieder ggfs. Nichtmitglieder
Teilnehmerzahl beschränkt
Eintritt 10.– / Mitglieder gratis
Mitgliedschaft Architektur Forum Ostschweiz
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Im Wandel – raumlaborberlin – some ideas for better cities
Jan Liesegang, Architekt, Berlin
Mo 6. Juni 2016, 19.30 Uhr im Forum
Die große Masse an Architektur, die heute produziert wird, befindet sich aus unserer Sicht gestalterisch und funktional auf einem sehr niedrigen Niveau. Wir denken, es wird in der Zukunft um eine Steigerung dieser Standards, um Qualitätsverbesserung gehen, nicht nur im Bereich der Energieeffizienz, sondern im Sinne der Verbesserung unseres gesamten Lebensumfelds durch Umbau und Umprogrammierung. Architekten müssen sich mehr als Gestalter gesellschaftlicher Transformationsprozesse engagieren und gemeinsam mit Vertretern anderer Professionen politisch agieren, dafür kämpfen, dass die Raumproduktion nicht von rein ökonomischen Verwertungsstrategien dominiert wird.
Welche Techniken ermöglichen es uns, sozial, räumlich und tektonisch interessante und relevante Entwurfsideen zu entwickeln? Wie schaffen wir es, uns einerseits auf die Potentiale und Bedingungen eines Ortes, Programms und der damit verbundenen Akteure einzulassen und trotzdem frei und spielerisch zu architektonisch interessanten Ideen zu kommen? Wie können wir mit Anwohnern und Nutzern einen produktiven Diskurs über die Gestaltung Ihrer Nachbarschaften und Städte führen, ohne dabei in stereotype, vorhersehbare Abfragemuster zurück zu fallen. Dies sind Fragen, die uns im raumlaborberlin seit langem beschäftigen und die zu speziellen Arbeitsweise geführt haben. Dabei spielen Methoden wie prozesshaftes Entwerfen, intensives Aufnehmen und Kartieren von vorhandenen Potentialen vor Ort, 1:1 Experimente und besonders das gemeinsame Bauen eine zentrale Rolle.
Der Wandel, das Jahresthema des Architektur Forums, begleitet uns auch auf unserem Rundgang durch die St.Galler Altstadt. Offene Plätze, versteckte Hinterhöfe und grüne Stadtgärten – die im Laufe der Jahrhunderte entstandenen Freiräume der St.Galler Altstadt sind vielfältig und nicht selten überraschend. Unter kundiger Führung begeben wir uns auf ihre Spur und entdecken Bekanntes und Unbekanntes.
Dieser Anlass findet in Zusammenarbeit mit dem Bund Schweizer Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen (BSLA) im Rahmen des schweizweiten Gartenjahres statt.
Programm
Grabenpärklein/Müllertor/Gallusplatz/ Hinterhöfe Wallstrasse/Innerer Klosterhof und weitere
Beteiligte Planer
Andreas Albrecht, Landschaftsarchitekt, Hager AG, Zürich. Hans Thomann, Künstler, St.Gallen. Urs Koster, Architekt, Koller Koster AG, Appenzell. Niklaus Ledergerber, Denkmalpflege, St.Gallen. Martin Klauser, Landschaftsarchitekt, Rorschach
Im Wandel – Stadterosion. Oder die Faltung der Landschaft
Carola Antón und Dominique Ghiggi, Landschaftsarchitektinnen, Zürich
Mo 2. Mai 2016, 19.30 Uhr im Forum
Das Phänomen des Ab- und Auftragens von Bodenschichten im Kontext des städtischen Strukturwandels wird allgemein als Stadterosion bezeichnet. Das wohl bekannteste Beispiel hierfür findet sich in der Stadt Rom, deren Stadtschichten aus Fundamenten unterschiedlicher Epochen bestehen und somit von der vom Menschen verursachten Faltung der Geschichte berichten. Anhand realisierter und laufender Projekte, Wettbewerbe und eines eigenen Forschungsprojekts untersuchen Carola Antón und Dominique Ghiggi Prozesse der Stadterosion, welche die anthropogene Faltung in der Landschaft veranschaulichen. Die Aufforstung geschädigter Böden in Bogota in Kolumbien und im Umland von Dakar im Senegal, die Bodenumschichtung als Konzept eines städtischen Parks in Bayern, die Wiederverwendung abgebrochener Stadtfundamente im Pfingstweidpark Zürich, oder weiter die gestalterische Kraft des Wassers in einer Wohnsiedlung in Küsnacht bei Zürich. Hinter jedem Erosionsprozess verbirgt sich eine Gelegenheit, den Ort neu zu lesen und ihn entsprechend charakteristisch zu transformieren. Die Geschichte und die Natur des Ortes sind dabei unabdingbare Prämissen dieser Transformation.
Forumsfest
In diesem Jahr feiert das Architektur Forum Ostschweiz sein 20-jähriges Bestehen. Im Anschluss an die Hauptversammlung um ca. 20 Uhr findet das Forumsfest statt. Alle Mitglieder mit Begleitung sind herzlich zum gemeinsamen Essen eingeladen.
Gast-Feature
Die Riklin-Brüder machen Konzeptkunst mit Rückkopplungseffekt. Für ihre Arbeiten suchen sie den Weg aus dem White Cube und setzen dabei auf soziale Partizipation. Ihre Kunst geht stets ein Verhältnis mit anderen Teilsystemen ein und begibt sich dadaurch in eine Grauzone, in der noch viel kreatives Potential liegt. Im Rahmen der diesjährigen Hauptversammlung versuchen die beiden, uns an den Horizont der Fantasie zu entführen, um die Form und das Setting eines «Forums» im Allgemeinen zu hinterfragen und vielleicht neu zu erfinden. Ganz im Sinne des Jahresthemas «Im Wandel».
Der Eintritt kostet Ihre Fantasie. Ausgefüllten Antworttalon mitbringen.
Einführung durch Angelus Eisinger, Planungs- und Städtebauhistoriker, Zürich
Di 19. April 2016, 20 Uhr im Kinok
Wie soll man Städte bauen? Der Filmemacher Andreas Dalsgaard nimmt uns mit auf eine faszinierende Städtereise quer durch die Welt, von Kopenhagen nach Melbourne, Chongqing und Christchurch – auf den Spuren des dänischen Architekten Jan Gehl. Unermüdlich setzt sich der visionäre Raumplaner dafür ein, die traditionelle Stadtplanung des 20. Jahrhunderts durch eine neue Urbanität zu ersetzen, die den Menschen und seine Lebensqualität in den Vordergrund stellt. Egal ob im Financial District von New York oder in den Slums von Dhaka, die zentralen Fragen sind letztlich immer dieselben: Kann eine Stadt uns glücklich machen? Und was ist also eine gute Stadt? Internationale Städteplaner, Architekten und andere Denker gehen im Film dieser Frage nach.
Baustellenbesichtigung Führung durch Armon Semadeni
Mo 18. April 2016, 17 Uhr vor Ort
Anmeldung bis Fr 8. April 2016 unter Naturmuseum@nulla-f-o.ch mit Personenanzahl, Namen, AFO-Mitgliedschaft, Teilnehmerzahl beschränkt
Städtebau und Architektur
Das neue Gebäude des Naturmuseums St.Gallen entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft zu den öffentlichen Bauten und Anlagen der Kirche St. Maria Neudorf und des Botanischen Gartens am östlichen Rande der St.Galler Kernstadt. Im Dialog mit der imposanten städtebaulichen Präsenz der Kirche St. Maria und dem funktionalen Ausdruck der Treibhäuser des Botanischen Gartens, positioniert sich das Neue Naturmuseum als Gebäude mit repräsentativem Charakter und einem modernen, funktionalen Ausdruck zugleich:
Durch die markante Silhouette und die steinerne Materialisierung erhält die öffentliche Institution Naturmuseum gegenüber der städtebaulich wichtigen Rorschacherstrasse ein repräsentatives Gesicht. Gleichzeitig ordnet sich das Gebäude der Höhenentwicklung der Kirche St.Maria Neudorf unter und verweist mit seiner nach aussen sichtbaren Dachstruktur auf die funktionale, zurückhaltende Sprache der Gebäude des Botanischen Gartens.
Es entsteht so im Gebiet Neudorf ein neues städtebauliches Ensemble öffentlicher Bauten und Anlagen, welches sich über typologische Analogien, gemeinsame Bezüge in der Materialisierung und die zusammenhängenden Aussenräume verbindet und das heterogene städtebauliche Umfeld aus Infrastruktur- und Wohnbauten dabei selbstverständlich integriert.
Das dreigeschossige Museumsgebäude besetzt die zur Verfügung stehende Bauparzelle fast vollständig. Es entsteht dadurch zwischen der Kirche St.Maria Neudorf und dem Museum ein räumlich gefasster, sanft geneigter Ausstellungsraum unter freiem Himmel, der auch Teil der Wegführung vom Museum zum Botanischen Garten werden wird. Der neue Baukörper verzahnt sich mit dem angrenzenden Aussenraum und seiner Umgebung über vier präzis formulierte Einschnitte und Vorsprünge, die die lokal vorgefundenen Gegebenheiten stärken und die neu zugeordneten Funktionen – wie beispielsweise den Aussenraum des Museumscafés, einen repräsentativen Vorplatz zum Haupteingang und eine diskrete Anlieferung – aufnehmen.
Die öffentlich zugänglichen Museumsräumlichkeiten bestehen aus einer offenen Raumfolge, deren Auftakt die Verbindung der beiden Museumseingänge vom Entrée auf der Strassenseite mit dem Foyer auf der Gartenseite bildet. Der Ausstellungsbesucher folgt dem Museumsrundgang über zwei, um ein halbes Geschoss versetzte Ebenen in den Reliefraum und erhält über vereinzelt gesetzte Öffnungen wiederholt Bezüge zur Umgebung. Der Reliefraum erinnert durch seine eindrückliche Höhe und räumliche Präsenz in Verbindung mit der darüber liegenden Galerie an Ausstellungsräume klassischer Museumsgebäude des 19. Jahrhunderts. Er ist das Herz- und Verbindungsstück der beiden Ausstellungsgeschosse und bietet auch attraktive Möglichkeiten zur Installation und Präsentation grösserer Exponate. Das zweite Ausstellungsgeschoss bietet einen grossen, stützenfreien Oberlichtsaal für eine langfristig flexible und abwechslungsreiche Ausstellungsgestaltung. Intime Rückzugsorte und museums-pädagogische Räumlichkeiten wie beispielsweise die Media- und Bibliothek und das Jugendlabor schaffen eine angenehme, private Atmosphäre und bieten dadurch die Möglichkeit zur individuellen Informationsbeschaffung.
Im Wandel – Kirchengebäude sind Chancen
Jörg Beste, Theologe und Architekt, Köln, Thomas Zihlmann, Leiter Hochbau & Energie, Kanton AI, Stefan Meier, Kirchenverwaltungsrat, Rorschach
Mo 4. April 2016, 19.30 Uhr im Forum
Ein quantitativ und qualitativ reicher Bestand an Kirchengebäuden ist durch gesellschaftliche Veränderungsprozesse mit Bevölkerungsrückgang und Säkularisierungstendenzen stark unter Druck geraten. Der Rückgang der Kirchennutzung zeigt sich zunächst in den urbanisierteren Gebieten, wirkt sich aber immer stärker auch in kleineren Städten und in ländlichen Gebieten aus.
In dieser Situation ist ein neuer Umgang mit den für die lokale Identität wichtigen Kirchengebäuden erforderlich. Aber Kirchen sind eine schwer umzunutzende Gebäudetypologie. Wie kann also im Hinblick auf die architektonischen und städtebaulichen Qualitäten der Kirchengebäude und ihre Einbindung in die sozialen Strukturen der Quartiere auf diese Entwicklung reagiert werden? Wie kann von öffentlicher Seite auf diese Situation reagiert werden? Welche Rolle übernimmt die Denkmalpflege?
Jörg Beste geht diesen Fragestellungen anhand von Analysen und Beispielen aus Nordrhein-Westfalen nach. Nutzungs- und Gestaltungsfragen sowie denkmalpflegerische Probleme werden anhand von umgesetzten Lösungen thematisiert. Eine regionale Beleuchtung der Thematik erfolgt im Anschluss zum Inputreferat. Stefan Meier wird uns die Umnutzungspläne der Kirche in Rorschach erläutern. Thomas Zihlmann berichtet über die Strategie des Kapuzinerklosters in Appenzell.
Gespräch mit den Kantonsbaumeistern Erol Doguoglu (TG) und Werner Binotto (SG), Moderation Hansueli Rechsteiner
Di 22. März 2016, 20 Uhr im Kinok
Der Dokumentarfilm „The Competition“ begleitet fünf international renommierte ArchitektInnen – Frank Gehry, Jean Nouvel, Zaha Hadid, Dominique Perrault und Norman Foster –, die im Jahr 2008 am Wettbewerb für das Nationale Kunstmuseum im pyrenäischen Kleinstaat Andorra teilnahmen.
Die Meister, und vor allem ihre MitarbeiterInnen, plagen sich, entwerfen Strategien, kämpfen, wollen gewinnen. Die Präsentation vor der Jury schließlich, an einem hektischen Tag mitten im Wahlkampf, ist ein großes Medienereignis in dem kleinen Land. Der Film verfolgt den Wettbewerb sehr detailliert, fast schmerzhaft rau und bietet faszinierende Studien zu Persönlichkeit, Strategie und Rhetorik der StararchitektInnen sowie den Arbeitsverhältnissen in deren Büros. Der erste Dokumentarfilm des Architekten Angel Borrego Cubero – Office for Strategic Spaces (OSS) in Madrid – begleitet den angespannten Prozess, der charakteristisch für Architekturwettbewerbe ist und stellt damit auf eindringliche Weise deren Sinn in Frage.
Im Wandel – 3 Kurzreferate von Zita Cotti, Dieter Jüngling und Andreas Sonderegger
Sachverständigenrat, Stadt St. Gallen
Mo 7. März 2016, 19.30 Uhr im Forum
„Der stetige Wandel ist Teil des beharrlichen Bleibens hinter Mauern. Dieses scheinbare Paradox lässt Fragen aufkommen. Was für Kräfte müssen wirken, um die stetig gleichen Nutzungen in immer wieder veränderte Form verwandeln zu lassen. Kleine Eingriffe, die an einem Ort, der als dauernder Lebensraum einer Klostergemeinschaft Bedeutung hat, eine über 1200 Jahre alte Baugeschichte weiterführen.“
Dieter Jüngling
„Mit dem Legislaturschwerpunkt „10‘000 neue Wohnungen in 10 Jahren“ initiierte der Stadtrat von Zürich 1998 eine rege Wohnbautätigkeit. Ehemalige Industrieareale werden zu neuen Stadtteilen, Quartiere aus den Nachkriegsjahren, wie auch Blockrandquartiere erfahren durch Ersatzneubauten starke Veränderungen. Als Akteure in diesem Verdichtungsprozess stellen sich neben den städtbaulichen Fragen auch inhaltliche insbesondere hinsichtlich der ehemals standardisierten Grundrisstypologen.“
Zita Cotti
„Durch unsere architektonische Tätigkeit verändert sich unser Lebensumfeld aktuell weit mehr als nur parzellenweise. Im Zuge der Deindustrialisierung werden beispielsweise ganze Quartiere neu konzipiert. Mit unseren Projekten nehmen wir Architekten hier Teil an der Entwicklung eines komplett neuen Lebensraums. Wir arbeiten mit Ökonomen, Soziologen, Landschaftsarchitekten und Verkehrsplanern zusammen. Wir werden zu Urbanisten.“
Andreas Sonderegger
Einführung durch Leonidas Bieri, Regisseur, Zürich
Di 16. Februar 2016, 20 Uhr im Kinok
Ein ägyptischer Geschäftsmann kauft eine Talschaft im Herzen der Schweiz. Die Dorfbevölkerung hofft auf Investitionen und bessere Zeiten. Widerspenstige Bauern werden charmant ausgebootet, dann kommen die Bagger und stampfen ein Luxusressort für den internationalen Jetset aus dem Boden. Das ist die Geschichte von Andermatt, einem Bergdorf in der Krise, erweckt aus dem Dornröschenschlaf durch einen milliardenschweren Kuss, welcher Heimat und Hoffnung zur handelbaren Ware macht.
Köbi Gantenbein, Chefredaktor Hochparterre, Zürich und René Bechter, Architekt, Bregenz
Mo 15. Februar 2016, 19.30 Uhr im Zeughaus Teufen
Der Jurypräsident Köbi Gantenbein wird in das Projekt „Constructive Alps“ einführen, der Architekt René Bechter aus Bregenz stellt das Siegerprojekt vor. Die Ausstellung würdigt und prämiert 32 von 360 eingereichten Sanierungs- und Neubauprojekte im Alpenraum, welche ökologisch, baukulturell, gesellschaftlich und ökonomisch als vorbildlich betrachtet werden.
Ausstellung „Construtive Alps“
31. Januar bis Sonntag, 21. Februar 2016 im Zeughaus Teufen
Öffnungszeiten
14–17 Uhr Mittwoch, Freitag, Samstag
14–19 Uhr Donnerstag
12–17 Uhr Sonntag
oder nach Vereinbarung
Karin Frick, Ökonomin und Zukunftsforscherin, Gottlieb Duttweiler Institut, Rüschlikon
Mo 1. Februar 2016, 19.30 Uhr im Forum
Gesellschaftliche Veränderungen verlaufen nicht linear und nie nur in eine Richtung. Nicht alle Trends entwickeln sich im gleichen Tempo und erzeugen überall die gleiche Wirkung. Sie ziehen manche Menschen an, breiten sich aus, manchmal lawinenartig, stossen andere ab und provozieren Gegenreaktionen. Gesellschaftliche Entwicklungen entfalten sich aus der Wechselwirkung von gegensätzlichen Kräften, die zusammenprallen.
Der Vortrag gibt einen Einblick in die Dynamik von gesellschaftlichen Veränderungen im Spannungsfeld von Megatrends und Gegentrends. Zum Beispiel: Zum einen wird das Individuum mit seinen je persönlichen Vorlieben die wichtigste Instanz, auf die sich alle Entscheidungen und Angebote ausrichten müssen. Zum anderen suchen Menschen wieder vermehrt nach Gemeinschaften, die ihnen Halt und Orientierung bieten. Zum einen wird der mobile, flexible und kreative Mensch, der stets zur Arbeit bereit und immerzu erreichbar ist, zur Leitfigur der globalen Echtzeit-Gesellschaft. Zum anderen suchen Menschen vermehrt wieder nach dauerhaften Werten, nach „ehrlichen“, „ursprünglichen“ und „langsamen“ Produkten und Dienstleistungen. Zum einen können wir die Welt und das Leben immer besser vermessen, analysieren und optimieren. Entscheidungen werden von Algorithmen vorausgedacht und vorhergesagt. Zum anderen wächst die Sehnsucht nach Gefühl und ursprünglicher Natur. Die Macht der Intuition wird wiederentdeckt.
Jacqueline Kissling, Architektin und Landschaftsarchitektin, Rorschach
Tushar Desai, Architekt, London
Vernissage: Do 7. Januar 2016, 18.30 Uhr im Forum, Einführung durch Werner Binotto, Kantonsbaumeister, St.Gallen Finissage: Do 4. Februar 2016, 18.30 Uhr im Forum
Vadodara, einst industrielle Metropole im indischen Bundesstaat Gujarat, erfährt einen den gesamten Subkontinent erfassenden, rasanten strukturellen Umbruch.
Eine der Hauptverkehrsachsen der Stadt ist die Race Court Dutt Road, die auch den Bahnhof erschliesst. Die Strassenführung überlagert zum Teil die ehemalige Pferderennbahn, deren elliptische Form in aktuellen Luftbildern noch gut zu erkennen ist.
Quartiere, die an diese Einfallstrasse angrenzen, waren durch markante Gebäude aus verschiedenen Epochen und Residential Societies geprägt. Ein Netzwerk aus grosszügigen Gärten, Parkanlagen und Hofsituationen artikulierte die urbanen Überbauungen und deren soziale Räume.
Viele dieser ehemaligen Wohnhäuser sind seit Langem ungenutzt. Unterhalten oder restauriert werden nur noch wenige Liegenschaften. Steigende Grundstückspreise beschleunigen zudem deren Abriss. Gekoppelt mit stark erhöhten Ausnutzungsziffern verändert sich das etablierte Stadtgefüge unaufhaltsam und angestammte soziale Gefüge werden zusehends verdrängt.
Seit Jahrhunderten prägen Parallelwelten, deren Unausweichlichkeit und das so entstehende übergangslose Nebeneinander den alltäglichen Umgang. Die R. C. Dutt Road steht stellvertretend für die sozio-kulturelle Situation vergleichbarer oszilierender indischer Stadträume: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft finden verdichtet und immer gleichzeitig statt.
Wir alle sind Kinder unserer Zeit: Was heute brandheiss ist, kann morgen schon längst vorbei sein. Und sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen, ist der erste Schritt, im unerbitterlichen Strom der Zeit ins Hintertreffen zu gelangen.
Und dennoch: Es gibt Dinge, die überdauern die Zeit. Doch was macht das Wahre, Gute und Schöne aus? Was bleibt über den Tag hinaus bestehen? Welchen Eintagsfliegen haben wir schon im Laufe der Jahre verwundert nachgeschaut? Welches alteingesessene Büro hat nicht seine postmodernen Leichen im Keller?
Das Architektur Forum Ostschweiz stellt sich im 20. Jahr seines Bestehens – auch in Bezug auf sich selbst – die Frage nach dem Wandel. Den Veränderungen, denen der Beruf unterworfen ist, den Strömungen der Moden und des Zeitgeistes und den ständig wechselnden Herausforderungen in Gesellschaft und Profession. Denn das Rad bleibt niemals stehen. Oder wie Karl Valentin schon festgestellt hat: «Früher war alles besser – auch die Zukunft».
Struktur und Raum – Auf dem Weg zur Expo 2027
Angelus Eisinger, Urbanist, Zürich
Mo 7. Dezember 2015, 19.30 Uhr im Forum
Landesausstellungen sind Ausnahmezustände, sie sind Feste und Gelegenheiten, Dinge jenseits von Alltagsroutinen zu betrachten und anzugehen. Mit der Expo 2027 findet zum ersten Mal in der Geschichte eine bewusst regionale Landesausstellung statt, die mehrere Kantone gemeinsam ausrichten. So erhebt sich die vielfältige Landschaft zwischen Bodensee und Säntis zu einer Bühne der Selbstreflexion, der Bestandesaufnahme und der Perspektivendefinition der selbstbewussten und offenen Schweiz im zweiten Viertel des 21. Jahrhunderts.
Mit dem Abschluss des Konzeptwettbewerbs ist ein erstes und entscheidendes Fundament für die kommende Ausstellung gelegt worden. Der Vortrag nähert sich dieser Entscheidung aus zwei Perspektiven. Erstens ordnet er die geplante Landesausstellung in die Geschichte der schweizerischen Landesausstellungen ein und reflektiert die Grundlagen, die zu der Lancierung des Konzeptwettbewerbs als Basis dieses Ausnahmezustands dienten. Im zweiten Schwerpunkt diskutiert er die Ergebnisse des Wettbewerbs und liefert einen Überblick für die nächsten Schritte auf dem Weg zu einer Expo in der Ostschweiz.
Im Anschluss an den Vortrag sind alle Besucher herzlich eingeladen, bei einem feinen Kündig Käsefondue und einem Glas Weisswein das Forumsjahr ausklingen zu lassen.
Tausend Marmorsteine – Ein neues Herz für die Kathedrale
Ein Dokumentarfilm von Rahel Lämmler und Claudia Lorenz
Mo 16. November 2015, 19.30 Uhr Uraufführung im Stiftsbezirk St. Gallen mit Florian Summa und Florian Zierer von Caruso St John Architects und Rahel Lämmler
Die Stiftskirche St. Gallen ist eine der prachtvollsten Sakralbauten des Spätbarocks. Sie gehört seit 1983 zum Unesco-Welterbe. Nun wird das ehrwürdige Gotteshaus einer anspruchsvollen Operation unterzogen: Es erhält ein neues Herz.
Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums schenkt der Katholische Konfessionsteil des Kantons St. Gallen der Kathedrale einen neuen Altarraum. Der Bau des Altarpodests und der lithurgischen Objekte erfordert höchste Handwerkskunst. Der mit Ornamenten durchsetzte Terrazzobelag wird sorgfältig Schicht für Schicht erstellt. Nach vielen aufwendigen Arbeitsschritten kommt seine wahre Schönheit schliesslich ans Tageslicht. Erst jetzt wissen die Altarbauer, ob ihr Werk gelungen ist.
Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Anmeldung unter stiftsbezirk@nulla-f-o.ch mit Angabe Namen, AFO Mitgliedschaf ja/ nein.
Sa 14. November 2015, Alstätten, 9 Uhr, Treffpunkt: Eingang neues Rathaus
Rathaus, Freihof und die vier Häuser der Siedlung Churer- / Städlenstrasse definieren im bestehenden Kontext neue Stadträume, welche als Ordnungselemente zusammen mit der neuen Strassenführung die vorgefundene Situation klären und neue Bezüge schaffen.
Das neue Rathaus öffnet als vertikales Volumen mit minimiertem Fussabdruck den bisher versteckten Rathausplatz zur Trogenerstrasse und etabliert einen Sicht- und Wegbezug zur Altstadt. Die tangentiale Strassenführung lässt auf dem Platz Raum für vielfältige städtische Aktivitäten.
Der Freihof-Neubau ist aus der dichten Bebauungsstruktur der Altstadt entwickelt und bildet deren nordöstlichen Abschluss. Zusammen mit dem Gebäude auf der nördlichen Seite der Trogenerstrasse entsteht eine Torsituation, welche von der Innenstadt zur parkartigen gründerzeitlichen Stadterweiterung überleitet. Der öffentliche Innenhof verbindet den Rathausplatz fussläufig mit der Vorstadt.
Die Häuser der Siedlung Churer- / Städlenstrasse orientieren sich in Körnigkeit und Dichte am Bebauungsmuster des Vorstadt-Quartiers. Durch ihren unmittelbaren Strassenbezug werden zum Freihof klare stadträumliche Fluchten geschaffen. Nach Osten entsteht dagegen eine ruhige, gefasste Hofsituation.
Mit ihrer Höhenstaffelung gliedern sich die neuen Häuser in die Silhoutte der gewachsenen Stadt ein und zeichnen den für Altstätten prägenden Verlauf der Topographie nach.
Mitwirkende vor Ort
Patric Allemann – Allemann Bauer Eigenmann Architekten, Zürich
Rita Mettler – Mettler Landschaftsarchitektur, Berlin/Gossau
Paul Knill, Architekt und Mitglied Ortsbildkomission Altstätten
Werner Binotto, Kantonsbaumeister
Andreas Jung, Stadtbaumeister Altstätten
Eintritt 10.– / Mitglieder gratis
Anmeldung unter altstaetten@nulla-f-o.ch mit Namen, Personenzahl und Mitgliedschaft AFO ja/nein.
Struktur und Raum – System – Konzept –
Komposition
Pascal Flammer, Architekt, Balsthal
Finissage zur Ausstellung «Pier Luigi Nervi – Art and Science of Building» Mo 2. November 2015, 19.30 Uhr im Forum
„I like to look at an accumulation of pieces that express strategic positioning – spatially, functionally or symbolically.“ Ich schrieb diesen alleinstehenden Satz für einen Ausstellungsbeitrag an der letzten Biennale in Venedig, und ich möchte dem Begriff „strategic positioning“ hier kurz nachgehen. Was bedeutet oder wofür steht „strategic positioning“? Eine Setzung, die eine Absicht ausdrückt – und im besten Falle auch elegant ist? Die Absicht eines Autors drückt eine Wertvorstellung aus – und als Betrachter kann man daran teilnehmen. Diese Wertvorstellung und die Fähigkeit, diese räumlich zu manifestieren, das ist die Kostbarkeit der Architektur.
Ich habe Entwürfe entwickelt, an denen ich lange gearbeitet habe und die ich als logisch und präzise erachte, trotzdem mag ich sie nicht. Mir ist aufgefallen, dass diese meist systemischer Natur sind, dass diesen ein System zugrunde liegt, welches Form generiert ohne einer Wertvorstellung zu folgen. Als Folge bleibt das Resultat eigenartig leer, ein Kadaver, absent eines Vorschlages oder absent eines Verfassers. Seit diesem Gedanken sind mir Systeme suspekt. Ähnlich schätzte ich Konzepte ein, die subjektive Gewichtung auf wenige Argumente legen. Denn auch hier, ist das Konzept einmal entwickelt, entsteht Form über Automatismen. Ich habe das Gefühl, es bleibt nur die Komposition, wie wir es von der klassischen Malerei her kennen. Alles ist wichtig, alles steht in Relation zueinander, es gibt keinen Urgrund oder kein System, auf das Entscheidungen rückzuführen sind.
Ein Blick in die städtebauliche Praxis – Referate und Diskussion zum Stand der Stadtplanung in der Schweiz.
Der BSA Ostschweiz ist zu Gast im AFO und gestaltet einen Abend mit Input-Referaten zu planerischen Handlungsweisen in unterschiedlichen schweizer Städten.
Die Schweiz mit ihrer Vielzahl an kleineren und mittelgrossen Städten kennt keine eigentliche Städtebautradition und wird als Disziplin vornehmlich in den Verwaltungen der Städte gepflegt. Die Ausbildungsstätten fokussieren auf die architektonische und raumplanerische Grundausbildung und pflegen den Städtebau als zuweilen diffuse Schnittmenge zwischen Architektur und Raumplanung. Es überrascht deshalb nicht, dass nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in der Architektenschaft methodische Unsicherheit und stark divergierende Vorstellungen über das Potenzial der Stadtplanung vorherrschen. Gleichsam eröffnet dieser Schwebezustand aber auch Chancen und Möglichkeiten für eine inspirierte Arbeit an der Stadt. Wir wollen uns umhören bei Persönlichkeiten, welche sich den planerischen Herausforderungen ihres Ortes stellen und aus der Aufgabe heraus das Handwerk für das Planen an der Stadt immer wieder neu erfinden.
Jürg Degen, Basel
Leiter Areal- und Nutzungsplanung Kanton Basel Stadt
Das Dreispitzareal ist ein Umnutzungsprojekt, in das zwei Kantone und zwei Städte involviert sind. eingebettet in das übergeordnete Birsstadt-Projekt ist über den Lauf eines Jahrzehnt ein „innerer Stadterweiterungsprozess“ durchgeführt worden, welcher wichtigen Institutionen einen neuen Ort geschaffen hat.
Cla Buechi, Luzern
Architekt, Kooperation Industriestrasse
Die Stadt Luzern hat für die Abgabe des Areals ‚Industriestrasse Luzern’ eine Ausschreibung mit Quartierentwicklungszielen durchgeführt. Den Zuschlag erhalten hat eine Kooperation von fünf Genossenschaften. Cla Buechi hat die Offerte der ‚Kooperation Industriesstrasse’ inhaltlich betreut.
Dr. Johannes Eisenhut, St. Gallen
Geschäftsführer Senn Development AG
Die Rolle des Entwicklers in kooperativen und marktorientierten Prozessen ist Teil der heutigen Stadtplanungskultur, gestaltet sich je nach Kontext aber immer unterschiedlich. Wann und wo ist welche Urbanität gefragt und warum?
Andreas Sonderegger, Zürich
Partner Pool Architekten
Der Masterplan für die neue urbane Mitte ‚Luzern Nord’ in Emmen basiert auf einer erfolgreichen Testplanung, welche seit 2010 zu einem Masterplan weiterentwickelt wurde. Die inhaltliche, kommunikative und technische Bewirtschaftung des Masterplans als Herausforderung für einen frei schaffenden Architekten.
Beim Gesprächsabend mit Input-Beiträgen der eingeladenen Persönlichkeiten werden auch das Publikum und die Gäste in das Gespräch miteinbezogen. Den Erfahrungsaustausch moderiert Thomas K. Keller, BSA Ostschweiz.
Eintritt 10.– / Mitglieder gratis
Struktur und Raum – Pier Luigi Nervi – (Lehr)meister in Struktur und Raum
Joseph Schwartz, Bauingenieur, Zug
Vernissage zur Ausstellung «Pier Luigi Nervi – Art and Science of Building» Mo 5. Oktober 2015, 19.30 Uhr im Forum
Als Protagonist unter den grossen Konstrukteuren des 20.Jahrhunderts, nimmt Pier Luigi Nervi eine Sonderstellung ein hat er doch in der Vor- und Nachkriegszeit dank seiner Rolle als Architekt, Ingenieur und Unternehmer auf herausragende Weise zur Entwicklung der Stahlbetonbauweise beigetragen. Seiner geradezu vorbildlichen interdisziplinären Haltung ist zuzuschreiben, dass er unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Randbedingungen seiner Zeit Bauwerke entwerfen konnte, welche eine unverkennbare eigene Handschrift aufweisen, indem mittels subtiler und eleganter Visualisierung des Kräfteflusses Struktur und Raum virtuos artikuliert werden.
Obschon das Tragwerk unabdingbarer Bestandteil jedes Bauwerkes ist, ist die Frage nach dessen Präsenz in der Architektur auch heute nach wie vor aktuell. Die Konfrontation der mit dem Wirken des Bauingenieurs inhärent verbundenen physikalischen Notwendigkeit mit der durch die gestalterische Freiheit gekennzeichneten Arbeit des Architekten öffnet ein hochinteressantes Spannungsfeld, innerhalb dessen Fragen betreffend Struktur und Raum im Vordergrund stehen. Im Vortrag wird versucht, ausgehend vom Wirken von Pier Luigi Nervi unseren heutigen Umgang mit der Thematik Architektur und Tragwerk kritisch zu beleuchten.
Mo 5. Oktober bis Mo 2. November 2015
Öffnungszeiten: während den Veranstaltungen und jeweils
Sa + So 13–16 Uhr im Architektur Forum Ostschweiz
«Pier Luigi Nervi – Art and Science of Building» ist eine Hommage an das Leben und Werk einer herausragenden Persönlichkeit der Architektur des 20. Jahrhunderts – des Italieners Pier Luigi Nervi (1891–1979). Mit seinem Schaffen an der Schnittstelle zwischen der Kunst und der Wissenschaft des Bauens, wurde Nervi vom britischen Historiker Nikolaus Pevsner als der «brillanteste Stahlbeton-Künstler unserer Zeit» gefeiert. Mit seinen über den ganzen Globus verstreuten Meisterwerken, leistete Nervi einen Beitrag zur Entstehung eines glanzvollen Zeitalters für strukturelle Architektur und wurde selbst zu einem Symbol für den Erfolg italienischer Ingenieurskunst in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Ausstellung zeichnet ein komplexes historisches Bild, in dem Nervis revolutionäre Konstruktionstechniken eng verknüpft sind mit sozialen und politischen Entwicklungen – in Italien und international. Damit einher geht die Erkundung der Fülle kultureller und wissenschaftlicher Beziehungen, in denen sich Nervi bewegte.
Die Ausstellung, zusammengestellt unter der Leitung eines internationalen Komitees, präsentiert 14 von Nervis berühmtesten Meisterwerken und erschliesst den formalen Einfallsreichtum seiner Werke.
Diese eingehende Analyse von Nervis Werk ist zugleich eine kritische Einordnung und liefert einen wesentlichen Beitrag zur gegenwärtigen Debatte über das Zusammenwirken von Gestaltung und Struktur. Damit zeigt sie auch neue Ansatzpunkte zum Dialog zwischen Architektur und Ingenieurwesen auf.
Das Architektur Forum Ostschweiz ist stolz, die Ausstellung «Pier Luigi Nervi – Art and Science of Building» mittels einer eigenständig entworfenen und gebauten Ausstellungsarchitektur kuratieren zu dürfen.
Die Ausstellung dauert von Mo 5. Oktober bis Mo 2. November 2015
Öffnungszeiten: während den Veranstaltungen und jeweils Sa + So 13–16 Uhr im Architektur Forum Ostschweiz
Die diesjährige ArchitekTour führt uns in ein vergessenes Wunderland der Moderne. Beflügelt vom Glauben an den Fortschritt wurde im sozialistischen Jugoslawien nach dem 2. Weltkrieg die moderne Architektur zu einer zentralen Repräsentationsform des jungen Bundesstaates. Spuren der gewaltigen Modernisierung der 50er bis 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts prägen bis heute die Städte und zeugen von einem goldenen Zeitalter für Architekten und Städteplaner. Daneben existieren in ihrer Art einmalige, monumentale Gedenkstätten an abgelegenen Orten, die nach dem Zerfall des Vielvölkerstaates ihre Bedeutung verloren haben und heute in Vergessenheit zu geraten drohen.
Unsere Reise beginnt in Zagreb, wo sich beispielhaft die Entwicklungen der Moderne und ihre städtebaulichen Konsequenzen erfahren lassen. Sie führt uns zum verfallenen Monument auf Petrova Gora. Es ist das grösste seiner Art und einzigartig in der Verschmelzung von Architektur und Skulptur. Wir sehen zwei der architektonisch bedeutendsten Hotelbauten der Zeit um 1970, welche in ihrer Unterschiedlichkeit von der vitalen Architekturdiskussion dieser Zeit zeugen.
Schliesslich besuchen wir die Küstenstadt Rijeka, die unter dem Einfluss von Österreich, Ungarn, Italien, Jugoslawien und Kroatien den Charme einer kleinen Weltstadt entfaltet. Begleitet werden wir auf der Reise von Architekten und Forschern aus der Region, die uns manchen Blick hinter die Kulissen ermöglichen.
Das Detailprogramm ist in Bearbeitung und wird den Teilnehmern bei der Abreise abgegeben. Teilnehmerzahl min. 18, max. 25 Personen. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt. Versicherung und ggf. Reiserücktrittsversicherung sind Sache des Teilnehmers. Änderungen bleiben vorbehalten.
Kosten Mitglieder 950.–* / Nichtmitglieder 1‘050.–*
* Inklusive Fahrt mit dem Nachtzug ab St. Gallen mit Halbtax (4er/6er Liegeabteil je nach Verfügbarkeit), Abfahrt Mi 16. September
2015, 20.39 Uhr, Ankunft Mo 21. September 2015, 9.20 Uhr, 3 Übernachtungen mit Frühstück in Hotels*** im DZ (EZ-Zuschlag: 150.–), Führungen und Eintritte. Vor Ort Beförderung mit Komfortreisecar. Eine Hauptmahlzeit pro Tag im Preis inbegriffen. Mitgliederpreis ohne Halbtax: 980.–, mit GA: 920.–
Mitgliedschaft Architektur Forum Ostschweiz
Profitieren Sie vom Mitgliederpreis und melden Sie sich jetzt zur Mitgliedschaft im Architektur Forum Ostschweiz an.
Anmeldung mit vollständigen Angaben (s. Anmeldekarte unten) bis 17. Mai 2015 an info@nulla-f-o.ch oder per Fax an 071 223 49 74
Struktur und Raum – The Missing Link – von der Reintegration des Städtebaus in die Praxis der Transformation der Stadt
Carl Fingerhuth, Architekt, Zürich
Mo 7. Septmeber 2015, 19.30 Uhr im Forum
Städte sind wie Bücher. Sie erzählen Geschichten. Jeden Tag entstehen neue Bücher, die vom Jetzt berichten. Sie helfen uns das Jetzt zu verstehen und mit ihm zu leben. Damit wir die Bücher lesen können brauchen wir eine Sprache. Diese besteht aus Wörtern und Sätzen, der Orthographie und der Syntax. Wörter sind flüchtig, oft mehrdeutig und werden immer wieder neu geschaffen. Die Syntax muss stabil sein, damit wir uns verstehen. Ich liebe Dich. Liebe ich Dich? Dich liebe ich! – dreimal die gleichen Worte mit veränderter Syntax und es entstehen drei verschiedene Mitteilungen.
Auch Städte erzählen Geschichten. Die Geschichten der Stadt werden immer wieder neu interpretiert. Jeden Tag entstehen neue Geschichten, die vom Jetzt berichten. Sie helfen uns die Stadt zu verstehen und mit ihr zu leben. Die Wörter der Stadt sind die Häuser, die Strassen, die Plätze und die Gärten. Die Syntax der Stadt ist die Art und Weise wie diese zusammenwirken. Aus diesem Zusammenspiel entsteht die Identität, die Atmosphäre und die Funktionalität der Stadt. Die Häuser können fast immer ohne Schaden ausgetauscht werden. Bei der Syntax müssen wir sehr sorgfältig sein. Um das Spiel von Kontinuität und Veränderung zu konkretisieren braucht die Stadt Wörter und Syntax – Architektur und Städtebau.
Besichtigung BUS:STOP und Pfarrhaus Krumbach und Werkraum Bregenzerwald, Führung durch das vai
Mo 15. Juni 2015
Die Initiative BUS:STOP Krumbach, ins Leben gerufen von kulturinteressierten Bürgerinnen, beinhaltet sieben Buswartehäuschen, gestaltet nach Entwürfen Architekten aus aller Welt, in Zusammenarbeit mit regionalen Handwerkern und Architekturbüros.Das Pfarrhaus Krumbach entstand aus einer Arbeitsgemeinschaft von Bernardo Bader Architekten, Bechter Zaffignani Architekten und Architekten Hermann Kaufmann.
Der Entwurf für den Werkraum Bregenzerwald von Peter Zumthor beruht auf zwei Grundgedanken: Versammlungsort und grosse Vitrine – als Schaufenster der Handwerkskultur im Bregenzerwald.
15.30 Uhr Abfahrt mit dem Bus ab Davidstrasse 40, St.Gallen
15.50 Uhr Abfahrt ab Autobahnausfahrt Au
19.00 Uhr Apéro im Werkraum
danach gemeinsame Rückfahrt mit dem Bus
Anmeldung bis 10. Juni 2015 unter info@nulla-f-o.ch
Teilnehmerzahl beschränkt.
Eintritt: 30.- / Mitglieder gratis
Otto Kapfinger, Architekturforscher und -kritiker, Wien mit Hazel Brugger, Slam-Poetin, Zürich
Mo 1. Juni 2015, 19.30 Uhr im Forum
Ein Abend des Wortes im AFO: Im Forum treffen sich zwei Generationen, zwei Kulturen, zwei Erzählweisen. Die Zürcher Poetin und Philosophiestudentin Hazel Brugger (1993) slamte für das Hochparterre über Städte, Häuser und das Leben in ihnen. Neu schreibt sie für das Magazin des Tages-Anzeigers. Der Wiener Architekt und Theoretiker Otto Kapfinger (1949) reflektiert seit Jahrzehnten die Baukultur im deutschsprachigen Raum mit Fokus auf Österreich. Unter dem Titel „Architektur im Sprachraum“ ist vor Kurzem ein Band mit seinen pointiertesten und bedeutendsten Texten erschienen.
Beide betrachten Architektur im Zusammenhang der Gesellschaft – und beide nehmen kein Blatt vor den Mund. Word up!
Seit Jahren schon ist die Zoolandschaft in der Schweiz im Aufbruch. Das Verständnis für Tiere in unserer Gesellschaft hat sich gewandelt. Weg von der Zurschaustellung exotischer Tiere hin zu einer tiergerechten Haltung und einer Botschafterfunktion für die Tierwelt. Struktur und Raum, das Jahresthema des Architektur Forums, ist im Zoo Zürich sowohl in der Architektur wie auch in der gebauten Umgebung auf eindrückliche Weise zu erleben.
Programm
Führung 1 – Masoalahalle
Der Masoala Regenwald wurde 2003 gepflanzt. In der Zwischenzeit ist nun ein relativ dichter Baum- und Pflanzenbestand herangewachsen, der immer authentischer wird. Neu führt ein Baumkronenweg durch die Baumwipfel und lässt einen in eine exotische Tier- und Pflanzenwelt eintauchen.
Führung 2 – Elefantenpark Kaeng Krachan
2014 eröffnet, beeindruckt die Anlage nicht nur mit der spektakulären Architektur des Daches und seiner Grösse sondern auch mit unerwarteten Einblicken in die Welt der Elefanten.
Abschluss in der Thai Lodge
Apero und Schlussdiskussion mit beteiligten Planern.
Rückreise individuell ab Zoo Zürch ca. 18.00 h
Beteiligte Planer
Lorenz Eugster, Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und Städtebau GmbH, Zürich.
Stefan Schrämmli, Schrämmli | Landschaftsarchitektur GmbH, Brugg.
Treffpunkt Führung 1 + 2
14.25 Uhr bei der Kasse Masoala (Beginn Führung: 14.30 h)
Treffpunkt nur Führung 2
15.25 Uhr vor dem Zoo Haupteingang bei der Infotafel ‚Treffpunkt Gruppenführung‘ (Beginn Führung 15.30 h)
Es müssen keine Eintrittsbillette gekauft werden.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt!
Lukas Schweingruber, Robin Winogrond, Landschaftsarchitekten, Zürich
Mo 4. Mai 2015, 19.30 Uhr im Forum
In der überbestimmten Stadt-Landschaft wächst in uns die Sehnsucht nach Unkontrolliertem.
Auf den Spuren eines Gefühls von Wildnis irren wir in schrumpfenden Territorien am Stadtrand umher um etwas von der Sinnlichkeit der Natur zu erhaschen. Als Landschaftsarchitekten hingegen sind wir angetreten, um Struktur herzustellen. Gerade in der uferlosen Agglomeration ist der Aussenraum wahrscheinlich das einzige Mittel, um ein gewisses Mass an identitätsstiftender Klarheit und Orientierung herzustellen.
In diesem Spannungsfeld von Structure – Non Structure erforschen wir die Chancen einer ‚Strategy of the Wild‘. Die Überlagerung von Struktur und Wildnis schafft Reibungsflächen im Land wo alles unter Kontrolle ist. Auf einem hochtechnisierten Gebäudedach inszenieren wir den unkontrollierten Zerfall; im scheinbaren Chaos der Agglomeration schafft ein natürlicher Flussraum Ordnung; innerhalb des strengen Rahmens eines Lärmschutzwandes am Stadteingang überlagen wir verschwommene Reflektionen der umliegenden Stadt-Landschaft.
Im Aufbrechen von scheinbaren Gewissheiten über strukturierte versus unstrukturierter Stadt und unstrukturierter versus strukturierter Natur eröffnen sich neue Wahrnehmungsspielräume unserer Umgebung.
1. Begrüssung
2. Protokoll der letzten HV 2014
3. Jahresbericht
4. Jahresrechnung
5. Revisorenbericht
6. Budget
7. Wahl der Revisoren
8. Allgemeine Umfrage
9. Aussichten
Forumsfest
Im Anschluss an die Hauptversammlung findet um ca. 20 Uhr das Forumsfest statt. Alle Mitglieder und ihre Begleitung sind herzlich zum gemeinsamen Essen eingeladen.
Aufzugsfahrt mit Aussicht
Beweisen Sie Ihr Geschick. Es gewinnt, wer den Aufzug am gewandtesten bedient und dabei nicht zum Fenster hinausfällt … Als Hauptpreis winkt dieses Jahr der Ulmer Hocker – ein multifunktionales Möbel von Max Bill und Hans Gugelot, ein Sponsoring von Domus AG.
Architektur im Film: Erich Mendelsohn – Visionen für die Ewigkeit
Einführung: Ita Heinze-Greenberg, Kunsthistorikerin, Zürich
Di 21. April 2015, 20 Uhr im Kinok
Ein junger Architekt schickt seiner 16-jährigen Geliebten von der Front des Ersten Weltkriegs Briefe mit Zeichnungen organischer Gebilde und philosophischen Gedanken. Daraus entsteht eine lebenslange Verbindung, in der Erich Mendelsohn zu einem der wichtigsten Architekten des 20. Jahrhunderts reift.
Duki Dror erzählt sein Mendelsohn-Porträt als Liebesgeschichte, festgehalten in Briefen und Memoiren, in Spuren und Details berühmter Bauwerke, bei deren Entstehung Luise Mendelsohn das «zweite Auge» ihres Mannes war.
Regisseur: Duki Dror, IL 2011, D 70‘
Weitere Vorführungen:
Di 21. April 20 Uhr, So 26. April 11 Uhr, Do 30. April 17.30 Uhr
Am Fusse des Prime-Tower hat im Sommer 2012 Frau Gerold ihre Tore auf dem Gerold-Areal im Zürcher Kreis 5 eröffnet. Das Gelände hinter dem Freitag-Turm hat sich innert ein paar Monaten in einen modularen Stadtgarten verwandelt. Das Projekt ist so konzipiert, dass es nach Ablauf der Zwischennutzung mit Sack und Pack umziehen kann, so dass einer anderen Nutzung des Geländes nichts im Wege steht und Frau Gerold trotzdem weiter gärtnern, kochen, shoppen und bewirten kann.
Struktur und Raum – Berührungspunkte zwischen Architekt und Ingenieur
Tivadar Puskas, Bauingenieur, Basel
Mo 13. April 2015, 19.30 Uhr im Forum
In einem zeitgemässen Dialog zwischen Architekt und Bauingenieur entstehen Bauten, deren Raum- und Tragstruktur sich gegenseitig bedingen. Durch den intensiven Austausch können architektonische und tragwerkspezifische Absichten herausgeschält werden.
Führt der Wunsch nach einer grossen Nutzungsflexibilität zu klassischen Skelettbauten, die erst in Kombination mit den inneren, nicht tragenden Wänden und der äusseren Haut den Raum bilden, gibt es auch Lösungen, wo statische und räumliche Elemente zusammenfallen und so Scheiben-Platten-Systeme bilden. Die Stapelung dieser Systeme kann in der Folge zu komplexen räumlichen Systemen führen, welche die architektonischen Intentionen befeuern können. Diese Fälle erzeugen enge Berührungspunkte zwischen Architekt und Ingenieur und regen uns bei den Arbeiten immer wieder von Neuem an.
Was ist übrig geblieben vom avantgardistischen Konstruktivismus der 20er-Jahre in Moskau? Ein Kampf gegen den Verfall, die Abrissbirne und die Korruption. In den Nebenstrassen Moskaus stehen vergessene Schätze: utopische Bauwerke, entstanden in den 20er-Jahren im Geiste des Konstruktivismus. Ruinen einer anderen Zukunft, in denen sich Hoffnungen und Irrwege der Moderne spiegeln. Was für ein Leben spielt sich heute an diesen aufgeladenen Orten ab?
„Die Gebäude halten eine Botschaft für uns bereit. Wenn auch die letzten Bauwerke den Grundstücksspekulanten oder dem Verfall weichen, wird sie ausradiert.“ Manifeste von Architekten wie Rodchenko, Lissitzky und Vesnin sowie Aufnahmen des frühen sowjetischen Films, unter anderem von Dziga Vertov, rufen die Vision der Moderne wach.
Regisseurin: Isa Willinger
D 2013 D 79‘
Weitere Vorführungen: So 22. Mar 11 Uhr, Mi 25. Mar 18.30 Uhr
Struktur und Raum– Wenn Tragwerk und Raum übereinstimmen
Thomas Hasler, Architekt, Frauenfeld / Jürg Conzett, Bauingenieur, Chur
Mo 2. März 2015, 19.30 Uhr im Forum
Häufig ist die Arbeit der Ingenieure dem Entwurf der Architekten nachgeordnet: Die Statik soll eine architektonische Idee störungsfrei umsetzen. Für das Architekturbüro Staufer&Hasler hingegen bildet das Tragwerk ein wesentliches Element seiner Gebäude. Das eine kann ohne das andere nicht entstehen. Die Frauenfelder Architekten entwerfen viele ihre Bauten zusammen mit Ingenieur Jürg Conzett vom Büro Conzett Bronzini Gartmann aus Chur. Thomas Hasler und Jürg Conzett analysieren in einem Vortrag Gebäude von Staufer&Hasler – jeder aus Sicht seiner Profession. In ihrer Betrachtung beleuchten sie die Wechselwirkung von Architektur und Tragwerksplanung auf dem Weg zum fertigen Werk.
Gottfried Böhm gilt als einer der wichtigsten Architekten Deutschlands. Auch drei seiner Söhne sind Architekten geworden. Inzwischen 94 Jahre alt, arbeitet Gottfried noch täglich an Bauprojekten. Als Elisabeth, Gottfrieds Ehefrau und wichtigste Inspiration, stirbt, wird die Familie ihres emotionalen Mittelpunkts beraubt. Gottfried Böhm begibt sich auf eine Reise zu den wesentlichen Stationen seines Lebens. Ein faszinierendes Familienporträt über die Untrennbarkeit von Liebe, Glaube, Tradition und (Bau-)Kunst.
Weitere Vorführungen: Fr 20. Feb 17.30 Uhr, So 22. Feb 11 Uhr,
Di 24. Feb 18 Uhr, Sa 28. Feb 15.30 Uhr
Eintritt 15.– / Mitglieder AFO 10.–
Reservation: T 071 245 80 72, www.kinok.ch
Raum und Struktur – Konstruktive Strategien der Schule von Solothurn
Jürg Graser, Architekt, Zürich
Mo 2. Februar 2015, 19.30 Uhr im Forum
Über die Jahrzehnte war die «Die Schule von Solothurn» oder das, was vager als «Jura- Südfuss» apostrophiert wurde, eher ein Mythos als eine fest umrissene Vorstellung. Umso mehr ist nun die umfassende Darstellung zu begrüssen, die Jürg Graser aufgrund akribischer Forschung und mit präzisen architektonischen Analysen vorgelegt hat. Erst jetzt wird deutlich, dass sich hier eine konsequente, systematisch ausgerichtete moderne Architektur ihren eigenen, helvetischen Weg bahnte und dabei eine erstaunliche Vielfalt entwickelte.
Die Publikation «Gefüllte Leere» rückt dies ins richtige Licht und erlaubt aus zeitgenössischer Perspektive eine Neubewertung dieses wichtigen Beitrags zur Schweizer Nachkriegsarchitektur. Die wichtigsten Werke verbinden in einer beeindruckenden Synthese Struktur und Raum und haben bis heute nichts von ihrer Kraft und Eleganz eingebüsst. Nicht zuletzt bieten sich die Bauten der «Schule von Solothurn» in der auf die «steinerne Stadt» fokussierten Architekturdebatte als alternatives Denkmodell an, an das anzuknüpfen was lohnenswert ist.
Ausserdem werden ausgewählte Fotografien von Andrea Helbling, Arazebra, zur «Schule von Solothurn» gezeigt.
Wie der Körper mit seinem Skelett eine Einheit bildet, bedingen sich Raum und Struktur. Erst eine Architektur, die aus den Gesetzmässigkeiten ihrer Tragstruktur heraus entsteht, erscheint schlüssig und wird selbstverständlich. Im Zusammenspiel von Statik und Material spannt sich der Raum auf, in dem wir leben und uns bewegen. Aus den Strukturen unserer Gesellschaft spriessen lebendige und vielgestaltige Städte. Die Anmutung kann dabei unterschiedlich ausfallen: von den gotischen Kathedralen über Brücken und Tunnels bis zu Gebäuden, in denen Raum und Struktur eins werden, und den Quartieren, die dank der Wiedergeburt der Städte entstehen. Die Zusammenarbeit der Professionen steht im Vordergrund – Architektur, Ingenieurwesen, Raumplanung, Soziologie. Das Architektur Forum Ostschweiz richtet den Blick darauf, wie aus Strukturen Raum entsteht, und auf Werke, die gleichzeitig das Grosse und das Kleine umfassen: in Gedanken, Gebäuden und Gesellschaft.
Vortrag und Präsentation ausgewählter Exponate –
Otto Kolb: Grenzgänger zwischen Architektur, Kunst und Design
Rahel Hartmann Schweizer, Architekturhistorikerin, Köniz b. Bern
Mo 15. Dezember 2014, 19.30 Uhr im Forum
«Chicago-Kolb» nennen ihn seine Freunde, als Otto Kolb (1921–1996) 1960 aus den USA in die Schweiz zurückkehrt. Im Gepäck hat er seine Erfahrungen als Dozent am Institute of Design in Chicago, an das er 1948 berufen wurde, einen Fundus an Bildern und Plänen von Bauten und Projekten sowie Entwürfe aus verschiedenen Bereichen des Designs, die ein bereits ansehnliches Œuvre dokumentieren. Kolb besitzt aber auch ein ganzes Kompendium von Skizzen, in dem sich der Keim seines gebauten Manifests findet: des zylinderförmigen Glashauses im Zürcher Oberland. Anfang der 1980er Jahre realisiert, avanciert die Villa in Wermatswil zu einem Mekka für Architekturinteressierte. 2012 wurde es von der Kantonalen Denkmalpflege Zürich als Schutzobjekt von regionaler Bedeutung eingestuft.
Kolb war ein Pionier und Grenzgänger – nicht nur geografisch, im Sinne des Aufbruchs in die Neue Welt. Ebenso, wie er sich zwischen den Disziplinen Architektur, Ingenieurwesen, Kunst und Design bewegte, tastete er sich auf Terrains vor, die seinerzeit argwöhnisch beäugt wurden: Ökologie und Schonung der Ressourcen waren für ihn zeitlebens Gebote – lange bevor 1972 Donella und Dennis L. Meadows mit ihrer Studie The Limits to Growth die Grenzen des Wachstums aufzeigten.
1944 diplomiert, liess sich Kolb im Umfeld von Alfred Roth, Max Bill, Richard Paul Lohse und Felix Schwarz ebensosehr von der traditionellen japanischen Architektur inspirieren. Davon zeugen sein erster Bau in der Schweiz, das Atelierhaus in Brüttisellen (1944–1945), genauso wie sein Début in den USA, das Haus Horner (1948–1950) in Indiana, das in den 1990er Jahren unter Denkmalschutz gestellt wurde. Er versöhnte organische Architektur und industrielles Bauen, liess sich von antiken Tempelarchitekturen inspirieren und experimentierte mit seilverspannten Konstruktionen. In Anlehnung an musikalische Proportionssysteme entstanden Baukörper, die in labilem Gleichgewicht balancieren. Neben der Musik spielte die Kunst eine tragende Rolle: vom «Fenster als Bild» im Atelierhaus in Brüttisellen bis zum «Haus als Kamera» in der Villa in Wermatswil (1980–1982).
Die im Entwurf zum Haus Solotorovsky in Princeton (1958–1959) skizzierte, von Max Bills «Kontinuität» (1947) inspirierte Skulptur transformiert Kolb Mitte der 1960er Jahre zu einer Wendeltreppe, für die er das Patent bekommt. In der Villa Wermatswil macht er sie zum Dreh- und Angelpunkt.
Im Anschluss an die Einführung sind alle Besucher herzlich eingeladen, bei einem feinen Kündig Käsefondue und einem Glas Weisswein das Forumsjahr ausklingen zu lassen.
Eintritt 10.–/ Mitglieder gratis
Ausloten – Nachhaltig dank LowTech
Im Gespräch: Werner Binotto, Stefan Hasler, Andy Senn, Christian Widmer, Richard Widmer
Mo 8. Dezember 2014, 19.30 Uhr im Forum
Eine technische Revolution sollte in den letzten Jahrzehnten die Energiewende herbeiführen. Immer komplexere Maschinen und Technologien versprachen Einsparungen ohne Komforteinbussen. Doch der Fortschritt steckt in einer Sackgasse, die Kosten für den Unterhalt laufen aus dem Ruder, die Bewohner entfremden sich zunehmend von ihrer Umwelt. Zwei Architekten stellen mit ihren Gebäuden Alternativen zur Diskussion, die mit alten Tugenden der Architektur operieren: Stefan Hasler mit dem Bürogebäude 2226 in Lustenau, Andy Senn mit der landwirtschaftliche Schule in Salez. Beide Projekte möchten die drängenden energetischen Fragen auch ohne Haustechnik lösen. Dieser Weg nimmt den Menschen wieder in die Verantwortung: Als Bauherren, als Entwerfer und als Nutzer. In der folgenden Diskussionsrunde vertritt Kantonsbaumeister Werner Binotto die Sicht des Bauherren, der erfahrene Haustechnikplaner Richard Widmer prüft die Konzepte auf ihre Plausibilität.
Elmar Hasler ist geschäftsleitender Gesellschafter des Büros baumschlager eberle in St. Gallen und vertritt Dietmar Eberle, der den Termin leider kurzfristig absagen musste.
Podiumsdiskussion: Neue Architekturausbildung an der Fachhochschule St. Gallen mit Paul Knill, Hugo Dworzak, Sebastian Bietenhader und Christian Portmann; Moderation: Ronnie Ambauen
Inputreferat: Thomas Utz
Mo 17. November 2014, 19.30 Uhr im Forum
An der FHS St. Gallen soll nach Willen des Kantonsrats das Architekturstudium wieder eingeführt werden. Aus diesem Anlass laden wir zu einer Podiumsdiskussion ein, welche sich ganz dem Thema der Ausbildung heutiger Architektinnen und Architekten widmet. Wie sieht ein zeitgemässes Architekturstudium aus? Welche Kompetenzen werden von einem Architekt/einer Architektin heute erwartet? Worin unterscheidet sich ein Bachelorstudium an einer Fachhochschule von einer Ausbildung an einer Universität? Und was könnte das Spezifische einer Ausbildung in St.Gallen für St. Gallen sein?
Thomas Utz von der FHS St. Gallen startet den Abend mit einem kurzen Einblick in die bisherige Diskussion um die Wiedereinführung des Architekturstudiums an der FHS St. Gallen. Im Anschluss bieten wir die Gelegenheit zu einer Diskussion über Architekturausbildung im Allgemeinen und speziell für St. Gallen.
Verena Rauch, Ferdinand Fritz, Walter Prenner – AssistentInnen des ./studio3, Innsbruck
Mo 3. November 2014, 19.30 Uhr im Forum
Das Institut für experimentelle Architektur ./studio3 entwickelt und lehrt an der Schnittstelle von zeitgenössischer Kunst, Kultur und experimenteller Architektur. Es werden simultan Theorieansätze, Forschung und konkrete Umsetzungen zu diesem Thema durchgeführt. Es geht um Architektur als die gelungene Balance von Ästhetik, Funktion und Konstruktion, visuellem Empfinden und wissenschaftlichen Denkens. Dabei ist Kunst nicht ästhetischer Ansatz oder Aufputz, sondern wirkt real am kreativen Schaffensprozess von Architektur mit. Im Vordergrund steht das Bemühen, ein Feingefühl für soziale Bedürfnisse und gesellschaftlichen Fortschritt zu entwickeln.
Ein Rundgang durch die Stadtlounge in St.Gallen
Die Lebensqualität in unseren Städten ist aufs engste mit dem öffentlichen Raum verbunden. Plätze und Parks sind Treffpunkte und Orte der Erholung und des Austausches. Unter dem Schlagwort der Verdichtung geraten diese Frei- räume stärker unter Druck: Sie werden übernutzt, überbaut oder vernachlässigt.
Im Rahmen der öffentlichen Veranstaltungsserie des Heimatschutzes setzen wir uns nach mehrjähriger Erfahrung mit der Raumfolge der Stadtlounge aus- einander. Uns interessieren Fragen nach der heutigen Nutzung, die Aneignung der Räume zu unterschiedlichen Tageszeiten sowie das Nebeneinander der Innen- und Aussenräume.
Während eines geführten Rundgangs wird ein offener Dialog mit den Beteiligten geführt: Vertretende des Gestaltungsteams, der Stadtplanung, der Bauträgerschaft und Stadtwanderer beleuchten die verschiedenen Gesichtspunkte.
Besichtigung Residenz Riga und Überbauung Rheinfels 3, Chur
Fr 17. Oktober 2014, 15 Uhr
Treffpunkt
15 Uhr Haupteingang Seniorenzentrum Rigahaus, Gürtelstrasse 88, Chur
Programm
15 Uhr Führung Seniorenresidenz Rigahaus mit Claudia Thomet, Dalila Chebbi und Sascha Menzi, Chebbi / Thomet / Bucher Architektinnen sowie Herr Livio Andri, Heimleitung (Gürtelstrasse 88)
16.30 Uhr Führung Überbauung “Rheinfels 3“ mit Maurus Frei, maurusfrei Architekten und Norbert Candinas, Nocasa (Rheinfelsstrasse 3)
18 Uhr Apéro riche in der Parkettwelt Chur durch Bauwerk Team (Kasernenstrasse 90)
Das Seniorenzentrum Rigahaus der Stiftung C.L. Allemann besitzt in Chur ein grösseres Areal an bester Lage, in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof. Seit der Übernahme des ersten Baus 1924 wurde die Anlage um mehrere Bauten ergänzt. Die Wettbewerbsaufgabe bestand darin, das bestehende Areal mit dreissig neuen Altersresidenzwohnungen mit Saal und einer grossen Tiefgarage zu ergänzen.
An der Churer Rheinfelsstrasse wurde im Baurecht eine Wohnüberbauung erstellt. Aufgrund der idealen Erschliessung sind im Erdgeschoss zudem Gewerbe- und Ladenräume entstanden.
Anmeldung
bis 13. Oktober 2014 unter info@nulla-f-o.ch, Teilnehmerzahl beschränkt.
Eintritt 10.– / Mitglieder gratis
Hebelwerke sind Tragstrukturen, die auf drei Grundprinzipien basieren: Die Elemente wirken als Hebel aufeinander, tragen sich gegenseitig und sind selbstverbindend. Es gibt also weder eine Hierarchie im Tragen noch zusätzliche Verbindungselemente. Das Prinzip ist schon seit Jahrhunderten bekannt, doch es wird nur selten angewendet, selbst wenn das Interesse daran in letzter Zeit wieder gewachsen ist. Im Vortrag werden die Prinzipien des Hebelwerks dargestellt und seine Eigenschaften erläutert. Eigene Beispiele und Strukturen, die durch die Arbeit mit StudentInnen entstanden sind, illustrieren die Möglichkeiten. Die Arbeitsmethode dahinter besteht aus einem Prozess von Machen, Beobachten und Fragenstellen. So kann, ausgehend von einer einfachen Konfiguration, eine Vielfalt von Formen entwickelt werden. Formen, die nicht beliebig sind, sondern Ausdruck einer inneren Ordnung.
Vito Bertin unterrichtete von 1996 bis 2009 an der Architekturabteilung der Chinesischen Universität Hongkong. Weitere Hinweise auf seine Arbeit und Studien gibt es auf vitobertin.hk zu sehen und zu lesen.
Ausstellung
Vito Bertin: Hebelwerke – Formen eines Prinzips
21.9. bis 5.10. im Zeughaus Teufen
Vernissage 21. September 2014, 14 Uhr
Mo 15. September 2014, 19.30 Uhr im Zeughaus Teufen
werk, bauen + wohnen ist nicht die bekannteste, aber vielleicht die bedeutendste Architekturzeitschrift der Schweiz. Sie hat den Anspruch, über das Schweizer Architekturgeschehen kritisch zu berichten.
An diesem Abend berichten Redaktoren aus erster Hand: Wie funktioniert Architekturkritik in der Schweiz? Wie wird eine Architekturzeitschrift eigentlich konkret gemacht? Wie wird ein Jahrgang konzipiert, wie ein einzelnes Heft? Wie informiert sich die Redaktion selber, und wie wählt sie die Themen und Bauten aus, über die sie berichtet? Kommt die «Provinz» vielleicht systematisch zu kurz? Wie lässt sich das ändern?
Über den Einblick in das Machen einer Zeitschrift hinaus bieten wir die Gelegenheit zu einer Diskussion über Architekturpublizistik und -kritik im Allgemeinen. Und über die Fragen, die Sie in Ihrer Region aktuell beschäftigen.
Vom «hässlichsten Land der Welt» (so der belgische Architekt Renaat Braem) zum baukulturellen Wunderland: Flandern, der niederländischsprachige Teil Belgiens, hat heute eine ungewöhnlich vitale Architekturszene.
Die nach der administrativen Neuordnung in den Neunzigerjahren gebildete flämische Regierung hat eine Atmosphäre des gemeinsamen Aufbruchs geschaffen, die enormen kulturellen Elan freisetzt und architektonische Experimente fördert. Junge Architekten wie 41N4E, dvvt oder Office haben die Chance, eigenwillige, unkonventionelle Projekte zu realisieren.
«Klassiker» von Le Corbusier, Horta und van de Velde stehen ebenso auf unserem Programm wie gerade fertiggestellte Projekte, z.B. das Museum aan de Stroom von Neutelings &Riedijk, Wahrzeichen der Konversion des alten Hafens von Antwerpen in ein Wohn- und Kulturviertel.
Kosten für Mitglieder 1´080 Fr (Nichtmitglieder 1´180 Fr),
inklusive Flug mit Swiss, Hinflug: Do 4. September 2014, 9.05–10.25 Uhr,
Rückflug: So 7. September 2014, 18.45–20 Uhr
3 Übernachtungen mit Frühstück in Hotels in Brüssel, Gent, Antwerpen im DZ (EZ-Zuschlag: 200.–), ÖV, Führungen und Eintritte.
Das Detailprogramm ist in Bearbeitung und wird den Teilnehmern bei der Abreise abgegeben. Teilnehmerzahl min. 18, max. 23 Personen.
Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt. Versicherung und ggf. Reiserücktrittsversicherung sind Sache des Teilnehmers. Änderungen bleiben vorbehalten.
Anmeldung mit vollständigen Angaben (s. Anmeldekarte unten) bis 10. Mai 2014 an info@nulla-f-o.ch oder per Fax an 071 223 49 74
(V)ermitteln – Mens, Material, Medium, Mensch
Diskussion mit Gioni Signorell, Architekt, Chur, Felix Lehner, Kunstgiesser, St.Gallen, Florian Graf, Kunstschaffender/ Architekt, Moderation Rahel Hartmann Schweizer
Mo 1. September 2014, 19.30 Uhr im Forum
In den Natur- und den Ingenieurwissenschaften hat sich das Experiment im 20. Jahrhundert als Mittel für die Erforschung und Beherrschung des Raums etabliert. In der Architektur hingegen traut man ihm nur bedingt über den Weg. Man neigt dazu, mit «experimenteller Architektur» utopische Vorstellungen zu assoziieren oder sie als zu künstlerisch motiviert und daher als unwissenschaftlich zu verunglimpfen.
Die Skepsis weicht indes zusehends: Es wächst das Interesse an Experimenten an der Schnittstelle zwischen Kunst und Architektur im selben Mass, wie die Methoden der Wissenschaft als „Golem der Forschung“ (Harry Collins, Trevor J. Pinch) hinterfragt werden.
Die Wechselwirkung zwischen Architektur und Kunst loten der Architekt Gioni Signorell, der Kunstgiesser Felix Lehner und der Künstler Florian Graf aus. Signorell, der sich am Transparenzbegriff von Colin Rowe und Robert Slutzky orientiert, setzt die Kunst als räumliche Schnittstelle seiner Architekturen ein. Graf, dem der Versuch im Sinne von Michel de Montaignes’ Essayistik Vorbild ist, übersetzt das Gedankenexperiment in eine Gestalt, die wiederum durch den Betrachtenden geformt wird. Und Felix Lehner operiert intermediär zwischen Beiden: Er materialisiert den Plan im Kopf bzw. auf dem Papier.
Die traditionellen Erststock-Beizli St.Gallens sind längst als geschichtsträchtige Orte bekannt, die Kundschaft schätzt das spezielle Ambiente in den pittoresken, denkmalgeschützten Altstadthäusern. Wie sieht es aber mit herausragenden, noch erhaltenen Restaurants des 20. Jahrhunderts aus? Wie können wir diese für zukünftige Generationen bewahren? Wie bringen wir die Ansprüche der Gäste, die Anforderungen der WirtInnen und die Auflagen der Denkmalpflege unter einen Hut? Ausgehend von einer nationalen Gesamtschau, einem Blick in die Architekturgeschichte und auf spezifische St. Galler Beispiele, erörtern wir diese und weitere Fragen am Eröffnungsabend der diesjährigen Tage des Denkmals.
Referierende
Roland Flückiger, Architekt und Architekturhistoriker, Autor von diversen Publikationen zur Hotelarchitektur, Bern:
Architektur für das Gastgewerbe. Von der Ablehnung der Historismusbauten und ihrer Interieurs bis zur Wiederentdeckung und Erhaltung in den letzten Jahrzehnten.
Leza Dosch, Kunsthistoriker, Autor und Gutachter zur Architektur vor allem des 20. Jahrhunderts, Chur:
Neuere Restaurant-Interieurs mit Blick auf die Stadt St. Gallen. Architekturkonzepte und Formensprachen des Neuen Bauens und der Nachkriegsmoderne.
Katrin Eberhard, Architektin und wissenschaftliche Mitarbeiterin, Denkmalpflege der Stadt St. Gallen Heinrich Grafs Walhalla (1963 – 66) – Bericht aus der Praxis. Bewahrt, ergänzt, ersetzt, dem Zeitgeist angepasst … wieviel Veränderung verträgt ein schützenswertes Restaurant?
Diskussion
Moderation Niklaus Ledergerber, Denkmalpfleger der Stadt St. Gallen
Besichtigung des Millenium Park 20 Lustenau, Führung durch Baumschlager Eberle, und des Viscose Areals in Widnau, Führung durch Spallo Kolb
16.45 Uhr Treffpunkt Millenium Park 20, Lustenau,
17.45 Uhr Weiterfahrt zum Viscose Areal, Galerieweg 4, Widnau
Seit rund 20 Jahren experimentiert der Bildhauer, Designer und Architekt Spallo Kolb nicht nur mit skulpturalen Körpern, sondern auch mit neuartigen Bauformen. Sein Projekt «Viscose» zur Revitalisierung der dortigen Textilverarbeitungsstätten repräsentiert nicht nur seine Erfahrungen im Umgang mit industriellen Materialien und Architekturen, sondern kann auch als soziale Skulptur betrachtet werden, in der sich Kolbs Vorstellung von Kunst, Architektur und Leben ebenso unprätentiös wie präzise niederschlagen. Das in verschiedenen Gebäudetypen erprobte System der «Einraum-Wohnung» bewährt sich auch in einer Reihe von Umbauten, Ein- und Mehrfamilienhäusern, die Kolb realisiert hat.
Anmeldung
(Bitte mit Angabe der Personenanzahl, Namen/ Büro und AFO Mitgliedschaft)
Austauschen – Mehr als Bauen – Duisburg, Belgrad, Bern
Axel Humpert, BHSF Architekten, Zürich
Mo 2. Juni 2014, 19.30 Uhr im Forum
Benedikt Boucsein (*1979), Axel Humpert (*1978) und Tim Seidel (*1979) lernten sich während ihres Architekturstudiums an der ETH Zürich kennen und brachten 2004 erstmals in gemeinsamer Arbeit das Magazin «Camenzind» heraus. Die Bürogründung von BHSF folgte 2007 in Zürich. Camenzind als experimentelle Forschungs- und Publikationsplattform begleitet die praktische Arbeit des Büros im Bereich der Architektur und des Städtebaus.
2012 gewannen BHSF zusammen mit Christian Salewski den städtebaulichen Ideenwettbewerb zum Warmbächli-Areal in Bern.
Parallel zum städtebaulichen Rahmenwerk sind sie auf dem Areal mit der Planung eines Projekts zur Umnutzung eines Industriebaus in ein mischgenutztes Genossenschaftsgebäude mit experimentellen Wohnformen und Arbeitsnutzungen beschäftigt. www.bhsf.ch
Sa 17. Mai 2014, Treffpunkt 9 Uhr Bahnhof Rapperswil, Ausgang Stadtseite
Konträr zum Jahresthema steht bei der diesjährigen Tour nicht das Experimentieren, sondern das Erhalten und Bewahren im Vordergrund. – Oder ist nicht auch dies eine Form von Experiment? Dieses Jahr beschränken wir uns auf wenige Programmpunkte, erhalten dafür einen umso tieferen Einblick.
Programm
Meienbergpark
Der Meienberg mit seiner weitläufigen Parkanlage und dem Schloss ist eines der wenigen noch nahezu im Ursprung erhalten Landgüter aus dem 18 Jahrhundert. Oberhalb von Rapperswil-Jona gelegen, ist die Anlage ein herausragender einzigartiger Zeitzeuge. Der 1828 durch den Schneidermeister Johann Jakob Staub erbaute Landsitz beherbergte in seiner langen Geschichte Politiker und Künstler wie den Komponisten Franz Liszt oder den Dichter Bayard Taylor.
Die imposante, grosszügige Parkanlage im Stile eines Landschaftsgartens breitet sich über den Meienberg aus. Der Garten präsentiert sich heute im besten Zustand und ist von seltener Schönheit mit prächtigen Ausblicken auf Rapperswil-Jona und die Seenlandschaft. Die Anlage befindet sich im Privatbesitz und ist öffentlich nicht zugänglich.
ASLA (Archiv Schweizer Landschaftsarchitektur)
Archive für Gartenarchitektur sind rar und nicht selbstverständlich. Die Bedeutung und Einmaligkeit des Archivs für Schweizer Landschaftsarchitektur im internationalen Rahmen wurde an der Feier zum 20 jährigen Bestehen des Archivs am 23. März 2002 durch den Kunsthistoriker Erik A. de Jong herausgestellt. Bislang ist das Archiv in seiner bestehenden Form die einzige Institution in der Schweiz und über die Landesgrenzen hinaus, die sich derart umfassend um die Erhaltung des Kulturgutes Garten bemüht. Daher kommt dem Archiv eine nationale Bedeutung zu. Mit dem Ziel, Quellen und Dokumente zur Garten- und Landschaftsarchitektur in der deutschen Schweiz zu sammeln, zu konservieren und zu erforschen, ist das Archiv für die Schweizer Gartenarchitektur und Lanschaftsplanung 1982 in Rapperswil gegründet worden. Als Dokumentations-, Informations- und Forschungsstelle möchte es das allgemeine und spezifische Wissen zum Thema Garten- und Landschaftsarchitektur erweitern und verfügbar machen. Seit 1996 werden in der Aussenstelle in den Archives de la construction moderne, EPF Lausanne, die Nachlässe von Landschaftsarchitekten aus der Romandie gesammelt. Das Archiv wurde vom Bund Schweizerischer Garten- und Landschaftsarchitekten BSG gegründet, unterstützt von Vertretern des Schweizer Heimatschutzes, des Schweizerischen Bundes für Naturschutz, der Gesellschaft für Schweizer Kunstgeschichte sowie des Verbandes Schweizerischer Gärtnermeister und des damaligen Interkantonalen Technikums Rapperswil ITR. Für den Betrieb des Archivs wurde am 23. April 1982 eine Stiftung ins Leben gerufen. Diese «Schweizerische Stiftung für Landschaftsarchitektur» SLA ist eine private, gemeinnützige Institution, die sich nicht nach monetären Gewinnzielen richtet.
Stadtmuseum Rapperswil-Jona
Ein Museum, drei Gebäude: Zwei mittelalterliche Bauten beherbergen die Sammlung des Stadtmuseums Rapperswil-Jona. Ein auffälliger Neubau verbindet sie.
Umfassende Modernisierung
Das Stadtmuseum Rapperswil-Jona ist in den Jahren 2010 und 2011 umfassend erneuert worden. Herzstück der Modernisierung ist der Neubau «Janus». Das Stadtmuseum Rapperswil-Jona zeigt 800 Jahre Stadt- und Kulturgeschichte in einem einzigartigen Bauensemble.
Museumsbauten
Der markante Neubau „Janus“ mit seiner gelochten Fassade aus Baubronze ist das Markenzeichen des Museums. Er dient als Eingangsfoyer und verbindet die beiden historischen Bauten. Im Innern beeindruckt er durch klare Linien und eine raffinierte Lichtführung.
Das Breny-Haus, ein 1492 errichtetes Stadtpalais, entführt Sie in vergangene Zeiten. Das im Originalzustand erhaltene Gebäude beherbergt stimmungsvolle Räume, von denen der grosse Festsaal mit seinen verspielten Wandmalereien besonders beeindruckt. Das gesamte Ensemble wird dominiert durch den mächtigen Turm aus dem 14. Jahrhundert
Rückreise individuell ab Rapperswil (ca. 16 Uhr)
Beteiligte Planer
Ingo Golz, SKK Landschaftsarchitekten, Wettingen / Susanne Karn, Leiterin Institut GTLA Geschichte und Theorie der Landschaftsarchitektur, Rapperswil / Peter Röllin, Kultur- und Kunstwissenschaftler, Rapperswil
Kosten
Mitglieder BSLA und AFO à 20.– / Nichtmitglieder à 30.–
scape Landschaftsarchitekten haben es sich zur Aufgabe gemacht, die unwirtlichen Orte der Stadt mit neuem Leben zu füllen. Wir verwandeln ehemalige Parkplätze, Industriebrachen und Abstandsflächen in Plätze, Parks und urbane Gärten. Dafür versuchen wir die tradierten Bilder zu ignorieren und über die experimentelle Annäherung an den Ort neue, überraschende Bilder zu generieren.
scape ist auf der Suche nach einer anderen Sinnlichkeit, einem neuen Zugang zur Natur in der Stadt. Unsere Entwürfe wirken nicht statisch, sondern sind von Veränderung und Verwandlung bestimmt. Durch eine radikale Formensprache und innovativen Materialeinsatz wollen wir die atmosphärische Wirkung bis ins Detail transportieren. Für uns sind Freiräume keine Dekoration, sondern Lebensräume; urbane Landschaften werden zum Motor der Stadtentwicklung.
Im Anschluss an die Hauptversammlung um ca. 20 Uhr findet das Forums-Fest statt. Alle Mitglieder mit Begleitung sind herzlich eingeladen.
Essen
Wir lassen uns von der osmanischen Küche verführen.
Memory
Im Keramik-Memory unseres neuen Hauptsponsors HGC werden Sie ihr Geschick gegen Ihre Tischnachbarn beweisen müssen. Mit etwas Glück und Kalkül erwartet Sie als wunderschöner Hauptpreis ein Designermöbel von Domus und Knoll International.
In seiner Jugend war er Profiboxer. Heute gilt er als einer der weltweit bedeutendsten Architekten: Tadao Ando, der japanische «Meister des Minimalismus». Seine Architektur aus Sichtbeton schafft die spektakuläre Verbindung zwischen japanischer Tradition und zeitgenössischer Moderne. Der Dokumentarfilmer Mathias Frick begleitet Tadao Ando in Japan und Europa. Ando lässt das Publikum persönlich daran teilhaben, was ihn inspiriert und motiviert. Es erlebt ihn in Verhandlungen mit Bauherren in Italien und mit seinen Mitarbeitenden im Büro in Osaka. Der Film zeigt Andos weltberühmte Gebäude von der «Kirche des Lichts» in Osaka, über «das unsichtbare Haus» in Italien bis zur Stiftung Langen in Neuss. Der Schweizer Architekt Peter Zumthor bewundert Andos Integrität, sieht ihn als Künstler, der sich nicht vereinnahmen lässt, sondern beharrlich seine Visionen realisiert.
Weitere Vorführungen: So 27. April 11.30 Uhr, Mi 30. April 19.15 Uhr
Eintritt 15.– / Mitglieder AFO 10.–
Reservation: T 071 245 80 72, www.kinok.ch
Veranstaltungssponsoren: domus, Knoll
Interpretieren – Home Sweet Home oder die Liebe zum (eigenen) Raum.
Futurafrosch, Architekten, Zürich
Mo 7. April 2014, 19.30 Uhr im Forum
Einführung Claudia Thiesen, Architektin, Zürich
Wohnraumentwicklung als wissenschaftliche und praktische Disziplin oszilliert zwischen Massenwohnungsbau und Einfamilienhaus, zwischen Existenzminimum und Luftschloss, zwischen Urhütte und Palast. Das Potenzial aus dem scheinbaren Widerspruch bildet die Basis für das fortlaufende Hinterfragen bestehender Muster und funktioniert als Generator für den stetigen Wandel der möglichen Lösungen.
Futurafrosch versteht sich als Plattform der Ideenproduktion, Planung und Umsetzung von Projekten im Spannungsfeld von Architektur, Kunst und Umwelt. Das Interesse für unterschiedliche Blickwinkel, für die Extreme und die Präzision, den Überblick und die verborgene Poesie in den Objekten bildet den Grundstein für die Forschungstätigkeit an der Materie und leitet die Neugier, welche sich wie ein roter Faden durch die verschiedenen Projekte zieht.
Ausgehend von den Arbeiten des Büros unternehmen wir einen Versuch, die innere Funktionsweise des Wohnens aufzuspüren, in seine Bestandteile zu zerlegen und damit kontextbezogene, individuell gültige, neue Formeln zu erfinden.
Einführung Hugo Dworzak, Hochschuldozent, Institutsleiter, Lustenau
Di 18. März 2014, 20 Uhr im Kinok
This is the story of a talented architect, city planner and contemporary of Miró, Calder and Picasso and his indelible impact on the course of American architecture. Dean of the Harvard Graduate School of Design from 1953 to 1969, Josep Lluís Sert fled Spain during the Civil War, and immigrated to the United States where he lived for almost 40 years. The documentary explores his life and work beginning in 1926 (when he received his degree in Architecture at the Universitat de Barcelona) until his death in 1983. Josep Lluís Sert / A Nomadic Dream examines the life of a complex man who was able to rebuild his own career in the United States away from his own land.
Weitere Vorführungen: So 23. März 11 Uhr, Fr 28. März 17.30 Uhr
Eintritt 15.– / Mitglieder AFO 10.–
Reservation: T 071 245 80 72, www.kinok.ch
Veranstaltungssponsoren: domus, Knoll
Aufspüren – Es war einmal …
die Architekturvermittlung
Peter Staub, Professor, Vaduz
Mo 3. März 2014, 19.30 Uhr im Forum
Das Studium der Architektur sowie auch Architekturwettbewerbe entsprechen zum grössten Teil einer Trockenübung. Repräsentationen von fiktiven Architekturen werden diskutiert und kritisiert, als ob sie tatsächlich schon gebaut wären. Dabei rückt die Darstellung und Erzählkraft der Projekte – die Narrative – ins Zentrum der Aufmerksamkeit, denn sie trägt viel sowohl zum Innovationspotential als auch zu einer erfolgreichen Kommunikation einer Idee einer Architektur bei. Eine Narrative ist in der Architekturdarstellung von doppelter Relevanz: einerseits müssen komplexe räumliche Zusammenhänge visuell kommuniziert werden und andererseits handelt es sich bei der Architektur um Raumabfolgen, welche erst durch Bewegung wahrgenommen werden können.
Um eine solche sowie eine räumliche Erfahrung über mehrere Sinne bereits im Entwurf zu ermöglichen benötigt es experimenteller, hybrider Gestaltungs- und Vermittlungsmethoden. Wie solche entstehen und welche Rolle sie im Entwurf einnehmen können, versucht der Vortrag von Peter Staub in Form einer Reise durch die Dimensionen aufzuzeigen.
Peter Staub ist Assoziierter Professor für Architektur und Visuelle Kultur an der Universität Liechtenstein. Er lehrt und forscht an den Schnittstellen zwischen Kunst, Architektur und Architekturvermittlung.
Einführung Thomas Hungerbühler, Architekt, Widnau, Gespräch mit Ruth Tugendhat, Zürich
Di 18. Februar 2014, 20 Uhr im Kinok
Das Haus Tugendhat – von Mies van der Rohe 1928 – 30 im tschechischen Brno gebaut – ist ein spektakuläres Hauptwerk moderner Architektur und UNESCO-Weltkulturerbe. Ein Gesamtkunstwerk, das seit 1938 von Zweckentfremdung und Zerstörung bedroht war, allen Katastrophen widerstand und 2012, nach aufwendiger Restaurierung der Öffentlichkeit übergeben wurde und seine neue Bestimmung fand. Die Geschichte des Hauses erzählt vom Schicksal der Familie Tugendhat, die Jahrzehnte für dessen Erhalt kämpfte, und von Menschen mehrerer Generationen, die seine besondere Ausstrahlung tief bewegt hat.
Weitere Vorführungen: Di 18. Feb 20 Uhr, So 23. Feb 11 Uhr,
Mi 26. Feb 18 Uhr, Sa 1. März 13.15 Uhr, Sa 8. März 17 Uhr
Eintritt 15.– / Mitglieder AFO 10.–
Reservation: T 071 245 80 72, www.kinok.ch
Veranstaltungssponsoren: domus, Knoll
Mit dem Roboter beginnt die Architektur heute endlich, … eine für das Informationszeitalter adäquate Form des Bauens zu entwickeln. Im Unterschied zu den Anstrengungen zur Industrialisierung
des Bauens im 20. Jh. geht es nicht mehr um die Rationalisierung einer Branche, sondern um eine umfassendere Entwicklung: die wechselseitige Digitalisierung von Entwurf und Fabrikation. Die seit der
Renaissance bestehende Trennung zwischen Entwurf und Ausführung, zwischen geistiger Arbeit und Produktion, wird dadurch aufgehoben und es entsteht ein Wechselspiel zwischen digitalen und materiellen Prozessen beim Entwerfen und Bauen.
Damit steht paradoxerweise mit der fortschreitenden Digitalisierung nicht die in den 1990er-Jahren noch beschworene Entmaterialisierung der Architektur zur Debatte. Die «Materialisierung des Digitalen» wird umso wichtiger, je intensiver der Mensch-Roboter-Dialog verläuft und sich architektonisches Material mit digitalen Informationen anreichern lässt und somit diese konkret erfassbar werden. Insgesamt stellen wir hier ein «zweites digitales Zeitalter» der Architektur in Aussicht, das in digitalen Entwurfs- und Fabrikationsprozessen ihren Ursprung nimmt und mit der Einführung des Roboters ein zeitgemässes Entfaltungspotenzial findet. Der Roboter ist gleichermassen Sinnbild und Werkzeug für eine tief greifende Reformation der Disziplin. www.gramaziokohler.com
Eintritt 10.– / Mitglieder gratis
Experimente sind Versuchsanordnungen mit offenem Ausgang. Dass ihr Ausgang ungewiss ist, gehört zu ihrem Wesen. Und oft schlagen sie einen anderen Weg ein, als ursprünglich vermutet. Zum Beispiel vergass Alexander Fleming einst eine Bakterienkultur und entdeckte dabei das Penicillin. Der Weg an die Grenzen des Wissens ist voller Stolpersteine und Unwägbarkeiten. Am Anfang des Experimentes steht immer die Neugierde, denn ohne sie gäbe es keinen Fortschritt. An ihrem Ende locken die Erkenntnis und ihre schillernde Schwester, die Entdeckung.
Das Architektur Forum Ostschweiz zeigt ein Jahr lang Experimente in Architektur, Kunst und Theorie. Der Bogen ist weit gespannt: Auf der Suche nach neuen Wohnformen sind die Grenzen der Konventionen eng gesteckt, in Forschung und Lehre sind die Zügel bedeutend lockerer. Und manchmal führt der Weg in die Zukunft zurück zu alten Tugenden. Wir freuen uns auf ein Jahr voller Entdeckungen.
Ausstellung – Material und Handwerk
Jahresabschluss
Mo 16. Dezember 2013, 19.30 Uhr im Forum
Zeit und Kosten sind die zentralen Faktoren unserer Umgebung. Auch im Innenausbau prägen diese zwei Schlagwörter die Optik, Haptik und Qualität. Schnell muss alles fertig sein und das Budget darf nicht überschritten werden. Diese Haltung fördert die Verwendung von Materialien, die schnell zu verarbeiten sind, keine Unregelmässigkeiten zulassen und Garantiearbeiten ausschliessen. Das Resultat ist, dass wir unseren Alltag in der Umgebung von kontrastlosem Kunstlicht, Tischen mit Kunstharzabdeckungen oder Oberflächen mit
Kunststoff verbringen. Die reiche Handwerkskultur und die einzigartigen Materialien und Oberflächen gehen verloren. Doch gibt es geschichtsträchtige Materialien, handwerkliche Geschicke und neue Technologien, die den Produkten eine Geschichte geben und den Wert sichtbar machen.
Einführung in die Ausstellung – Philipp Kuntze, Innenarchitekt
Im Anschluss an die EInführung sind alle Besucher herzlich eingeladen, bei einem feinen Kündig Käsefondue und einem Glas Weisswein das Forumsjahr ausklingen zu lassen.
Einladungskarte Dezember
Stoffliches – Architektur ist Erinnerung
Quintus Miller, Architekt, Basel
Mo 2. Dezember 2013, 19.30 Uhr im Forum
Unsere Wahrnehmung gelangt durch Assoziation mit unseren Erinnerungen in unser Bewusstsein und wird zur bedeutungsbehafteten Realität. Diesen kognitiven Prozess des Betrachters kann man beim Entwerfen antizipieren, um den gedachten neuen Ort in das kollektive Bewusstsein einzubinden. Es entsteht dabei der Versuch, ihn in der heimatlichen Vertrautheit anzusiedeln.
Vortrag und Gespräch mit Hermann Blumer, Holzbauingenieur, Herisau
Moderation Katja Stauber
Apéro riche mit Zeit für Gespräche, auch mit Shigeru Ban und Hermann Blumer
Shigeru Bans Gebäude sind geprägt vom Gedanken der Einfachheit traditioneller japanischer Architektur.
Ban bringt östliche und westliche Bauformen und -methoden perfekt in Einklang: Er übernimmt Elemente aus der klassischen Architektur Japans und interpretiert sie mit westlichen Einflüssen neu. Die Zeitschrift «Time» bezeichnet ihn als einen der bedeutendsten Innovatoren für das 21. Jahrhundert im Bereich der Architektur und des Designs. All seine Konstruktionen stellen nicht glitzernde Fassaden, sondern den Charakter eines Hauses in den Vordergrund. Trägerstrukturen transparent zu machen ist zum Markenzeichen von Shigeru Ban geworden – dabei zählt Shigeru Ban gerne auf Hermann Blumer als Konstruktions-Entwickler für die weitgespannten Holzkonstruktionen.
Anmeldung
Ihre Anmeldung* mit Angabe von Anzahl der Teilnehmer | Vorname & Name der Teilnehmer | Firmenname | Kontakttelefonnumer per E-Mail an
info@nullcreation-holz.ch.
Die Platzzahl ist beschränkt, Anmeldungen werden nach Eingang berücksichtigt und gelten als definitiv, sobald der Unkostenbeitrag auf das angegebene Konto (Création Holz GmbH, 9101 Herisau, IBAN CH83 8101 1000 0088 5678 2) eingeht. Die Anmeldung wird per E-Mail bestätigt. Bitte weisen Sie die Bestätigungs-E-Mail am 20. November am CheckIn im Casino Herisau vor.
50.– pro Teilnehmer. Im Unkostenbeitrag enthalten sind nebst Referat und Podiumsdiskussion die Getränke während der Veranstaltung sowie der anschliessende Apéro.
* Die Anmeldung ist verbindlich. Sie ist jedoch auf eine andere Person übertragbar.
Putz bietet außerordentlich viele Möglichkeiten der Anwendung. Dennoch ist das Material bei Architekten nicht gut beleumundet. Daher kann man beim Arbeiten mit Putz Dinge entdecken, die vielleicht noch niemand beachtet hat. Das macht das Material sehr spannend für uns. Beschäftigt man sich damit, kommt man ganz von selbst auf plastische Experimente. Putz ist nicht nur einfach die glatte Wand, Putz ist eben auch das Vor und Zurück, mit Faschen, Fenstern, Sockeln und all den anderen architektonischen Elementen. Daraus entsteht eine Gliederung. Man muss einfach nur beginnen, das Material ernst zu nehmen und es nicht ausschließlich als Stellvertreter für irgendetwas anderes zu sehen.
Hinter den Geleisen – Themenabend zur Urbanisierung von Bahnhofrückseiten
Podiumsgespräch initiiert vom Stadtplanungsamt, Begrüssung Patrizia Adam, Direktorin Bau und Planung
Mo 21. Oktober, 19 Uhr in der Lokremise
Referate:
Helen Bisang, Stadtplanerin: Ein Areal nordwestlich des Hauptbahnhofes – der Wandel
Lorenzo Giuliani, Architekt: Potentiale einer Transformation
Walter Siebel, Professor für Soziologie: Was macht eine Stadt urban?
Anschliessend Podiumsgespräch mit den ReferentInnen und Werner Binotto, Kantonsbaumeister und Gerhard Mack, Autor und Journalist, Abtwil
Leitung: Katrin Meier, Leiterin Amt für Kultur Kanton St.Gallen
Stadtspaziergänge und Themenabend werden organisiert in Kooperation mit dem Architektur Forum Ostschweiz und dem Stadtplanungsamt St.Gallen
Holz – Material, Holz und Mensch
Bernardo Bader, Architekt, Dornbirn
Mo 7. Oktober 2013, 19.30 Uhr im Forum
Architektur mit Haltung
Bernardo Bader gelingt, was anderswo längst verloren ist. Die regionale Bindung von Architektur und deren Akzeptanz ohne vordergründige Heimattümelei. Seine Bauten sind virtuos gesetzt, bis in das tektonische Detail hinein durchgearbeitet und handwerklich perfekt ausgeführt. Eindrucksvoll und bei jedem der Bauten variierend, sind die jeweils charakteristischen Beziehungen zwischen den Innenräumen und den Qualitäten der unmittelbaren Umgebung. Sie verorten die Gebäude äußerst überzeugend in der jeweils regional gegebenen architektonischen Grammatik und sind sicher ein Grund dafür, warum sich seine Gebäude aus der Vielzahl gut gemachter Architektur der „Vorarlberger Schule“ heraus heben. www.bernardobader.com
Einführung Herbert Oberholzer, Architekt, Rapperswil
Mo 16. September 2013, 19.30 Uhr im Forum
Podiumsdiskussion zum Thema Planen – Bauen – Politisieren mit:
Robert Albertin, Gemeinderat und Architekt, Haldenstein;
Markus Bollhalder, Kantonsrat und Architekt, St. Gallen;
Martin Klöti, Regierungsrat und Landschaftsarchitekt, St. Gallen
Mit kurzer Einführung zur Ausstellung von Andrea Vogel. www.fsai.ch
Stadtspaziergänge
organisiert in Kooperation mit dem Architektur Forum Ostschweiz und dem Stadtplanungsamt St. Gallen im Rahmen der Ausstellung:
Di 3. September, 19 Uhr
Helen Bisang, Raumplanerin, Leiterin des Stadtplanungsamts St.Gallen
Doris Königer, Architektin, Mitglied des Stadtparlaments St.Gallen
Di 10. September, 19 Uhr
Werner Binotto, Kantonsbaumeister St.Gallen
Edgar Heilig, Kunsthistoriker, St.Gallen
Di 17. September, 19 Uhr
René Hornung, Journalist St.Gallen
Ulrich Vogt, Architekt und Kurator Zeughaus Teufen
Di 24. September, 19 Uhr
Katrin Eberhardt, wissenschftliche Mitarbeiterin der städtischen Denkmalpflege
Peter Roelllin, Kunstwissenschaftler
Farbe – Licht- und Schattenfarben für die Architektur
Katrin Trautwein, Farbmanufaktur kt.COLOR, Uster
Mo 2. September 2013, 19.30 Uhr im Forum
Farbe erleichtert die Objektwahrnehmung. Angesichts der grossen Anzahl von möglichen Farben muss man sich fragen, ob jede Farbe gleichermassen nützlich ist und, wenn nicht, welchen Farben man den Vorzug geben sollte?
Unsere Erforschung der Le Corbusier-Farben zeigte, dass die Wirkung einer Farbe in Licht und Raum vom eingesetzten Pigment abhängig ist. Elfenbeinschwarz rückt eine Fläche in den unergründlichen Hintergrund, Russschwarz nicht. Durch die Wahl der richtigen Farben und Farbpigmente wird eine Architektur in ihrer Formsprache brillieren. Farbpigmente von Weiss bis Schwarz führen das Licht durch den Bau. Denn Farbe ist Material. www.ktcolor.ch
Die Kleine unter den Grossen: Kopenhagen ist eine Stadt voller Gelassenheit und Beschaulichkeit.
Die Hauptstadt des Königreiches Dänemark, des ältesten der Welt, ist die facettenreichste Grossstadt Skandinaviens und eine wichtige Kulturmetropole in der Region. Auch wenn sie keine Weltstadt ist, bietet Kopenhagen eine bunte Mischung aus Kunstmuseen, ausgefallenen Geschäften, Spitzenrestaurants und Szenekneipen. Da die Stadt im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört wurde, findet man überall im Zentrum Prachtbauten aus der Ära König Christian IV. – die einmalige Warenbörse, den kuriosen runden Turm sowie zahlreiche Schlösser. Hier ist alles überschaubar, was man nicht bequem zu Fuss erreichen kann, erreicht man in kurzer Zeit per Velo, Bus oder Metro. Malerische Kanäle durchziehen die Altstadt, vor allem in Christianshavn. Aber nirgendwo ist Kopenhagen lebendiger als am Nyhavn, einem kleinen Stichkanal, der im 17. Jahrhundert als Hafenerweiterung angelegt wurde und den heute eine bunte Kneipen- und Restaurantzeile säumt.
Kosten für Mitglieder 1250 Fr (Nichtmitglieder 1350 Fr),
inklusive Flug mit Swiss, Hinflug: Mi 28.8.2013, 17.25–19.15 Uhr,
Rückflug: So 1.9.2013, 14.45–16.35 Uhr
4 Übernachtungen mit Frühstück im Hotel Wakeup Copenhagen (www.wakeupcopenhagen.com) im DZ (EZ-Zuschlag: 200.–),
Velomiete 2 Tage, ÖV, Führungen und Eintritte
Das Detailprogramm ist in Bearbeitung und wird den Teilnehmern bei der Abreise abgegeben. Teilnehmerzahl min. 18, max. 23 Personen.
Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt. Versicherung und ggf. Reiserücktrittsversicherung sind Sache des Teilnehmers. Änderungen bleiben vorbehalten.
Anmeldung mit vollständigen Angaben (s. Anmeldekarte unten) bis 10. Mai 2013 an kopenhagen@nulla-f-o.ch oder per Fax an 071 223 49 74
KABE Architekturvorträge 2013 – Polychromie Le Corbusier
Maria Zurbuchen-Henz, Architektin, Lausanne
Mo 26. August 2013, 16.00 Uhr, Lokremise, St.Gallen
Die Karl Bubenhofer AG lädt Architekten und Farbeninteressierte zum KABE Architekturvortrag 2013 in die Lokremise, St. Gallen, ein.
Maria Zurbuchen-Henz, dipl. Architektin ETH BSA SIA und ehemalige Assistentin von Arthur Rüegg, bringt anhand eines geschichtlichen Abrisses und konkreter Objektbeispiele die Einzigartigkeit und Faszination der Corbusier-Farbtöne näher. www.kabe-farben.ch
Anmeldung mit Angabe des Namens, der Adresse und der Personenzahl bis 21. August 2013 unter: baubuero@nullkabe-farben.ch
Teilnehmerzahl beschränkt. Die Anmeldung wird von KABE-Farbenper E-Mail bestätigt
Tage des Denkmals – Beleuchtung am historischen Bauwerk
Vortrag von Gallus Zwicker, Lichtgestalter, St.Gallen
Mo 26. August 2013, 19.30 Uhr im Forum
Licht dient als wesentliches Element der Architektur. Dadurch muss die Beleuchtung beim Erhalt des kulturellen Wertes und der geschichtlichen Identität eines Denkmals berücksichtigt werden. Die Kunstlichtplanung im historischen Bauwerk zielt auf die Authentizität der Lichtführung und der Beleuchtungskörper ab. www.zwicker-licht.ch
In Zusammenarbeit mit der Kantonalen Denkmalpflege im Rahmen der Europäische Tage des Denkmals
Besichtigung der neuen Würth-Niederlassung in Rorschach
Do 27. Juni 2013, 17.30 Uhr im Foyer Würth Haus
Unverkennbar präsentiert sich der Neubau am Ufer des Bodensees als grünlich gläserne Erscheinung, die zwischen Transparenz und Reflexion changiert und die Besonderheiten des Ortes vielfach wiedergibt. Trotz imposanter Formsprache steht der gläserne Korpus seiner Eleganz in nichts nach und fügt sich als Bindeglied zwischen Wasser und Land harmonisch in den räumlichen Kontext ein: von weitem transparent schimmernd, als spiegle sich das Sonnenlicht an der Wasseroberfläche.
Blicken Sie für einmal hinter die Fassade der neuen Würth-Niederlassung. Wir nehmen Sie mit auf einen exklusiven Rundgang.
17.30 Uhr Willkommenswasser
18 Uhr Begrüssung Urs Neuhauser, Gruppenleitung Jansen AG / Projektpräsentation Matthias Clivio, Gigon Guyer Architekten und Roman Aepli, Aepli Metallbau,
19 Uhr Besichtigung,
20 Uhr Apéro
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Jansen AG, Oberriet
LandschaftsarchitekTour
Stadtwanderung Rorschach
Sa 8. Juni 2013, 9 Uhr am Bahnhof Rorschach
Nach den Bündner Herrschaften 2011 und den landschaftlichen Eingriffen vom letzten Jahr steht dieses Jahr die Stadt Rorschach im Fokus der LandschaftsarchitekTour. Auf dem Weg durch die Stadt werden wir uns am Vormittag mit aktuellen raumplanerischen Fragestellungen sowie den Entwicklungstendenzen von Rorschach auseinandersetzen. Am Nachmittag folgen wir den historischen Spuren durch den Warteggpark, von Caspar Blarer von Wartensee bis zur Gegenwart, und erfahren mehr über die zukünftigen Entwicklungen. Im Gegensatz zu anderen Jahren werden wir dieses Jahr mehrheitlich zu Fuss unterwegs sein.
Würth Areal– Umgebungsgestaltung und Kunst, Bauen am See
Seepark – In die Jahre gekommene historische Parkanlage
Project urbain – Gesellschaftliche Integration in Wohngebieten, nationales Pilotprojekt
Freiraumkonzept – Neues Leitbild für die Stadtentwicklung
Projekt Stadtwald –Bauen mit höheren Häusern
Mittagessen
Warteggpark – Historische Entwicklung, Parkentwicklungskonzept, zukünftige Nutzung
Garten Klauser – Hortus conclusus und Ausklang
Rückreise individuell ab Rorschach (ca. 17 Uhr)
Beteiligte Planer: Florian Kessler, Bau- und Stadtentwicklung Rorschach
Matthias Clivio, GigonGuyer Zürich
Martin Klauser, Landschaftsarchitekt Rorschach
Jacqueline Kissling, Architektin/Landschaftsarchitektin Rorschach
Hans Bereuter, Bereuter Architekturbüro AG Rorschach
Claudia Friedl, natume St.Gallen
Treffpunkt: Sa 8. Juni 2013, um 9 Uhr Bahnhof Rorschach am Personenlift Promenadenstrasse «Stadtbalkon»
Preisträger Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaues 2013
Mo 3. Juni 2013, 19.30 Uhr im Forum
Tragwerksentwurf im Stahlbau
Stahlbauteile architektonisch anspruchsvoll wie auch ingenieurtechnisch sinnvoll und effizient einzusetzen – dies ist seit über 20 Jahren das Ziel des Ingenieurbüros ifb frohloff staffa kühl ecker aus Berlin. Beginnend bei kleinen Fussgängerbrücken und Dachtragwerken im Sporthallenbau, wurde dieses Thema konsequent bei grösseren Brücken weiterverfolgt.
Anlass dieses Vortrages ist die Verleihung des Ingenieurbaupreises des Deutschen Stahlbaus für die Erweiterung des Museums der Bayerischen Könige in Hohenschwangau, einer tonnenförmigen Gitterschale, welche die Jury als «die vollendete Synthese aus deutender Formsetzung und ingenieuser Formfindung» lobte. www.ifb-berlin.de
Das Arbeitsmaterial des Landschaftsarchitekten ist die Pflanze. Als Entwerfer sorgen wir für die Standortvoraussetzungen, die sie zum Wachsen und Gedeihen benötigt, und machen sie selbst zum Gegenstand unserer Oberflächengestaltung – in ihrer natürlichen oder in artifizieller Form.
Ausgangspunkt für unsere Entwürfe ist der spezifische Ort. Aus seiner Bestimmung, seiner Geschichte und seiner Umgebung leiten sich die Idee der Gestaltung und die Wahl der Materialien ab. Wie Schichten liegen die Einflüsse übereinander und werden von uns freigelegt und sichtbar gemacht.
Unsere besondere Hingabe gilt der Vegetation. In den Pflanzen wird das Lebendige sichtbar, werden Prozesse erfahrbar. Umfassendes Kenntnis botanischer wie geologischer Zusammenhänge und langjährige Entwurfserfahrung erlauben uns, unsere Gedanken aus Analyse und Entwurf in gebaute Realität umzusetzen. In enger Zusammenarbeit mit externen Fachleuten können wir so auch ungewöhnliche Ideen verwirklichen. www.vogt-la.com
Im Anschluss an die Hauptversammlung um ca. 20.30 Uhr findet das Forums-Fest statt. Alle Mitglieder mit Begleitung sind herzlich eingeladen.
Essen Bella Italia, Getränke Delinat
Gesucht
Das Architektur Forum Ostschweiz sucht einen Kassierer oder Kassiererin für die Vereinsbuchhaltung. Meldungen bitte an Hans Ruedi Stutz,
T 071 371 24 11 oder stutz@nulla-f-o.ch
Materialwahl
Anhand der typischen Produktions- und Handelsmaterialien unserer Hauptund Raumsponsoren werden Sie mit viel Geschick und Fingerspitzengefühl Ihre Materialwahl treffen. Verschiedenes unserer Sponsoren, Designermöbel und anderes mehr, werden verschenkt, z.B. Sessel B&B Italia, Co- Sponsoring von Domus AG und B&B Italia
Spaziergang zum Bärlocher Steinbruch
mit Urs Fritz, Bildhauer
Mo 22. April 2013, 17.20 Uhr am Bahnhof Rorschach SBB
Der Schweizer Werkbund lädt zu einem gemeinsamen Spaziergang ein. Im Mittelpunkt steht der Steinbruch oberhalb von Staad, den Hansjakob Bärlocher betreibt. Er führt durch
den Betrieb und zeigt, wo und wie der bekannte Sandstein abgebaut wird. Im Anschluss Apéro im Schauraum von Beat Consoni und gemeinsamer Abstieg nach Staad.
Treffpunkt: 17.20 Uhr am Bahnhof Rorschach SBB
Bekleidung und Schuhwerk entsprechend der Witterung
Naturstein – Aus dem Berg heraus gebaut: Unterwerk Albanatscha am Julierpass
Hans Jörg Ruch, Architekt, St. Moritz
Mo 8. April 2013, 19.30 Uhr im Forum
Die architektonische Idee gründet auf der Thematisierung des Flusses und der Kraft der Energie. Die Abspannkonstruktion zeigt, wo die Energie in den Boden fliesst und wie sie diesen anhebt. Durch die Ummantelung des oberirdischen Teils der Baumasse mit Bruchstein aus dem Aushub (z.T. Sprengfels) und durch das Weiterziehen der seitlichen Mauern bis zum Verschwinden im Terrain entzieht sich der Bau dem Vergleich mit einem gewöhnlichen Haus und wirkt eher als Geländeverstärkung. Die zentrale, direkt ab der Julierstrasse durch ein grosses monolithisches Tor aus rohem Messing erschlossene, riesige Montagehalle dient als betriebliche Drehscheibe der Anlage. www.ruch-arch.ch
Drei Themenabende initiiert vom Stadtplanungsamt St. Gallen
Mo 18./ 25. März und 29. April 2013 um 19.30 Uhr im Forum
Grundlagen und Strategien der Innenentwicklung
Eine Einführung
Mo 18 .März 2013, 19.30 Uhr im Forum
Begrüssung: Patrizia Adam, Stadträtin, Direktorin Bau und Planung, Stadt St.Gallen
Was heisst städtische Dichte für die Schweiz
Thomas K. Keller, Architekt, St.Gallen
Potenziale für eine Siedlungsentwicklung nach Innen, Raum+
Bernd Scholl, Professor für Raumentwicklung, ETH Zürich, Innenentwicklung in der Stadt St.Gallen,
Analysen und Strategien
Helen Bisang, Leiterin Stadtplanungsamt St.Gallen
Dichte Heimat
Hans-Georg Bächtold, Geschäftsführer des SIA, Zürich
Städtebauliche Tools und Herangehensweisen
Podiumsdiskussion
Mo 25. März 2013, 19.30 Uhr im Forum
Moderation: Ueli Strauss-Gallmann, Kantonsplaner St.Gallen
Dichtebox, Werkzeugkasten Innenentwicklung
Beat Suter, Geschäftsleiter Metron Raumentwicklung AG
Smart Density – verdichtetes Bauen mit Holz
Ulrike Sturm, Leiterin Fokus Living Context, CC Typologie & Planung in Architektur, Hochschule Luzern
Metrozone als urbaner Möglichkeitsraum
Michael Koch, Professor für Städtebau und Quartierplanung HCU Hamburg, yellow z Zürich
Grenzen der Innenentwicklung
Kulturelle, wirtschaftliche und soziale Aspekte
Fr 29. April 2103, 19.30 Uhr im Forum
Reflexionsreferat und Fragerunde:
Thomas Hasler, Architekt, Frauenfeld/ Lehrstuhl Hochbau TU Wien
Hochhäuser kontra Kirchtürme – die Sicht der Denkmalpflege zur Verdichtungsdebatte
Niklaus Ledergerber, Denkmalpfleger Stadt St.Gallen
Arbeitsort – Wohnort – Begegnungsort –Nachhaltige Arealentwicklung am Beispiel von Greencity Zürich
Jürgen Friedrichs, Leiter Immobilienentwicklung Zürich, Losinger Marazzi AG
Städtische Dichte und urbane Qualität
Christian Schmid, Soziologie, Department Architektur, ETH Zürich
Einführung Sylvia Claus, Leiterin des MAS ETH gta / Kuratorin, Zürich
Di 12. März 2013 20.00 Uhr
Weitere Vorführungen: So 17. März 13.30 Uhr, Mi 27. März 17.30 Uhr
Regie: Ila Bêka & Louise Lemoine, F 2011, 52 min, I/e.
Der Film Xmas Meier untersucht die Auswirkung zeitgenössischer Architektur auf den Alltag von Menschen und beschreibt, wie eine neue Kirche, 2003 von Richard Meier geplant, das Leben der Bewohner des römischen Tor Tre Teste Viertels verändert hat, indem es dieses aus seiner Anonymität in den internationalen Fokus rückte. Bewohner der Gegend, die während der Weihnachtszeit gefilmt wurden, sprechen darüber, wie das neue architektonische Wahrzeichen ihr Leben verändert hat. Ein vielschichtiges und gegensätzliches Portrait über die neue Identität des Stadtviertels.
Prinzipiell habe ich keine Vorliebe für ein bestimmtes Material. Was mir am Material Beton besonders gefällt ist die Tatsache, dass Beton gegossen wird. Ein Ding aus Beton ist immer ein Ding, ohne Verbindungen zwischen Einzelteilen. Ausserdem ist Beton in Kombination mit Stahl als Armierung sowohl auf Druck wie auch auf Zug in alle Richtungen beanspruchbar. Diese beiden Qualitäten machen Beton in der Architektur zu einem Material mit fast uneingeschränkten Möglichkeiten.
Raphael Zuber studierte bis 2001 Architektur an der ETH Zürich. 2003 eröffnet er sein eigenes Büro in Chur. Sein erstes Gebäude ist das Schulhaus Grono, welches im Sommer 2011 fertiggestellt wurde. Unter seinen wichtigsten Projekten sind das Ethnographische Museum Neuchâtel, das Bürogebäude in Monte Carasso und die Abdankungshalle in Steinhausen. Seine Artikel und Projekte sind in verschiedenen Zeitschriften publiziert, unter anderen in Abitare, archithese und The Architectural Review. Raphael Zuber lehrte an der Accademia di Architettura di Mendrisio, der Berner Fachhochschule, der Cornell University, Ithaca, New York und an der ETH Zürich. www.raphaelzuber.com
Nicht immer erblickt einen Bären, wer das neu erstellte Bärenwaldhaus im Tierpark Dählhölzli besucht. Der Gang durch die verwinkelten Räume hindurch lohnt sich dennoch in jedem Fall. Der Architekt Patrick Thurston hat ein Haus geschaffen, das weit mehr als ein Dach über dem Kopf bieten. Stein und Holz bilden Räume, die ihre Besucher auf die urtümliche Kraft der Bären hinter der Glasscheibe einstimmen.
Seinen archaischen Charakter bezieht das Haus aus einer überraschenden Konstruktion: Dicke Trockenmauern aus Naturstein und Wände aus massiven Holzblöcken tragen ein hohes Holzdach in Strickbau. Durchlaufende Holzbinder in beiden Richtungen stabilisieren die Wände und bilden ein schönes, konstruktiv begründetes Ornament auf der Oberfläche. Das Haus ist unbeheizt. Jenseits aller bauphysikalischer Normen bieten die Räume eine Behaglichkeit, die sich mit allen Sinnen erfahren lässt: Die dicken Wände schützen vor Wind und Kälte, das naturbelassene Holz verströmt einen angenehmen Geruch. Im rohen Holz in der Wand sitzend, fühlt man sich geborgen, die Oberflächen laden zu Berührung ein. Schritte und Stimmen verfangen sich im hohen Strickbau des Dachs. Holz und Stein schaffen im Bärenwaldhaus eine einmalige Stimmung.
Das Zusammenspiel der beiden Materialien ist aber auch technisch wegweisend: Es zeigt Wege der Holzverwendung jenseits der Konventionen auf: roh statt veredelt, massiv statt stabförmig, stehend statt liegend belastet. Ein archaischer Mischbau – man darf gespannt sein, was dieser Impuls anderswo auslöst.
Einführung durch Denis Duhme,
Weinakademiker, Winzer und Autor, Kassel/ Köln
Di 12. Februar 2013, 20.00 Uhr im Kinok
Der Film Pomerol, Herzog & de Meuron zeigt uns die Feststimmung unter den Weinlesern während der Mahlzeiten im Speisesaal von Herzog & de Meurons Pomerol. Das Gebäude wurde für das renommierte Jean-Pierre Moueix Weingut entwickelt. Um die Besonderheiten und Merkmale des Gebäudes bewundern zu können, zeigt der Dokumentarfilm die entscheidende Phase eines Jahreszyklus – die Erntezeit. Er bietet einen ungewöhnlichen Besuch des H&dM Projektes unter Betrachtung der täglichen Aktivitäten der Weinleser in Verbindung mit ihren Mahlzeiten und Feierlichkeiten nach langen Arbeitstagen und harter Arbeit.
Weitere Vorführungen: Sa 16. Feb 15.30 Uhr, Di 19. Feb 17.30 Uhr
Eintritt 15.–/Mitglieder AFO 10.–
Reservation 071 245 80 72 , www.kinok.ch Veranstaltungssponsoren: Domus, Fluora, B&B Italia
Brick has had a particular significance in our work since we started in practice. As the dominant building material in many of the places we work, it represents a conscious attempt to engage with the existing character of place. It also feeds into a broader discourse and conceptual framework about tolerance in architecture. And we enjoy brickwork for its unique characteristics and properties: how it is produced, the construction possibilities it allows, and the manner in which it weathers. This lecture will make the case for updating attitudes to brickwork by illustrating recent projects built from this material.
Neues zum Mauerwerk
Von Beginn an hatte der Backstein eine herausragende Bedeutung in unserer Arbeit. Dieses Baumaterial dominiert häufig die Umgebung, in der wir arbeiten und drückt unser Bestreben aus, auf das Wesen des Ortes einzugehen. Es rückt unsere Bauten auch in einen breiteren Diskurs, bei dem es um Massabweichungen in der Architektur geht. Wir schätzen das Backsteinmauerwerk wegen seiner einzigartigen Eigenschaften: Wie es hergestellt wird, wie es verbaut werden kann und die Art, wie es verwittert. Anhand kürzlich erstellter Backsteingebäude veranschaulicht der Vortrag, wie sich unsere Haltung gegenüber diesem Baumaterial entwickelt hat. www.sergisonbates.co.uk
Kurzvortrag Roman Berger: ROBmade von Keller AG Ziegeleien
Roman Berger leitet den Bereich Vorfabrikation bei den Keller AG Ziegeleien. Zum Auftakt präsentiert er einen Blick in die digitale Fertigung von Fassadenelementen aus Bausteinen.
Das Label heisst ROBmade und der Name ist Programm: Roboter mauern Wände, die als digitaler Entwurf aus dem Computer kommen. Die digitale Fabrikation ermöglicht Bauelemente, die auf traditionellem Wege nicht zu erstellen wären.
Das neue Wandsystem ist aus verschiedenen Forschungsprojekten entstanden, welche die Keller AG Ziegeleien zusammen mit Gramazio & Kohler, Architektur und Digitale Fabrikation, ETH Zürich von 2008 bis 2012 durchführten. Die Partner verbindet jahrzehntelange Erfahrung im Systembau, der Vorfabrikation von Mauerwerk und dem Einsatz innovativer Technik im Bereich digitaler Gestaltungs- und Fabrikationsprozesse. Dank modernster Klebetechnik ist es möglich, Wandelemente mit frei wählbaren Motiven herzustellen. Ausgehend von klassischen Techniken wird durch das Öffnen der Stossfugen und Verdrehen der einzelnen Bausteine ein völlig neues Wandbild erzeugt.
Mehr unter www.robmade.ch
Architektur im Film:
Inside Piano – B&B Italia und IRCAM
Einführung Hannes Dubach
Zentrum Paul Klee, Bern
Di 15. Januar 2013, 20.00 Uhr im Kinok
B&B ITALIA
Regie: Ila Bêka & Louise Lemoine, F 2010, 45 min, F/e.
Der Film lässt uns alle Facetten dieses wenig bekannten Gebäudes entdecken, welches eigentlich das Experimentierfeld war, an dem Renzo Piano viele Elemente entwickelte, die er ein Jahr später für das berühmte Centre Pompidou in Paris verwendete. Die Dokumentation zeigt die täglichen Arbeiten einer Reihe von Mitarbeitern der Firma B&B Italia und bietet so einen architektonischen Besuch vom Keller bis auf das Dach.
IRCAM
Regie: Ila Bêka & Louise Lemoine, F 2010, 62 min, F/e.
IRCAM ist die Abkürzung für Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique, das berühmte, von Pierre Boulez gegründete Forschungsinstitut für Akustik und Musik, das 1977 in Paris eröffnet wurde. Es befindet sich im Centre Pompidou und wurde von Renzo Piano und Richard Rogers gebaut. Ursprünglich gänzlich unterirdisch unter der Place Igor Stravinski angelegt, wurde es 1990 durch einen Turm von Renzo Piano und 1996 durch zwei weitere Gebäude ergänzt. Ila Bêka und Louise Lemoine tauchen in den Pariser Untergrund ein und porträtieren ein U-Boot der besonderen Art.
Architektur ist eine Reise der Gedanken. Diese kann an den unterschiedlichsten Punkten beginnen: analoge Architektur, Neoklassizismus und parametric design können ebenso einen Einfluss auf ein Gebäude haben wie Soziologie, Kunst und Marketing.
Egal aus welcher Richtung ein Konzept sich auch nähert – es landet auf der Baustelle. Und das Material erweist sich als Wetzstein für die Gedanken. Einige stumpfen dabei ab. Andere spitzen sich in der Auseinandersetzung mit Material und Konstruktion noch zu, werden scharf und schneidend wie ein Messer. Wo gehen Konzept und Material eine Einheit ein?
Wo befruchten sie sich gegenseitig und schwingen sich im gegenseitigen Ringen zu Höchstleistungen auf? Wir gehen Bauten nach, in denen sie harmonisch ein Ganzes bilden und anderen Beispielen, wo diese aufeinander stossen und sich ineinander verkrallen. An jedem Abend zu einem anderen Material.